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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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dass Rayne das Sorgerecht für sich selbst übernommen hatte. Als der Cop sie nicht mal ansah, sondern weiter ihre Sachen durchstöberte, verschränkte Rayne die Arme und starrte ihre Schwester wütend an.
    â€žWann wird mein Leben jemals mir gehören, Mia?“ Als ihre Schwester nicht antwortete, wandte sie sich an den Polizisten. „Nur um es erwähnt zu haben: Ich erteile Ihnen nicht die Erlaubnis, meine Wohnung zu durchsuchen. Falls Sie das irgendwie interessiert.“
    Tat es nicht.
    Typisch. Mia trug einen schicken Hosenanzug und so hohe Absätze, dass man den Kopf in den Nacken legen musste, um ihr ins Gesicht zu sehen. Insgesamt sah sie ganz so aus wie America’s Next Top Model. Ihre Vorstellung von einem lässigen Freitagsoutfit. Der Blick, mit dem sie eine Bestandsaufnahme des Einzimmerapartments vornahm, sagte mehr als tausend Worte. Was auch immer Mia davon hielt, wie Rayne lebte – viel war es nicht.
    Raynes ungemachtes Bett und das durchgesessene Sofa, das mit Klebeband geflickt war, gaben leichte Angriffsziele ab. Der gebrauchte Fernseher stand auf Betonblöcken und Holzplanken, in der Spüle stapelten sich Müslischalen, und in einer Zimmerecke türmte sich Schmutzwäsche. Rayne hätte gedacht, dass Mia sofort mit einer fiesen Attacke loslegen würde. Doch stattdessen ging ihre Schwester wortlos zu dem einzigen gepflegten Bereich von Raynes Existenz hinüber – dem einen neuen Gegenstand, für den sie wirklich Geld ausgegeben hatte. Rayne wappnete sich für Hassattacke 2.0.
    â€žOh, mein Gott. Was ist denn das?“ Mia spähte in das große Terrarium, das eine Ecke der kleinen Wohnung dominierte und von UVB- und Wärmelampen mit Zeitschaltung beleuchtet wurde. Als sie den schuppigen Leguan entdeckte, verzog sie das Gesicht zu einer Grimasse reiner Abscheu.
    â€žDas ist mein Mitbewohner Floyd Zilla. Komm nicht zu nahe, er hat noch nicht gegessen.“
    Als wolle er ihre Worte unterstreichen, ließ der Leguan seine Zunge hervorschnellen und machte einen Satz in Mias Richtung, die entsetzt zurücksprang. Rayne lachte prustend.
    â€žDas Vieh überträgt bestimmt Krankheiten“, sagte ihre Schwester.
    â€žDu auch, aber hey, wenn du mich fragst …“ Rayne zwang sich ein Grinsen ab und log: „… Ich glaube, er mag dich.“
    Mia warf ihr einen strengen Blick zu und verlor kein Wort mehr über Floyd. Als sie in die Küche weitermarschierte, verdrehte Rayne die Augen und ließ sich auf einen Barhocker sinken, von dem aus sie beobachten konnte, wie ihre Schwester Kühlschrank und Küchenschränke durchsuchte. Mia hielt mit gehobenen Brauen eine Packung Fertig-Käsemakkaroni hoch und sah Rayne an, als würde sie eine Erklärung erwarten.
    Verdammte Axt, erwischt .
    â€žDie sind für Floyd“, log Rayne. „Er braucht eine extrem kohlehydratreiche Ernährung.“
    Mia rollte mit den Augen und sagte: „Na ja, immerhin hast du frisches Obst da, aber was hat es mit der Pastinake auf sich?“
    â€žÃ„hm, das Obst und die Pastinaken gehören auch zu Floyds Vorrat. Er ist Veganer. Ich mache ihm immer Brei aus Salat und Obst, weil er doch keine Zähne hat. Willst du mal probieren?“

    â€žDas war ja wieder mal klar. Die Echse isst besser als du.“ Mia seufzte und schüttelte den Kopf über Raynes übrige Vorräte. „Fertiggerichte, Ramennudeln, Ben & Jerry’s. Ist das deine Vorstellung von Ernährung?“
    â€žDas ist doch nur mein Frühstückskram.“
    Mia schnappte sich eine Familienpackung Skittles und hielt sie ihr vor die Nase. „Frühstück?“
    â€žDie kommen in meine Cornflakes. Gott.“ Rayne nahm ihr die Skittles weg. „Außerdem hole ich mir meine Nährstoffe so wie der Großteil Amerikas bei McDreck. Mein Beitrag zur Rettung der Wirtschaft – Big Mac für Big Mac.“
    â€žDu findest das vielleicht lustig, aber ich sehe den Witz nicht. Du bist fast achtzehn. Ich hätte … mehr von dir erwartet.“
    â€žWas bildest du dir eigentlich ein, überhaupt irgendwas von mir zu erwarten? Ich bin ausgezogen. Warum, ist kein Geheimnis, jedenfalls nicht zwischen uns. Du hast kein Recht, mir Vorwürfe darüber zu machen, wie ich lebe.“
    Mia warf dem Bullen einen Seitenblick zu und schob das Kinn vor. Rayne wusste, was das zu bedeuten hatte. Ihre Schwester hasste es, in Gegenwart

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