Individuum und Massenschicksal
Heilungsprozesse, die dem Körper selten angerechnet werden. Solche Heilungen gehen nicht allein mit Veränderungen im Körper einher, denn eine körperliche Heilung kann durch Geschehnisse ausgelöst werden, die allem Anschein nach überhaupt nichts damit zu tun haben.
Jedes Individuum steht mit einem Teil seiner selbst in direktem Kontakt mit dem Ursprung seiner Existenz. Jedes Individuum ist zuinnerst dessen gewahr, daß Hilfe in jeder Situation verfügbar ist und daß Informationen nicht nur durch die physischen Sinne gewonnen werden. Viele Krankheiten werden also durch ganz natürliche Methoden kuriert, die nicht nur körperliche Heilung bewirken, sondern auch noch andere Geschehnisse ins Spiel bringen - Geschehnisse von großer Auswirkung auf die seelischen Elemente, die hinter den Kulissen am Werk sind. Um diese Wechselbeziehungen zu sehen, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf Bezugssystem 2 richten.
Ende der Sitzung.
(»Sehr gut.«)
Danke. Einen schönen guten Abend.
(»Dir auch. Gute Nacht.«)
(23.47 Uhr. Janes Vortrag war gegen Ende der Sitzung noch langsamer geworden.)
Sitzung 822, Mittwoch, den 22. Februar 1978
(21.27 Uhr.) Nun: Guten Abend.
(»Guten Abend, Seth.«)
Diktat: In den Begriffen unserer Diskussion ist das Bezugssystem 2
die innere Mitte, in der eure Welt existiert. Sie stellt die größere psychologische Realität dar, in der euer eigenes subjektives Leben beheimatet ist.
Immer wieder haben im Laufe der Geschichte zahlreiche Individuen Einblicke in dieses Bezugssystem gewonnen, und viele Namen wurden ihm gegeben. Doch wenn ihr ein fremdes Land besucht, so neigt ihr dazu, ein ganzes Volk nach Maßgabe des kleinen Ausschnitts zu sehen und zu beschreiben, den ihr aufgesucht habt, obwohl sich andere Landesteile geographisch und möglicherweise klimatisch und kulturell sehr davon unterscheiden.
Die Individuen, die einen mehr oder minder großen Einblick in Bezugssystem 2 gewonnen hatten, haben es also entsprechend ihren eigenen kurzen »Besuchen« geschildert unter der stillschweigenden Voraussetzung, daß »der Teil beispielhaft für das Ganze« sei. Platon sah es als die Welt der Ideen, in der er die vollkommenen Urbilder erblickte, die jeder unvollkommenen materiellen Erscheinung zugrunde liegen.
Er beschrieb jenen Bereich der Ideen als ewig und unwandelbar, ein vollkommenes Kompositum des Absoluten.* Eine solche Ideenwelt muß einerseits die Menschen wahrlich zu großen Leistungen inspirieren und ihnen andererseits ihr Scheitern schmerzlich zu Bewußtsein bringen, da ihnen ihre Schöpfungen vor einem solchen Hintergrund als hinfällig erscheinen müssen. Platon sah also das Bezugssystem 2 als etwas herrliches Absolutes, in dem alles Menschenwerk seinen Ursprung hat.
Der Mensch selber aber kann, seiner Anschauung zufolge, diese Ideenwelt nicht verändern, doch kann er sie als Quelle der Inspiration nutzen.
Die meisten alten Religionen sahen dort die Götter walten und ordneten die geistige Heimat eines jeden lebenden Wesens primär jenem unsichtbaren Bereich der Wirklichkeit zu. Deshalb wurde das Bezugssystem 2 stets auf die eine oder andere Weise als Ursprung eurer Welt dargestellt. Das Christentum sah es als Himmel, in dem Gott der Vater, seine Engel, die Heiligen und die verstorbenen Gläubigen wohnen.
Es gab einmal eine wissenschaftliche Hypothese, der zufolge der Äther die geistige Mitte sein sollte, in der das materielle Universum existiert.** Demgegenüber verstehe ich Bezugssystem 2 als die psychische Mitte, in der das Bewußtsein der Welt existiert. Man mag gegen das Wort »Ego« viel einzuwenden haben, doch ist es so, wie ich es
* Die menschliche »Teilhabe am Absoluten und Ewigen« sei die Seele, und diese wisse um die Ideen. Demgegenüber komme, so erklärte Platon in dem berühmten Dialog »Timaios«, alles sinnlich erworbene Wissen von der Natur nicht über ein »wohlbegründetes Vermuten« hinaus, und deshalb sei, »alle naturwissenschaftliche Rede Mythos.« Erstaunliche Parallelen dazu ergeben sich aus noch folgenden Seth-Kundgaben, insbesondere aus Sitzung 823.
** Jane überraschte mich: Ich hätte nicht gedacht, daß sie gut genug mit dieser Hypothese vertraut war, um sie derart bündig für Seth in Worte fassen zu können. Vielleicht hat Jane mehr darüber gelesen, als ich weiß. Vielleicht haben wir auch darüber gesprochen.
Die Idee des Äthers war seit der Zeit der alten Griechen im Umlauf. In den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts wurde
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