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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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sehr kräftige Arme und dürre Beine. Es gab noch zwei weitere Mitglieder des insgesamt neunköpfigen Hawkstone-Teams: der schwarzhaarige, blauäugige Ace, dessen Gesichtszüge so reglos waren, dass es schien, als würde er unter einer Art Lähmung leiden, und Moloni. Moloni hatte eine einzige Augenbraue, die die gleiche Form wie sein Schnurrbart hatte. Dazwischen erhob sich eine Nase wie eine Axtklinge.
    Die meiste Zeit beachtete Murdo seine zivilen Untergebenen gar nicht und kommandierte lieber seine eigenen Männer herum. Amy hielt das für eine sehr schlechte Strategie. Zumindest wäre es nicht Dannys Ansatz gewesen. Aber nachdem die Zombies jetzt begraben waren, hatte niemand mehr etwas zu tun. Alle saßen im Aufenthaltsraum oder in den Schlafsälen herum und unterhielten sich leise. Das irritierte Molini und Boudreau, die an der Tür Wache hielten, weil sie fest davon überzeugt waren, dass über sie gesprochen wurde. In Wirklichkeit redeten die Leute hauptsächlich darüber, was sie tun würden, wenn sich die Lage wieder beruhigt hatte. Draußen, wo Topper und Ernie im Rahmen ihres Sanitärprojekts den Boden aufgewühlt hatten, blieb alles, wie es war. Es würde keine Verbesserungsarbeiten mehr geben. Toppers rechtes Auge war zugeschwollen, und seine Unterlippe war wie eine Traube aufgeplatzt. Infolge des Kampfes hatten er und Ernie derzeit Hausarrest im Aufenthaltsraum, wo sie mit finsterer Miene in einer Ecke hockten.
    Amy tat, was sie konnte, um die Lage zu entschärfen. Sie fing Murdo ab, als er durch das Terminal ging.
    » Hallo«, begann sie und wünschte sich, sie hätte ein paar bessere Ideen, ein Gespräch anzufangen. » Wir sollten miteinander reden.«
    » Aha?«, sagte Murdo. Er hatte die Angewohnheit, etwa fünfzehn Zentimeter zu nahe zu kommen, wenn er sich mit jemandem unterhielt. Dadurch wirkte er noch kleiner als sonst.
    » Wissen Sie, wir selber sind noch gar nicht allzu lange hier. Und wir haben in den letzten paar Tagen eine Menge durchgemacht. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen ähnlich ergangen ist. Ich finde, wir sollten uns wieder daran erinnern, dass wir ein gemeinsames Problem haben, wissen Sie?«
    » Wohl wahr«, sagte Murdo.
    Amy fühlte sich ermutigt. » Denn im Moment gibt es keine Polizei und kein normales Militär mehr … ich meine die reguläre Armee, Sie wissen schon, die offizielle … und es gibt viele Plünderungen und so. Aber wir gehören nicht zu den Leuten, die solche Sachen machen. Wir sind in Wirklichkeit sogar ziemlich friedliche, zurückhaltende Menschen. Richtig? Ich meine, das sind wir doch, oder?«
    » Wie neugeborene Lämmer. Wollen Sie nur nett mit mir plaudern oder mir irgendwas sagen?«
    Amy holte tief Luft. Komm auf den Punkt! » Ich möchte damit sagen, dass es uns allen lieber wäre, wenn Sie aufhören würden, uns zu bewachen, als wären wir so etwas wie Häftlinge, okay? Lassen Sie uns das tun, was wir vorher getan haben. Dieser ganze Stalag-13-Unfug ist völlig sinnlos. Ich habe das Bein Ihres Kameraden in Ordnung gebracht, ich habe Ihnen geholfen, und Sie helfen uns in keiner Weise.«
    Murdo nickte mit einem sehr nachdenklichen Ausdruck auf dem plumpen Gesicht. » Sie sagen da etwas sehr Interessantes. Wir platzen hier herein, als würde uns alles gehören, wir postieren Wachen, und wir gehen brutal gegen jeden vor, der Widerstand leistet. Das wollen Sie mir damit sagen, nicht wahr?«
    » Es freut mich, dass wir uns verstehen«, sagte Amy und stieß den angehaltenen Atem aus.
    Murdo riss eine pummelige Hand hoch und legte sie um Amys Hals. Ihr Annäherungsalarm ging los, aber sie bemühte sich, nicht zusammenzuzucken. Schließlich war er kooperationsbereit. Sie wollte ihn nicht verärgern.
    » Sie sind eine vernünftige Frau, also werde ich Ihnen die Lage erklären, und ich bin davon überzeugt, dass Sie mich verstehen werden«, sagte Murdo. » Über das gesamte Land wurde während der ersten zehn Stunden der Krise das Kriegsrecht verhängt. Wussten Sie das? Nein? Aber so war es. Von Küste zu Küste. Und wissen Sie auch, was das bedeutet?« Murdo wartete nicht auf eine Antwort. An seinem Hals traten die Adern hervor, und sein Gesicht wurde rot. » Wir sind das Gesetz. Wir sind die Armee, die Navy, und das FBI .«
    Amy versuchte zu sprechen, aber Murdos Hand legte sich noch fester um ihren Hals, während er sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an ihres heranbrachte und die Stimme hob.
    » Wir haben die Aufgabe, für Ordnung zu sorgen, verstehen Sie?

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