Individuum und Massenschicksal
der Äther als eine unsichtbare, geruch- und geschmacklose Substanz postuliert, die die Übermittlung von elektromagnetischen Wellen und anderen Arten von Strahlungsenergie, zum Beispiel der Wärme, ermöglicht - etwa wie wir die Erde als Übermittlerin seismischer Wellen kennen. Gegen Jahrhundertende führten jedoch einige sehr ausgeklügelte Versuche, das Vorhandensein dieses Äthers zu beweisen, nicht zum gewünschten Erfolg, und nach der Veröffentlichung von Albert Einsteins spezieller Relativitätstheorie im Jahre 1905 wurde die Idee des Äthers endgültig fallengelassen.
Sie ist jedoch, denke ich, ein Beispiel dafür, wie der Mensch immer versucht hat, sein ihm innewohnendes inneres Wissen um Bezugssystem 2auf die räumlich-materielle Wirklichkeit zu projizieren.
verwende, ein Begriff, der den bewußten, direktiven Teil des Selbst bezeichnen soll. Das Ego ist eure bewußte Version dessen, was ihr seid -
eine, (amüsiert) wenn ich selber das sage, vortreffliche Definition. Es ist nach außen auf die materielle Welt gerichtet. Doch ist es auch einiger eurer »unbewußten« Aktivitäten gewahr. Es ist das Ich, mit dem ihr euch identifiziert; so nimmt es zum Beispiel eure Träume wahr, wie ihr sie wahrnehmt, und es ist sich der Tatsache durchaus bewußt, daß seine Existenz auf einem inneren Wissen beruht, das es selbst nicht besitzt.
So wie ihr ein bewußtes, auf die materielle Welt gerichtetes Ego habt, so habt ihr auch ein inneres Ich oder vielmehr ein inneres Selbst, das auf die innere Wirklichkeit gerichtet ist. Anders gesagt, ein Teil eurer selbst lebt vollbewußt im Bezugssystem 2. Das Ego eurer Alltagswelt, die wir wieder Bezugssystem 1 nennen wollen, ist vortrefflich für diese Umwelt ausgerüstet. Es handhabt bestens die Regeln von Ursache und Wirkung und der zeitlichen Aufeinanderfolge. Es befaßt sich mit einer verdinglichten Wirklichkeit. Zwar kann es seine Fähigkeiten ausweiten und weit mehr innere Geschehnisse wahrnehmen, als ihm normalerweise möglich ist; doch ist es seine vornehmliche Aufgaben, mit der Welt der Wirkungen umzugehen, dem Geschehen zu begegnen.
Das innere Selbst ist vollbewußt. Doch ist es ein Teil eurer selbst, der mit der Schöpfung und Gestaltung von Geschehnissen beschäftigt ist und sich in einem wahren Überschwang der Schaffensfreude regt, die ihr infolge eurer Festlegungen auf Raum und Zeit nicht wahrzunehmen vermögt. Das sogenannte Unbewußte verfügt - und ich habe das schon öfter gesagt - über ein ihm eigenes Bewußtsein, wiewohl dieses in einem anderen Bereich tätig ist. Ihr müßt euch eine Art psychische Kammer, einen gewissermaßen undifferenzierten Bereich, vorstellen, in dem Übersetzungen und Rückübersetzungen stattfinden können. Natürlich geschieht dies in Traumperioden. In Träumen begegnen sich das nach außen gerichtete Ego und das innere Selbst und können bis zu einem gewissen Grade miteinander verschmelzen, wobei sie Informationen austauschen wie Fremde, die einander vielleicht in einem Nachtzug begegnen und nach einigem Geplauder die erstaunliche Feststellung machen, daß sie tatsächlich nahe Verwandte und beide auf derselben Reise sind, obgleich sie allem Anschein nach allein unterwegs waren.
(22.14 Uhr.) In diesem Sinne ist der undifferenzierte Bereich tatsächlich von Bewegung erfüllt insofern, als psychische Übergänge und Übersetzungen stattfinden, bis oft in Träumen die beiden Ichkomponenten miteinander verschmelzen - so daß ihr manchmal einfach in gehobener Stimmung oder mit einem Gefühl erwacht, als hättet ihr im Traum einen sehr geschätzten alten Freund wiedergetroffen.
Eure Welt wimmelt von Menschen, die sich auf körperliche Aktivitäten konzentrieren und sich mit Geschehnissen befassen, die -
wenigstens im üblichen Sinne - »Fertigprodukte« sind. Euer inneres Selbst ist in Bezugssystem 2 zu Hause und schöpferisch mit der Schaffung all dessen beschäftigt, was dann seinen materiellen Ausdruck finden wird. Da das Bezugssystem 2 nach anderen »Regeln« funktioniert, unterliegt seine Wirklichkeit in keiner Weise den Einschränkungen eurer physikalischen Voraussetzungen. In ihm lebt und wirkt das innere Selbst eines jeden Individuums, das jemals auf Erden lebte oder leben wird.
Ich spreche von diesem Bezugssystem jetzt nur im Hinblick auf seine Relevanz für eure Welt - nicht in bezug auf seine Beziehung zu anderen Wirklichkeiten. Ruburt hat dieses Bezugssystem seiner Erfahrung gemäß früher (in »Psychic Politics«)
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