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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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Grundlage irgendeiner Kultbewegung werden zu lassen, die dann, wie vereinzelt vorgeschlagen wurde, unter ihrer Führerschaft stehen müßte. Daher unterzieht sie Seths (wie auch ihr eigenes) Material ständig einer sehr strengen Überprüfung, um sicherzugehen, nicht »eine verrückte Schraube, die andere Menschen in die Irre führt« zu sein. Religiöser Fanatismus macht ihr Angst. In ihren Augen ist es übrigens nur ein Schritt dorthin vom Fundamentalismus, der hierzulande im Aufstieg begriffen ist. (Vergleichen Sie dazu Seths Material über Evolution und Fundamentalismus in Sitzung 829.) Jane lachte, als ich sie fragte, warum sie mir von ihren Gefühlen über Jonestown nichts gesagt hatte: »Du hast mich nie gefragt!« Sie fügte hinzu, daß sie nicht die Absicht gehabt hatte, etwas zu verheimlichen, sondern ihre Haltung einfach als Konsequenz ihrer eigenen Überzeugungen empfunden hatte. Das Massensterben von Jonestown (im November 1978) ereignete sich während unserer Arbeitspause vom Buchdiktat, doch erörterte Seth die Affäre schon bald in unserem persönlichen Material, wie Jane es in ihrem Beitrag zu den einführenden Anmerkungen zu Sitzung 831 beschrieben hat. Jetzt sagte sie mir, daß Seth das Thema in dieser Weise aufgegriffen habe, um ihr die spätere Arbeit an diesem Buch zu erleichtern.
    Widerspruch zu eurem eigenen Sein und zum Sein eurer Gattung. Ihr konzentriert euch auf den Abgrund, der zwischen euren Idealen und eurer Erfahrung klafft, bis von der ganzen Wirklichkeit nur noch der Abgrund übrigbleibt. So könnt ihr die natürliche Disposition zum Guten im Menschen nicht sehen. Oder wenn, dann könnt ihr sie nur ironisch sehen, weil im Vergleich zu euren hohen Idealen das Gute in der Welt als so verschwindend klein erscheint, daß ihr darüber spottet.
    (21.56 Uhr.) So kapselt man sich von der Gesamtheit möglicher Erfahrungen ab. Die Menschen leben dann in Angst vor sich selbst und vor der Natur ihres eigenen Seins. Ob intelligent oder beschränkt, hochbegabt oder nur durchschnittlich - sie haben Angst davor, sich selbst als Selbst zu erfahren und ihren eigenen Wünschen zu folgen. Sie wirken deshalb bei der Errichtung von Dogmen oder eines Systems oder eines Kultes mit, dem sie dann »zum Opfer fallen«. Sie erwarten von ihrem Führer, daß er an ihrer Stelle handelt. Er saugt gewissermaßen ihre Paranoia in sich auf, bis sie zu einer unwiderstehlichen Kraft in ihm anschwillt, und er ist ebensosehr das »Opfer« seiner Anhänger, wie sie seine »Opfer« sind.
    In der Guyana-Affäre waren es »waschechte Amerikaner«, die unter einem fremden Himmel (in Südamerika) starben, doch nicht unter einem Kriegsbanner, was unter Umständen noch annehmbar gewesen wäre. Es waren dies Amerikaner, die nicht in einer blutigen Revolution oder als Geiseln von Terroristen starben. Vielmehr waren es Amerikaner, die in einem fremden Land ganz bestimmten Überzeugungen zum Opfer fielen, die auf heimischem Boden gewachsen und spezifisch amerikanisch sind.
    Neben den obenerwähnten verhängnisvollen Ideen gibt es noch den spezifisch amerikanischen Glauben, daß Geld die Lösung für fast jedes soziale Problem darstelle, daß der Lebensstil der Mittelklasse der einzig wahre »demokratische« Lebensstil sei und daß die Mißhelligkeiten insbesondere zwischen Schwarz und Weiß durch die Verordnung sozialer Pflästerchen und Bandagen aus der Welt geschafft werden können.
    Notwendig aber wäre, die den Problemen zugrunde liegenden Glaubensüberzeugungen aufs Korn zu nehmen.
    Viele junge Menschen sind in bester Nachbarschaft in schönen Farmhäusern oder in schönen Villen in guten Wohngegenden aufgewachsen. Man sollte meinen, daß diese Jugend, die zu Amerikas Elite gehört, alles erreicht habe, was es im Leben zu erreichen gibt. Sie haben vielleicht die Universität besucht, vielleicht nie arbeiten müssen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen - und doch sind sie die ersten, denen aufgeht, daß solche Privilegien nicht notwendigerweise zur Lebensqualität beitragen, da sie ja auch die ersten sind, die sich einer so beneidenswerten Position erfreuen.
    Die Eltern haben dafür gearbeitet, ihren Kindern solche Vorteile zu verschaffen, und die Eltern selbst sind einigermaßen ratlos und verwirrt angesichts der Einstellung ihrer Kinder. Die Eltern haben Besitz und Position erkämpft in Übereinstimmung mit ihrem Glauben an die auf Wettbewerb und daher Wettkampf programmierte Natur des Menschen -
    und dieser Glaube bringt

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