Individuum und Massenschicksal
Ziel sein. Als euer vornehmliches Ziel muß euch stets das Abenteuer der Erforschung des eigenen Bewußtseins gelten, die schöpferische und künstlerische Unternehmung, für die es vielleicht keinen Namen gibt. Ihr fertigt nicht Schuhe an, damit fremde Füße in sie schlüpfen. Ihr produziert keine Deodorants, damit andere nicht schwitzen, nicht riechen. Würdet ihr das eine oder andere tun, so könntet ihr unmittelbar auf materielle Resultate - materielle Resultate - blicken: Leute mit Schuhen aus eurer Werkstatt und (vergnügt) Leute, die nicht schwitzen. Solche Deodorants sind übrigens sehr unzuträglich...
Ihr habt es nicht mit irgend etwas spezifisch Materiellem zu tun, ja nicht einmal mit etwas spezifisch Psychischem. Vielmehr befaßt ihr euch mit der Aneignung von Glaubensüberzeugungen, die wesentlich besser sind als die derzeit gängigen, eines Bezugssystems, das umfassend genug ist, daß es alle Besonderheiten enthält und den Menschen tatsächlich die Möglichkeit bietet, sich selbst besser verstehen zu lernen. Ihr erschafft eine weithin ausstrahlende Aura, einen Lichtbezirk spiritueller und intellektueller Einsicht, der den Menschen eben deshalb helfen kann, weil ihr nicht an Besonderheiten gebunden seid, sondern euch mit den weiterreichenden inneren Wirklichkeiten beschäftigt, denen die Besonderheiten entstammen...
(22.10 Uhr.) Geduldet euch einen Moment...
(Nach einer langen Pause griff Seth ein Thema auf, das nichts mit der Thematik dieses Buches zu tun hatte. Er sagte gute Nacht um 22.26
Uhr.)
Sitzung 841, Mittwoch, den 14. März 1979
(Seth hat weder die letzte Sitzung noch das Material von heute abend als Buchdiktat bezeichnet. Doch wie bei der 840sten Sitzung legen Jane und ich Teile der Durchgabe dieses Abends in diesem Buch vor, da wir finden, daß sie innerhalb dieses Bezugsrahmens veröffentlicht werden sollten. - Beginn um 21.08 Uhr.)
(Flüsternd:) Guten Abend.
(»Guten Abend, Seth.«)
Nun: Ich sagte - im Buchdiktat, glaube ich - (in der Sitzung 835) sinngemäß, daß die Menschen von Jonestown an einer Glaubensepidemie starben. Ich habe Worte in diesem Sinne verwendet.
Der Fall war, um es noch einmal zu sagen, aufsehenerregend wegen der offensichtlichen Suizidhandlungen. Immerhin ist ja das Gift als Beweis gefunden worden. Hätte man die gleiche Anzahl Menschen (Pause) aufgrund einer bösartigen Krankheit - Pocken oder dergleichen -
tot aufgefunden, so wäre die Ursache ein Virus. Erörtern wir Gedanken und Viren im Zusammenhang mit körperlicher Gesundheit.
Ihr betrachtet Viren als materiell und Gedanken als mental. Ihr solltet wissen, daß auch Gedanken Ihre physisch-materiellen Aspekte und Viren ihre mentalen Aspekte haben. Ihr habt beide gelegentlich gefragt, warum ein leidender Körper sich nicht einfach auf sich selbst besinnt und seine Heilkräfte aktiviert, indem er den negativen Einfluß zerstörerischer Glaubensannahmen und Gedanken einfach abschüttelt.
Wenn ihr Gedanken als mental und Viren als materiell betrachtet, ist die Frage verständlich. Es ist nicht nur so, daß Gedanken den Körper beeinflussen, was sie natürlich tun, sondern jeder einzelne von ihnen ist ein auslösender Stimulus, der hormonelle Veränderungen bewirkt und die gesamte körperliche Verfassung in jedem Augenblick verändert. (Pause um 21.16 Uhr.)
Euer physischer Körper... gebt mir Zeit... ist die fleischgewordene Version eurer Wesenheit - die physisch lebendige Version der Verkörperlichung eurer Gedanken. Es ist nicht so, daß eure Gedanken einfach chemische Reaktionen im Körper auslösen; vielmehr haben sie außer ihren offensichtlichen mentalen Aspekten auch eine chemische Wirklichkeit. Ich werde versuchen, das durch eine Analogie zu verdeutlichen. Es ist nicht eben die beste, aber ich hoffe, daß sie den entscheidenden Punkt herausstellt. Es ist so, als ob eure Gedanken sich in die verschiedenen Komponenten eures Körpers verwandelten.
(Nachdrücklich:) Unsichtbar existieren sie nicht anders als die Viren in eurem Körper. Euer Körper besteht nicht nur aus dem Stoff, der beispielsweise durch Röntgenstrahlen oder Autopsie enthüllt werden kann, sondern zu seinen Voraussetzungen gehören auch tiefreichende Beziehungen, Verbindungen und Gruppierungen, die physisch nicht sichtbar werden. Eure Gedanken sind in einem physischen Sinn für euren Körper ebenso konstituierend, wie es die Viren sind, ebenso lebendig und sich selbst vermehrend, und sie selbst formieren sich zu inneren
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