Individuum und Massenschicksal
Situationen, zu deren Bewältigung euch die Vernunft gegeben ist.
Offenbar gibt es Gegenstände jeglicher Größe, Form, Beschaffenheit, Dauerhaftigkeit und Schwere. Es gibt Objekte, die privaten und die öffentlichen Zwecken dienen. Und es gibt auch »
riesenhafte psychische Objekte«, alles mit sich fortreißende Geschehnisse, von denen die Menschenmassen der Umwelt, ja ganzer Länder betroffen sein können. Es gibt auch Naturereignisse, die Massenverschiebungen unterschiedlichen Ausmaßes bewirken, wie beispielsweise die Überschwemmung weiter Landstriche. Solchen Vorkommnissen liegen psychische Konfigurationen seitens aller davon Betroffenen zugrunde insofern, als die inneren individuellen Muster der von einem solchen Geschehen berührten Existenzen in irgendeiner Weise einer gemeinsamen Absicht folgen, die gleichzeitig auf einer natürlichen planetarischen Basis der übergreifenden Wirklichkeit dient.
Der Planet selbst muß, um zu überdauern, durch fortwährende Wandlungen und instabile Situationen gehen. Ich weiß, es ist nicht leicht zu verstehen, aber (sehr nachdrücklich) jeder Gegenstand, den ihr wahrnehmt - Gras, ein Baum oder Stein, selbst Meereswellen oder Wolken -, jede dingliche Erscheinung hat ihr eigenes unsichtbares Bewußtsein, ihre eigene Absicht und emotionelle Färbung. In jedem Element, jedem Lebewesen gibt es auch eine Anlage, die auf Wachstum und Erfüllung drängt - nicht auf Kosten der übrigen Natur, vielmehr in solcher Weise, daß auch jedes andere Element der Natur seine Erfüllung findet.
Bisweilen verschmelzen die Intentionen von Mensch und Natur miteinander. Ich spreche jetzt stark vereinfacht: Vielleicht wünschen zum Beispiel diejenigen, die in eine Überschwemmung geraten, unbewußt, daß die Vergangenheit von ihnen »weggewaschen« wird, oder sie wollen einfach von einer Flut vitaler Gefühle überschwemmt werden, mit denen solche Katastrophen häufig einhergehen. Sie wollen die Macht der Natur neu und tiefer erleben, und oft dient ihnen die Erfahrung dazu, ungeachtet des Ruins ein neues Leben zu beginnen.
Menschen, die anders orientiert sind, werden alle möglichen Gründe finden, um ein solches Gebiet zu verlassen. So entdeckt man vielleicht plötzlich anderswo die große Chance, was zu einer überstürzten Abreise zwingt. Man verläßt auf bloßen Verdacht hin plötzlich die Gegend, um einen neuen Job zu finden, oder faßt den spontanen Entschluß, einen Freund in einem anderen Staat aufzusuchen. So werden diejenigen, deren Intentionen in dieser Hinsicht mit denen der Natur nicht übereinstimmen, auch nicht an diesem Massengeschehen teilnehmen. Sie werden aufgrund von Informationen aus dem Bezugssystem 2 rechtzeitig Schritte unternehmen. Diejenigen, die bleiben, beschließen aufgrund derselben Informationen, an dem bevorstehenden Geschehen teilzunehmen. (Lange Pause.)
Wenn ihr in die Zeit und das körperliche Leben eintretet, sind euch seine Bedingungen schon bekannt. Ihr seid biologisch und psychisch prädisponiert, in dieser reichen Umgebung zu wachsen, um auf allen Ebenen zur Erfüllung der Ziele eurer Gattung, der Menschheit, beizutragen, darüber hinaus jedoch um eure eigene ganz einmalige Sichtweise und Lebenserfahrung in die größeren Bewußtseinsmuster einzubringen, von denen ihr einen Teil bildet.
Ihr beginnt gerade die innigen Verknüpfungen zu verstehen, die in eurer räumlich-materiellen Umwelt bestehen. Noch viel komplizierter jedoch sind die psychischen Verknüpfungen. Sie sind dergestalt, daß die Träume und Gedanken eines jeden Individuums sich mit denen jeder anderen Person verweben und so ständig wechselnde Muster von Wünschen und Absichten bilden. Einige davon tauchen als Ereignisse auf dem physischen Lebensplan auf, andere wiederum nicht.
Macht Pause. (22.37 bis 22.55 Uhr.)
Ende des Diktats.
(Obgleich Seth das Buchdiktat für diesen Abend als abgeschlossen bezeichnete, stand das erste Thema, das er nun aufgriff - mein Traum von gestern früh - ganz bestimmt im Zusammenhang mit den Feststellungen, die er unmittelbar vor der Pause gemacht hatte. Auffallend war diese: »
Wenn ihr in die Zeit und das körperliche Leben eintretet, sind euch seine Bedingungen schon bekannt.« Ich denke, mein Traum liefert eine vortreffliche Illustration dieses Gedankens. Ich hatte gestern mit Jane über den Traum gesprochen und beabsichtigt, Seth zu bitten, an diesem Abend etwas darüber zu sagen, falls er es nicht von sich aus täte. Ich will nicht geradezu
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