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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Blut in den Ohren, übertönt nur vom wilden Pochen ihres Herzens in ihrer Brust. Jemand war ihr gefolgt. Sie schaffte es nicht, ihre Atmung zu beruhigen. Nachdem sie die Taschenlampe ausgeknipst hatte, war sie eine Weile lang fast blind, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Soweit sie sehen konnte, befand sie sich in einem geräumigeren Teil der Tunnel, einer Art Arbeitsraum. Hinter ihr erstreckte sich ein düsterer Gang, aus dem die Schritte gekommen waren. Der andere Weg, der aus dem Raum hinausführte, lag genau geradeaus.
    Sie hoffte, dass es die Schritte von Lucas waren, die sie gehört hatte. Aber als er ihre Rufe nicht erwiderte, verschmolz sie mit den Schatten und schloss die Augen, um genau hinzuhören. Luke kam nicht. Stattdessen ertönte ein langsames, melodisches Pfeifen, das von den Steinwänden widerhallte. Die Suche nach ihrem Bruder hatte sich in einen lebendig gewordenen Wes-Craven-Streifen verwandelt.
    â€žKomm raus, Süße.“ Die Stimme eines Typen. „Wir wissen, dass du hier drin bist.“
    Wir? Rayne hätte sich am liebsten übergeben. Der Wichser redete in einem gruseligen Singsang mit ihr, wie ein Psychokiller. Er tat so, als würde er nur spielen, als wäre alles ein großer Witz. Sie überlegte kurz wegzurennen, aber nachdem ihr Stalker das Schweigen gebrochen hatte, folgten weitere Pfiffe.
    Weitere Stimmen .
    â€žWir haben dich gesehen, kleines Mädchen.“
    â€žGenau! Komm raus und spiel mit uns.“
    Jetzt kamen die Geräusche aus allen Richtungen. Es war schwer zu sagen, wie viele Typen es waren, aber eins wusste Rayne mit Sicherheit. Sie hatten sie umzingelt. Selbst wenn sie schrie, würde sie hier unten keiner hören. Wie hatten diese Loser sie gefunden? Als sie in den Park gefahren war, hatte sie hinter sich keine Scheinwerfer gesehen. Woher waren sie gekommen? Die Fragen schwirrten nur so durch ihren Kopf, aber Rayne hatte keinerlei Absicht herauszufinden, was die Typen von ihr wollten.
    Sie hatte nur einige wertvolle Sekunden, um die Polizei zu rufen. Rayne zerrte ihr Handy aus ihrer Jackentasche, doch hier unten hatte sie kein Netz. Verdammt! Ihre Finger flogen über den Touchscreen, aber es tat sich nichts, und während ihrer nächtlichen Suche nach Lucas war ihr Akku in den roten Bereich gesunken. Sie stopfte das Handy wieder in ihre Tasche und überlegte fieberhaft, was sie tun sollte.
    Auf der verzweifelten Suche nach einem Versteck tastete sie die Wand ab und wartete, dass sich ihre Augen an die tiefe Finsternis gewöhnten. Schließlich entdeckte sie einen schwachen Lichtschimmer. Mondlicht, das aus einem schmalen Schacht über ihrem Kopf drang. Ohne zu zögern suchte sie sich Halt in den Ritzen zwischen den Steinen und kletterte die Wand hoch wie ein Freeclimber.
    Der untere Rand des Schachts war mit einem schmalen Sims versehen, über das sie sich hochhieven konnte. Direkt dahinter ging ein enger, kurzer Seitenschacht ab, andessen Ende sich ein Belüftungsgitter befand, aus dem ihr eine sanfte Brise ins Gesicht wehte. Die Typen mussten nach oben sehen, um sie zu entdecken, und wenn sie es taten, hatte sie einen Kampfvorteil, weil sie ihnen ins Gesicht treten konnte. Doch als Rayne ihr Bein auf den Absatz schob und ihren restlichen Körper nachzog, hörte sie ein Krachen. Sie blickte nach unten, wo sie gerade noch ein schwaches Leuchten zu sehen bekam, ehe es wieder vollkommen dunkel wurde. Ihr Handy war ihr aus der Tasche gefallen und auf den Steinfliesen zersprungen.
    Das Ding war hinüber – und sie war es auch.
    â€žWas war das?“, rief einer der Typen.
    â€žIch glaub, das kam von hier drüben.“
    Rayne lief die Zeit davon. Sie musste weg hier. Jetzt!
    Der Belüftungsschacht bot ihr gerade genug Platz, um sich hineinzuquetschen. Sie konnte bis zum Ende kriechen und das Gitter losruckeln, das nach draußen führte. Bei all dem Pech, das sie bis jetzt gehabt hatte, erlaubte sie sich die Hoffnung, dass sie einen Ausweg gefunden hatte. Sie zwängte sich in den schmalen Hohlraum, in dem sich die Steinwände wie ein Sarg um sie zu schließen schienen. Die abgestandene, feuchte Luft machten ihr das Atmen schwer, und als sie sich Zentimeter für Zentimeter auf das Mondlicht zuschob, tropfte ihr der Schweiß von der Stirn.
    Sie rüttelte an dem Gitter, aber es gab keinen Millimeter nach. Es saß felsenfest, und Rayne hatte nicht genug

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