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Indische Naechte

Titel: Indische Naechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Indiens nicht in Versuchung, dich zu heiraten.«
    So, wie er sie nun ansah, hätte sie in alles eingewilligt. Sie atmete bebend und rief sich eines der Haupthindernisse für die Ehe in Erinnerung. »Muß ich ein Moslem werden?«
    »Ja«, gab er zu. »Mir selbst ist es gleich, wenn du bei deiner eigenen Religion bleibst, aber meine Kinder sollen als Gläubige aufwachsen. Ich will dich nicht überzeugen, daß der Islam besser ist als dein Glaube, aber denk daran: Moslems verbrennen keine Witwen.«
    »Aber Moslems nehmen sich mehr als eine Frau.« Meeras Augen verengten sich bei dem Gedanken zu Schlitzen. »Hast du noch andere Frauen?«
    »Ah, meine kleine Taube ist eifersüchtig!« sagte er erfreut. »Nein, Süße, es gibt keine anderen. Auch wenn der Koran vier Frauen erlaubt, haben die Pathanen praktisch nie mehr als eine. Höchstens wenn ein reicher Mann von seiner ersten Frau keine Söhne bekommen hat.«
    Das erinnerte Meera an ein anderes, sehr wichtiges Problem. »Ich könnte unfruchtbar sein, ich
    war drei Jahre verheiratet, ohne zu empfangen.«
    »Mohan war ein alter Mann«, erwiderte Zafir schlicht. »Ich bin es nicht.«
    Sie mußte über sein Selbstvertrauen lächeln. »Ich glaube auch nicht, daß ich unfruchtbar bin, aber wenn — wirst du mich dann verstoßen?«
    »Nein. Du wärest immer noch meine Hauptfrau und der Kopf des Haushalts«, versicherte er ihr. »Wenn ich sterbe, wirst du in meiner Familie immer ein Heim und eine Position haben.«
    »Werden sie mich nicht als Fremde verachten?«
    »Nein, denn ich habe dich ja gewählt. Besonders meine Mutter wird froh sein, daß ich mir endlich eine Frau genommen habe.« Seine grauen Augen funkelten frech. »Und wenn du befürchtest, unfruchtbar zu sein, helfe ich dir gerne, es herauszufinden.« Wieder fuhren seine Hände über ihre Hüften.
    Meera schlug spielerisch nach ihm. »Benimm dich, Barbar. Ich werde erst bei dir liegen, wenn wir verheiratet sind.«
    »Ich wünsche es mir.« Sein Ausdruck wurde nüchterner. »Aber für dich würde das auch bedeuten, das Leben aufzugeben, das du kennst, daß du ein paar Freiheiten verlierst, die du als Hindu hattest. Dafür bekommst du andere, zusammen mit Schutz und Sicherheit. Obwohl Pathanen-Frauen in der Öffentlichkeit verschleiert sein müssen, wirst du innerhalb des Hauses Einfluß haben, man wird dir Respekt erweisen. Wenn du mich nimmst, werde ich es dir so leicht wie möglich machen, damit du dich zu uns zugehörig fühlst.« Er hob ihre Hand und küßte die Finger. »Und ich liebe dich wirklich, kleine Taube, nicht nur, weil du wunderschön bist, sondern auch, weil du das Herz einer Löwin besitzt.«
    Meera dachte an Habiburs Haushalt. Es war anders gewesen, als sie es gewohnt war, aber sie hatte nichts gesehen, was sie abgestoßen hätte. Und vieles, was ihr gefallen hatte.
    Als sie noch zögerte, grinste Zafir und wurde wieder ganz der Schelm. »Du solltest mich wirklich besser nehmen. Wie viele Männer wollen schon eine Frau heiraten, die die Zunge einer Schlange hat?«
    »Du wärest überrascht«, antwortete sie sanft.
    Seine Hand packte ihr Handgelenk. »Wirst du von einem anderen Mann umworben? Muß ich dich entführen?«
    Sie war ganz und gar nicht entrüstet von diesem besitzergreifenden Benehmen, aber sie wußte, daß sie ihn dafür besser nicht necken sollte. Wenn sie es tat, konnte sie durchaus wie ein Sack Korn quer über seinen Sattel geworfen und von ihm zum Khyber-Paß geschleppt werden. »Es gab mehrere Männer, die Interesse an mir gezeigt haben, aber ich habe mich nicht um sie gekümmert. Keiner könnte sich mit dir vergleichen.« Als Zafir wieder zu lächeln begann, setzte sie hinzu: »Ich möchte dich durchaus heiraten,, aber du hast gesagt, es würde einige Veränderungen bedeuten. Ich möchte erst darüber nachdenken.<<
    Seine Augen leuchteten, und er zog sie in die Arme. »Ich möchte dir noch etwas geben, worüber du nachdenken kannst.« Und das tat er.

Kapitel 25
    Kamala war der langen Militärparade schließlich müde geworden, und so befahl sie dem Mahout, sie vor dem Ende noch zurückzubringen. Laura war nicht traurig darüber, denn der gewaltige Lärm hatte ihr Kopfschmerzen verursacht.
    Laura ging in ihre Zimmer und nahm ein langes Bad. Sie konnte von diesem Luxus niemals genug bekommen und hatte bisher immer noch nicht alle Duftöle durchprobiert. Nach dem Bad zog sie ein lockeres Gewand an und bürstete ihr Haar. Sie freute sich schon darauf, den Abend ruhig mit Ian zu

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