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Ines oeffnet die Tuer

Ines oeffnet die Tuer

Titel: Ines oeffnet die Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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spielen, und die Jungs standen vor der Bühne und ließen sich von vielen Händen gratulieren.
    Â»Ines?« Sonja starrte ihre Freundin an. »Ich dachte, du bist draußen und knutschst mit Karol …«
    Dann ist er nicht in die Aula zurückgekehrt, dachte Ines. Hektisch sah sie sich um. Karol war nirgends zu sehen.
    Â»Was ist passiert?«, fragte Sonja. »Wollte er dich nicht küssen? Habt ihr euch gestritten?«
    Â»Erzähle ich dir später.«
    Ines machte kehrt. Vielleicht war Karol auf dem Schulhof.
    Draußen schien noch die Sonne, auch wenn es Abend geworden war. Die Schulklassen hatten das Kuchenbuffet und die Stände abgebaut. Nur ein paar Oberstufler standen beisammen und unterhielten sich.
    Ines suchte den Schulfhof ab. Keine Spur von Karol. Also rannte sie zum angrenzenden Parkplatz.
    Dort stand die bronzefarbene Limousine. Der glatzköpfige Fahrer war ausgestiegen und lehnte am Kotflügel. Er säuberte sich mit einer Feile die Fingernägel.
    Ines duckte sich, damit er sie nicht entdeckte, rannte zurück zum Schulgebäude – und lief ihrem Vater in die Arme.
    Â»Ines! Da bist du ja.«
    Er hielt sie fest. Ines war froh, ihn zu spüren.
    Â»Frau Wunder hat mich angesprochen. Sie sagte, du wärst von einem Mann bedroht worden. Ist das wahr?«
    Nun musste sie doch fast heulen. »Nichts passiert, Papa … aber ich will nach Hause, ja? Bitte, lass uns gehen.«
    Â»Natürlich, Schatz!« Veith streichelte seiner Tochter über den Kopf, so wie er es früher getan hatte, als sie noch kleiner gewesen war. »Ich habe sowieso keine Aufsicht mehr.«
    Er holte seinen Mantel und brachte Ines zum Auto. Zum Glück stand es auf dem anderen Parkplatz der Schule, sodass Ines den Fahrer der Limousine kein zweites Mal sehen musste.
    Veith schwieg, während sie auf die Straße fuhren, aber Ines merkte, dass er besorgt war.
    Â»Ist wirklich alles in Ordnung?«, fragte er schließlich. »Ist irgendetwas geschehen, was ich wissen muss?«
    Sie schüttelte den Kopf. Nein, da gab es nichts. Nur vieles, was er nicht wissen durfte und ihr immer mehr Sorgen bereitete.
    Â»Ãœber diesen Mann magst du nicht sprechen?«
    Â»Der hatte sich nur im Schulgebäude verlaufen«, sagte sie. »Es ist wirklich nichts, Papa.«
    Â»Oder hat es mit diesem Karol zu tun?« Veith blickte zu ihr hinüber. »Ich habe euch gesehen, als ihr aus der Aula gegangen seid. Du … magst ihn sehr gerne, nicht wahr?«
    Das war genau die Unterhaltung, die Ines jetzt nicht führen wollte.
    Â»Papa! Lass mich doch!«
    Â»In eurem Alter ist es normal, wenn man nicht weiß, was man will«, versuchte Veith es wieder. »Das mit der ersten Liebe ist kompliziert …«
    Â»Papa! Ich mag nicht darüber reden.«
    Endlich hielt er die Klappe.
    Ines fischte in ihrer Handtasche nach dem Handy. Sie suchte Karols Nummer heraus und tippte hastig eine Nachricht.
    wir müssen noch mal reden über diesen raum,
    es ist sehr wichtig!!!
    bitte ruf mich an
    ines
    Sie schickte die SMS ab.
    Bitte lies sie, Karol, flehte sie. Vielleicht bist du in Gefahr und weißt es nicht einmal!
    Â 
    Kaum waren sie zu Hause angekommen, stürmte Ines die Treppe hoch. Zweimal fiel ihr vor Aufregung der Schlüssel herunter, als sie die Wohnungstür öffnen wollte.
    Ihre Mutter musste es gehört haben, denn sie ließ Ines herein.
    Â»So früh zurück?« Carmen hob erstaunt eine Augenbraue. »Hätte ich gar nicht von dir gedacht.«
    Â»Es war nicht mehr viel los«, murmelte Ines und drängte sich an Carmen vorbei.
    Â»War es denn schön? Habt ihr getanzt?«
    Ines gab keine Antwort und rannte auf ihr Zimmer. Hinter sich hörte sie Veith in die Wohnung eilen. Er unterhielt sich mit Carmen im Flüsterton. Bestimmt würde er ihr brühwarm erzählen, dass Ines mit einem Jungen Händchen gehalten hatte und von einem Mann belästigt worden war.
    Sie werden sich Sorgen machen, fürchtete Ines. Dabei wissen sie gar nicht, dass alles viel schlimmer ist …
    In ihrem Zimmer atmete sie kurz durch.
    Dann blickte sie zur Wand.
    Erleichtert stellte sie fest, dass die Tür des Refugiums an ihrem Platz war. So als wäre nichts geschehen.
    Â»Wenigstens etwas«, murmelte sie, warf die Handtasche beiseite und eilte auf die Tür zu.
    Es gab nur einen Menschen, der ihr im Augenblick helfen konnte. Vopelian.

42.
    Â»Los,

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