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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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zu verletzen. Die Dynamik ihres Angriffs hatte sich verändert. Diese Zombies hatten mindestens eine Woche lang gehungert. Ihr faules Fleisch fiel von ihnen ab. Ihre Gliedmaßen bewegten sich mühsam, ihre Sinne waren stumpf geworden. Sie stürzten häufig. Danny verstand, warum Magnussen ihre Geschichte von den fortgeschrittenen Zombies nicht glaubte. Sie war mehrmals hier gewesen, wo sich ihre Fähigkeiten nicht verbessert, sondern eher verschlechtert hatten.
    Magnussens Ruf als Zet-Killerin gründete sich vermutlich auf diese Ausflüge in einen fernen Teil der Stadt, wo der Kampf in Wirklichkeit leichter wurde. Es war Magnussens bestgehütetes Geheimnis.
    Danny war immer noch mit Angst geladen, aber sie pflügte wie ein Quarterback durch die Wesen hindurch. Sie riss ihnen beinahe die Arme ab. Sie war von stinkender Flüssigkeit und Schleimklümpchen überzogen wie das tote Fleisch eines Oktopus. Sie war eine Monsterschlächterin. Dann fand sie eine Waffe, mit der sie arbeiten konnte: eine Brechstange, die aus der Windschutzscheibe eines Autos ragte. Sie zog sie heraus und schwang sie wie König Artus. Köpfe platzten, Kiefer flogen davon, Arme brachen und zappelten hektisch an ein paar Sehnen.
    Sie musste sie gar nicht abschlachten. Es genügte, sie zu verletzen und in hilflos zuckende Fleischhaufen zu verwandeln. Ohne Arme, ohne Kiefer und ohne Zähne konnten sie nur noch verrotten. Sie erinnerte sich an die große Anzahl von angesengten Zets an der Barrikade. Grässliche, schreckliche Wesen, rot und schwarz, von einem Netz aus weißen Streifen überzogen, wo Fett und Sehnen hervortraten. Ohren und Nasen waren verkohlt, die Augäpfel wie enthäutete Knöchel. Sie waren so gut wie harmlos, wurde ihr bewusst. Die gerösteten Muskeln würden es kaum noch schaffen, etwas festzuhalten und zu beißen. Und mit jedem verstreichenden Tag wurden sie schwächer.
    Danny hackte sich einen Weg durch die Masse. Nachdem sie wieder zu Atem gekommen war, fühlte sie sich durch ihre Furcht gestärkt, und es bereitete ihr keine Mühe mehr, ihre Feinde zu vernichten. Die Furcht war noch da, aber es war eher das Gefühl, das einen zur Vorsicht trieb, wenn man Wildschweine jagte oder in den Bergen über einen hohen Grat kletterte. Sie musste nur handeln und würde ihr Ziel erreichen. Dann hatte sie den zweiten Block hinter sich gebracht und watete durch ein Efeubeet mit liegen gelassenen Einkaufswagen zur Mauer vor dem Freeway. Danny hatte es bis hierhergeschafft, weil ihre Feinde schwach waren und sie selbst stark. Das kam ihr sehr gelegen. Sie nahm ihren eigenen Gestank wahr, würgte, übergab sich und machte sich daran, die Mauer hinaufzuklettern.
    Irgendwann, überlegte Danny, würde Magnussen im Hauptquartier melden, dass » die Zets sterben«. Dann würde man sie als die größte Heldin feiern, die diese Stadt jemals erlebt hatte. Und was hätte sie damit erreicht? Vielleicht hortete sie Geld – oder Gold und Edelsteine. Oder Staatsanleihen. Sie könnte das nötige Material für ein sorgenfreies Leben sammeln, um sich mit dem geplünderten Gut auf luxuriöse Weise zur Ruhe zu setzen. Vielleicht wollte sie auch nur ein Superstar sein.
    Danny spürte eine Hand nach ihrem Bein greifen, als sie es über die Mauer schwang. Es war ein schneller, kräftiger Griff. Sie zuckte zurück und machte sich bereit, dorthin zu treten, wo das Gesicht sein musste.
    Dann hörte sie Magnussens leise Stimme. » Komm rüber und lass uns eine geeignete Deckung suchen.«
    Danny wurde wütend. Sie hätte ihrer exotischen Führerin durch die Stadtwildnis am liebsten ins Gesicht geschlagen. Am besten mit der Brechstange. Magnussen hatte Danny ohne jede Vorwarnung mit den Zombies allein gelassen, und nun war wieder alles in Ordnung. Danny war anderer Meinung.
    » Was zum Teufel sollte das?«, zischte Danny durch die Zähne.
    » Es waren zu viele«, sagte Magnussen. » Warum bist du mir nicht gefolgt?«
    Danny erkannte, dass es zu nichts führen würde, Erklärungen zu verlangen.
    » Weil ich vor dir war, deshalb«, sagte sie nur und ging nicht weiter auf diesen Punkt ein. Ihre seltsame Partnerschaft war ohnehin beinahe vorüber. Das Ziel lag genau vor ihnen.

6
    K eine hundert Meter entfernt stand der Armeekonvoi auf dem Freeway – zwischen den vielen Fahrzeugen des täglichen Lebens, die ebenfalls verlassen waren. Es sah beinahe wie das Standbild einer gewöhnlichen Verkehrsszene aus. Aber dieser Verkehr würde sich für sehr lange Zeit nicht von der

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