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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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Potpourri. Die Vererbung spielt eine weit geringere Rolle in der Charakterbildung, als allgemein angenommen wird. Ebenso verhält es sich mit der Umwelt, wie sie gemeinhin verstanden wird.
    Eure zu Glaubenssätzen erhärteten Überzeugungenen machen euch jedoch von vornherein geneigt, Erfahrungen nach den Kriterien von Vererbung und Umwelt zu interpretieren, so daß ihr in erster Linie diese beiden Faktoren als primär verhaltensbestimmend ins Auge faßt.
    Deswegen entgehen manche weitreichendem, menschlichem Tun und Lassen zugrunde liegenden Organisationsmuster eurer Aufmerksamkeit fast völlig. Immer wieder lest ihr Berichte über Menschen, die sich beispielsweise von fiktiven Personen oder Persönlichkeiten aus der Vergangenheit oder von völlig Fremden viel stärker angezogen fühlen als von ihren eigenen Familienangehörigen. So etwas gilt als Kuriosum.

    Die Persönlichkeit des Menschen ist viel offener für Anregungen aller Art, als man gemeinhin annimmt. Wenn man der Ansicht ist, das Selbst beziehe seine Informationen lediglich aus dem Materiellen, dann freilich kann man menschliche Motivation nicht anders als durch Vererbung und Umwelt bestimmt sehen. Wenn ihr jedoch erkennt, daß der Persönlichkeit auch andere Informationsquellen als die rein materiellen zur Verfügung stehen, dann müßtet ihr euch zu fragen beginnen, welche Auswirkungen diese Gegebenheiten auf die Charakterbildung und das individuelle Wachstum haben. Kinder haben einen Charakter schon bei der Geburt, und ein vollständiger wahrscheinlicher Lebensplan existiert dann schon ebenso sicher wie der wahrscheinliche Plan für den Körper der Erwachsenen, die sie einmal sein werden.
    Das Bewußtsein bildet die Gene, und nicht umgekehrt, und das der Geburt harrende Kind steuert durch die Chromosomenstruktur neues Material bei.* Das Kind nimmt auch von Geburt an viel mehr
    * Chromosonen sind fadenförmige Gebilde, »Kernschleifen«, in den Zellkernen von Organismen, die das Erbgut eines Lebewesens enthalten, die Gene. Bei der Zellteilung verdoppelt sich ihre Anzahl.
    konkretes Geschehen wahr, als man denkt. Doch davon abgesehen nutzt das Kind die ersten Lebensjahre, um - besonders im Traumzustand -
    andersgeartetes Material zu erforschen, das seinen eigenen Phantasien und Absichten entspricht, und es erhält einen ständigen Strom von Informationen, der überhaupt nicht von seiner Vererbung oder seiner Umwelt abhängt.
    Von da her weiß das Kind zum Beispiel um seine zur gleichen Zeit geborenen Altersgenossen. Der »individuelle« Lebensplan eines jeden Menschen hat seinen Platz im Gesamtgefüge der Lebenspläne seiner gleichaltrigen Mitmenschen. Diese Pläne werden dem einen vom anderen mitgeteilt, und augenblicklich werden Wahrscheinlichkeiten im Bezugssystem 2 in Bewegung gesetzt. Unter Umständen werden Wahrscheinlichkeiten kombiniert und zum Teil festgelegt, so daß zum Beispiel Individuum A dreißig Jahre später Individuum B auf einem Marktplatz treffen wird - wenn dies den Absichten der beiden Beteiligten entspricht. Es wird im Leben eines jeden Menschen gewisse Begegnungen geben, die Meilensteine darstellen und die als große Wahrscheinlichkeiten oder als Pläne angelegt waren, in die der Mensch hineinwächst.
    Es gibt also Ereignisgestalten, die ihr auf eine bestimmte Weise materialisiert in fast der gleichen Weise, wie ihr die Körpergestalt eines Erwachsenen aus der Struktur des Fetus materialisiert. So gesehen arbeitet der Körper mit stofflichem Material - obwohl die Zellen, Moleküle und Atome eines jeden Organismus, wie schon oft erwähnt, wiederum ihr eigenes Bewußtsein und ihre eigene Wirklichkeit haben.
    Euer mentales Leben hat offensichtlich mit psychischem Geschehen zu tun. Doch wächst das Kind unterhalb der Schwelle sinnlicher Wahrnehmung der mentalen Gestalt von Geschehnissen entgegen, die sein Leben ausmachen werden. Die ganz besonderen Absichten, die jedem Individuum eigentümlich sind, sind also im Bezugssystem 2 vorhanden, und mit der Geburt beginnen diese Absichten unverzüglich, sich der stofflichen Welt von Bezugssystem 1 aufzuprägen.
    Die Geburt eines jeden Kindes verändert ganz offensichtlich die Welt, denn sie setzt augenblicklich eine psychische Bewegung in Gang, die die Vorgänge in Bezugssystem 1 und 2 gleichermaßen beeinflußt.
    (22.26 Uhr.) So mag zum Beispiel ein Kind geboren werden, das musikalisch begabt ist. Sagen wir, das Kind sei ungewöhnlich begabt.
    Bevor es alt genug ist, sich irgendeiner

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