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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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nach draußen. Sie hatte keinen einzigen Gedanken mehr an die Frau verschwendet, seit sie neben das Bauernhaus gelaufen war, wo man sie von den Fenstern aus nicht mehr sehen konnte.
    Nun trat Danny auf den brütend heißen Hof und ging zu der Stelle hinüber, wo die tote Frau lag. Die Augen waren halb geöffnet und starrten auf einen Punkt irgendwo jenseits des Mittelpunkts des Himmels. Ihre Lippen waren geteilt. Danny sah harte weiße Zähne mit dunkler Patina in den Zwischenräumen.
    Den Beutel mit dem Sprengsatz, den die Frau mit sich geführt hatte, hatte man mit einem Fußtritt mehrere Meter neben die Leiche befördert. Danny würde ihn in wenigen Augenblicken sichern. Zuvor beugte sie sich über die Tote und wollte sie fragen: Was haben Sie getan? Warum hat er Sie getötet? Was haben Sie gedacht, wer ich bin? Doch dann öffneten sich die Augen der Frau, und es waren überhaupt keine Augen. Es wären Münder voller schiefer Zähne …
    Im weiteren Verlauf des Tages und der Nacht kam Danny immer wieder kurz zu sich. Die Bewusstlosigkeit, in der gar nichts war, ging irgendwann in Schlaf über. Dann kamen die Bilderfolgen, in denen die Wirklichkeit neu zusammengeschnitten wurde. Zwischendurch schaffte Danny es wenigstens, für jeweils eine Stunde wach zu bleiben.
    Mit der geistigen Klarheit kehrten auch die Schmerzen zurück. Darauf reagierte sie, indem sie von den anderen verlangte, ihr keine Beruhigungsmittel mehr zu geben. Ihr Körper benötigte eine Generalüberholung. Und irgendwann tauchten die vielen Dinge, an die sie nicht denken wollte, wieder auf und verlangten nach bewusster Aufmerksamkeit. Um sich abzulenken, beschäftigte sie sich mit ihrer Umgebung.
    Sie lag auf einer alten Matratze innerhalb eines uralten ausgeschlachteten Autos. Es hatte keinen Boden. Es bestand nur noch aus Karosserie. Das Dach fungierte als Sonnenschirm. Es gab kein Glas, das die Hitze des Tages abgehalten hätte, und ohne die Türen konnte sie auf beiden Seiten einen Teil der Umgebung erkennen. Überall ragten Türme aus zerquetschten Autos auf, als wären sie durch ihr gemeinsames Gewicht zusammengedrückt worden. Danny sah Haufen aus Chromteilen, alten Stoßstangen und Kühlergrillen. In eisernen Gestellen lagerten Windschutzscheiben und Türfenster, nach Hersteller und Modell sortiert. Container voller Lichtmaschinen, Motorblöcke, Getrieben und anderen Einzelteilen standen aufgereiht vor den Mauern aus verschrotteten Autos. Früher einmal hatte es hier einen Betonboden gegeben, doch der Beton war aufgebrochen, und dazwischen hatte sich Erde abgelagert, und stellenweise wuchs dürres braunes Gras.
    Topper erklärte Danny während einer Wachphase, dass sie tatsächlich im Himmel waren. Auf einem Schrottplatz, keine drei Meilen von Boscombe Field entfernt. Ernie und er hatten ihn unterwegs gesehen, als sie auf dem Flugplatz eingetroffen waren. Sie hatten sich gezielt auf den Weg hierhergemacht, nachdem sie von den Söldnern verstoßen worden waren. Danny fragte ihn danach, doch Topper erwiderte, dass das eine lange Geschichte war, die er ihr erzählen würde, wenn sie vollständig wach geworden war.
    Sie hatten einen großen alten Diesel-Generator, ein chinesisches Modell, Schweißausrüstung, eine Werkstatt und sämtliches Material, das sich ein richtiger Mann wünschen konnte. Es gab sogar einen mit Bier gefüllten Kühlschrank. Sie waren von Festungsmauern aus gestapelten Autos und einem hohen Blechzaun umgeben. Sie arbeiteten bereits an einigen Projekten.
    » Wir werden die nötige Ausrüstung zusammenstellen und zum Beispiel den verdammten Flugplatz zurückerobern«, sagte Topper. » Wir werden uns mehrere Kampfpanzer zusammenbauen!« Er klang begeistert und brüllte fast. Patrick kehrte zurück und ermahnte ihn, leiser zu sein.
    Danny wachte mitten in der Nacht auf. Am Himmel standen ein Stück Mond und ein paar Sterne. Sie konnte auch einige Planeten sehen, obwohl sie wie immer keine Ahnung hatte, welcher wer war. Patrick schlief neben ihr in der Hülle des alten Autos. Sie lagen unter einem Berg aus Altkleidung. Es war kühl, aber nicht kalt.
    Dannys linke Hand juckte wie verrückt. Es machte sie wahnsinnig. Das hatte sie geweckt. Es fühlte sich an, als würden Ameisen in den Knochen herumkriechen und Tunnel graben. Sie schaffte es nicht, ihre Finger zu bewegen.
    Also zog Danny die Hand unter dem Kleiderhaufen hervor und stellte fest, dass sie in einem festen Verband steckte. Sie löste die Klammern, die die Mullbinde

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