Individuum und Massenschicksal
diesem Buch gelegentlich wieder einmal durchgeschaut hatte, war es doch seltsam, Seth nach all dieser Zeit mit neuem Material dafür durchkommen zu hören, und ebenso seltsam, die Arbeit an diesen Anmerkungen wiederaufzunehmen.
Seit letztem März also haben wir im allgemeinen zweimal wöchentlich unsere persönlichen oder nicht für das Buch bestimmten Sitzungen abgehalten. Ihre regelmäßige Abhaltung kam der gleichmäßigen, beruhigenden Entfaltung unserer Kreativität im Hintergrund all unserer sonstigen, oft hektischen Aktivitäten zugute.
Doch sind es ihrer zu viele, als daß man sie auf sinnvolle Weise beschreiben könnte, und sie lassen sich auch nicht einfach kurz zusammenfassen. Immerhin hat Jane sie zusammenzufassen versucht, und so folgt hier eine leicht gekürzte Version dessen, was sie aufgrund meiner Protokolle niederschrieb:
»Überblickt man jetzt noch einmal diese neuneinhalb Monate umspannenden Sitzungen, dann wird ziemlich deutlich, was Seth vorhatte. Er hatte uns in persönlichen Sitzungen bald nach Beginn des Diktats für dieses Buch das Material über die Bezugssysteme 1 und 2
durchgegeben, wie Rob in seinen Anmerkungen zu Sitzung 814 dargelegt hat. Doch obwohl Seth diese psychischen Bezugssysteme bis zu einem gewissen Grade auch in einem Dutzend Sitzungen für das Buch erörtert hat, legte er doch schließlich diese lange Diktatpause ein, um uns durch den Rückblick auf unsere eigenen früheren Denkweisen und die der Welt ganz allgemein im Licht der Bezugssysteme 1 und 2 ›umzuerziehen‹.
»Diese persönlichen Sitzungen laufen«, ich zitiere weiterhin Janes Zusammenfassung, »in einem wesentlichen Sinne parallel mit seinem Material für dieses Buch, und dieses Buch läßt uns die Welt und die gegenwärtigen Ereignisse in ganz anderem Licht sehen als früher. So stellten wir zum Beispiel mehrmals Fragen im Hinblick auf tödliche Unfälle in unserem Umkreis, von denen wir gelesen hatten, da wir uns fragten, wie solche Vorkommnisse sich in die Bezugssysteme 1 und 2
einfügen. Einige der Sitzungen waren unseren persönlichen Anschauungen gewidmet, doch gewöhnlich stellte Seth solche Anschauungen in einen weiteren gesellschaftlich relevanten Zusammenhang. Vier Tage, nachdem sich die Katastrophe von Jonestown, jener Siedlung im südamerikanischen Guyana, abgespielt hatte, begann er diese zu erörtern; dort hatten am 18. November 1978
aber neunhundert Amerikaner durch Mord und Selbstmord den Tod gefunden. Seitdem haben wir öfter unserer Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Seth in diesem Buch auf die ganze Jonestown-Affäre eingehen werde; unser Wunsch kann ihm nicht verborgen geblieben sein!
So finden sich also, verstreut in all dem persönlichen Material, einige ausgezeichnete - und lebhafte - Erörterungen von damals gerade aktuellem Zeitgeschehen, aber auch Erörterungen der Zusammenhänge zwischen Kreativität und Bezugssystem 2 und so unterschiedlicher Themen wie etwa des psychotischen Verhaltens oder früher Zivilisationen. Es war so, als ob Seth versuchte, uns zu helfen, alteingeschliffene Assoziationen ein für allemal zu überwinden.
Zweifellos hat er sein Bestes versucht, und falls nicht alles gelungen sein sollte, dann liegt das wohl an uns.«
Und weiterhin Jane: »Natürlich haben wir unsere Alltagssorgen wie andere Menschen auch. Seth hat uns nie ›einen Rosengarten versprochen‹ und wir haben unsere guten und unsere schlechten Tage, während wir den täglichen Herausforderungen, Freuden, Abenteuern und Mißhelligkeiten des Lebens begegnen. In dieser großen Anzahl von Sitzungen wandte sich Seth mehreren unserer individuellen Probleme zu: Robs gelegentlichen Anflügen von Unwohlsein aufgrund seiner ›
Wetterfühligkeit‹ und auch der Vielfalt kleiner, aber lästiger Symptome, und meinen eigenen, schon lange währenden rheumatischen Beschwerden. Und wenn Seth uns auch keinen Rosengarten gab, so hat er doch versucht - und versucht noch immer -, uns zu zeigen, woher das Unkraut kommt! Dieses persönliche Material hat dazu beigetragen, daß wir unsere mannigfachen Herausforderungen in einer viel größeren Perspektive zu sehen vermögen, und wir haben schon einige Anläufe zu ihrer Überwindung gemacht. Wie alle anderen, die er anspricht, müssen auch wir Seths Material selber in die Tat umsetzen. Die Sache ist nur, daß wir so damit beschäftigt sind, das Material in Empfang zu nehmen und für die Veröffentlichung vorzubereiten, daß wir kaum Zeit finden, es uns wie jemand,
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