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Indische Naechte

Titel: Indische Naechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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du gegen deine Landsleute kämpfst.«
    »Möglich.« Ian wiederholte ihr, was der Maharadja gesagt hatte. »Ich wollte ihn nicht in die Irre führen, aber ich glaube, er hat meinem Zorn gegen die Regierung zuviel Bedeutung beigemessen. Vielleicht hat er gedacht, es wäre mir ein Vergnügen, gegen die Engländer zu kämpfen.«
    Laura mußte ein wenig lächeln. »Ich bin sicher, es gibt Mitglieder der Regierung Ihrer Majestät, die du gerne ein Jahr ins Gefängnis in Buchara stecken möchtest, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß du eine Waffe gegen deine früheren Kameraden richten würdest.«
    »Das steht außer Frage«, stimmte er zu. »Rajiv Singh hat mich mißverstanden und mir mehr über seine Einstellung zum Sirkar verraten, als er sonst getan hätte.«
    Sie seufzte. »Also sind wir wieder da, wo wir angefangen haben. Vielleicht ist er anti-britisch und hat mit Pjotr finstere Pläne ausgeheckt. Vielleicht aber auch nicht.«
    »Darum geht es.« Ians Mund verzog sich. »Ich mag Rajiv Singh. Ich will ihn nicht zum Feind, und das mag mein Urteilsvermögen trüben.« Er hörte auf zu reden, sein Blick ging in die Ferne.
    Sie wartete geduldig, völlig zufrieden, seine schönen Züge und die dunklen Haare zu betrachten, die sich verführerisch in seinem offenen Hemd kräuselten. Sie dachte daran, wie sie sich anfühlten, und spürte schon, wie sich die vertraute Wärme in ihrem Inneren aufzubauen begann. Um sich schnell abzulenken, sagte sie: »Wenn Rajiv Singh tatsächlich gegen die Briten vorgehen will, was könnte er tun?«
    Ian dachte über die Frage nach und stützte abwesend einen Arm an die Wand. Er war ihr so nah, daß sie seine Körperwärme spüren konnte, und statt zum Krieg, wanderten ihre Gedanken unvermeidlich zur Liebe. Sie hätte sich von ihm zurückziehen sollen, aber sie konnte es nicht.
    »So wie die Dinge jetzt stehen, glaube ich kaum, daß Rajiv Singh Britisch-Indien angreifen wird«, antwortete Ian langsam. »Er ist zu klug, seine Truppen ohne eine vernünftige Chance in die Schlacht zu schicken. Doch das kann sich ändern, wenn irgendwo anders Kämpfe losbrechen. Wenn Afghanistan sich zum Beispiel gegen die britischen Garnisonen erhebt, könnte Rajiv Singh die momentane Schwäche ausnutzen, um Nordindien zu stürmen. Wenn er die Punjabis überreden kann, mit ihm gemeinsam zu ziehen, könnten sie ernsthaften Schaden anrichten.«
    Laura rief sich in Erinnerung, daß es um wichtigere Dinge ging und riß ihren Blick von seiner gebräunten Haut los. »Und meinst du, so etwas wird geschehen?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Ian zuckte die Schultern. »Ich mache mir zuviel Sorgen. Rajiv Singh zu stürzen, muß das gewesen sein, was dein Onkel versucht hatte. Wenn es funktioniert hätte, wären die Folgen ziemlich verheerend gewesen, aber der Plan ist gescheitert.« Dann fügte er hinzu: »Dennoch werde ich mit den Behörden in Bombay sprechen, sie sollen diese Gegend im Auge behalten. Und lies mehr von
    Pjotrs Tagebüchern. Es wäre nicht schlecht, mehr Informationen von dem zu bekommen, was er vorhatte.«
    »Ja, das werde ich tun.« Laura konnte sich nicht länger zurückhalten und berührte die weiche Haut an seiner Kehle. Sein Herzschlag beschleunigte sich unter ihren Fingerspitzen.
    Er fing ihren Blick ein, und sie starrten einander an. Wie in Trance legte er die Hände auf ihre Schultern und zog sie an sich, dann legte er seine Lippen auf ihren Mund. Die unterdrückte Begierde, die seit Tagen in ihnen beiden brodelte, entzündete sich nun wie trockenes Reisig.
    Er konnte sein Verlangen nicht verbergen, und sie reagierte, als wollte sie mit ihm verschmelzen. Als seine Arme um ihre Taille glitten, schauderte sie zusammen und drückte sich an seine harten Muskeln.
    Mit einem tiefen Stöhnen hob er sie von den Füßen und trug sie zu dem nahen Bett. Er legte sie auf die Matratze, ließ sich neben ihr nieder und küßte sie wieder. Seine Zunge drang in einem Rhythmus in ihren Mund ein, den sie nun als Versprechen tieferer Inbesitznahme erkannte.
    Als seine Hände zielsicher die sensibelsten, empfänglichsten Zonen ihres Körpers berührten, ergab sie sich begierig den Empfindungen, die sie durchströmten. Sie wollte fortgespült werden, wollte die warnende Stimme in ihrem Hinterkopf ersticken...
    Er wälzte sich halb auf sie und drückte sie auf das Bett nieder. An ihren Lenden spürte sie die heiße, | harte Schwellung zwischen seinen Beinen. Neckend zog er ihr Gewand halb hinauf und strich

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