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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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auch das Baby nicht mehr. Nach den Berichten von Wulf waren drei Hawkstone-Männer tot oder verwundet, obwohl einer von ihnen vielleicht jemand anderer gewesen war, den sie als Soldat verkleidet hatten, wie er einräumte. Danny bewunderte die Ehrlichkeit des alten Mannes. Er hatte vielleicht einen Zivilisten erschossen, aber er übernahm die volle Verantwortung für seinen möglichen Fehler.
    Aber er wusste auch, dass an der gesamten Westküste kein Gericht oder Gefängnis mehr in Betrieb war.
    Später übte Danny, mit einer Hand zu essen. Diesmal gab es keine medizinische Rehabilitation. Sie würde selber herausfinden müssen, wie sie die Aufgaben des täglichen Lebens am besten meisterte. Patrick kniete neben ihr und zog einen zerknitterten Plastikbeutel aus der Gesäßtasche.
    Darin befand sich Kelleys Brief.
    » Das hattest du bei dir. Deine Uniform ist jetzt auch gereinigt«, sagte Patrick.
    Danny war gerührt. Nur er dachte an solche Dinge.
    » Ich habe gehört, dass man dich auf dem Flugplatz zusammengeschlagen und liegen gelassen hat«, sagte Danny. » Wie kommt es, dass du hier bist?«
    Patrick zeichnete mit einer abgebrochenen Zierleiste unsichtbare Kreise auf den Boden. » Diese Kerle, diese falschen Soldaten«, sagte er. » Murdo, der Boss. Er hat mich gehasst. Ich glaube, es schwelte in ihm. Er hat mich zu seinem persönlichen Feind ernannt. Alle haben auf mir rumgehackt. Es war völlig klar, dass man an mir ein Exempel statuieren wollte, aber ich habe mich nicht provozieren lassen. Kein Stück. Doch das hat sie nur weiter aufgestachelt. Zum Glück erinnere ich mich nicht daran, wie ich verprügelt wurde. Ich erinnere mich auch nicht an die folgenden drei oder vier Tage.«
    Sie saßen eine Weile schweigend da, bis Patrick ein paarmal zum Sprechen ansetzte, es aber nicht schaffte. Er wollte etwas sagen, fand aber nicht die richtigen Worte.
    » Warum bist du weggegangen?«, fragte er schließlich.
    Danny schüttelte den Kopf. » Meine Schwester. Ich wollte sie unbedingt wiederfinden. Ich musste es versuchen. Wenn es Weaver gewesen wäre … du weißt, was ich meine?«
    » Du hast dich auf die Suche nach ihr gemacht.«
    » Ich bin bis nach San Francisco gekommen. Aber sie ist fort. Alles ist fort. Da draußen wurde mir klar, dass nichts mehr übrig ist. Wir haben nur noch einander. Ich weiß, das klingt irgendwie schwul. Ich meine …«
    » Ich weiß, was du meinst.«
    » Jedenfalls hätte ich euch nicht im Stich lassen dürfen.«
    » Ich schätze, du hattest keine andere Wahl.« Patrick klang nicht überzeugt, aber Danny war klar, dass sie nicht das Recht hatte, von ihm zu verlangen, sie zu verstehen. Was mit ihm geschehen war – und mit allen anderen Überlebenden –, war genauso ihre Schuld wie die der Söldner.
    Bevor sie zu emotional wurde, wechselte sie das Thema. » Was ist also passiert?«
    » Ich bin am nächsten Tag aufgewacht. Ich war mit meiner eigenen Pisse getränkt, aber ich war bandagiert. Also war mir klar, dass Amy sich um mich gekümmert hatte. Ich starrte an die Decke, auf diesen grässlichen akustischen Dämmstoff, dann kam einer von ihnen rein, einer der Hawkstone-Gangster. Der Italiener. Er sieht mich an, als wäre ich der letzte Dreck, dann lugt er aus dem Fenster. Eine halbe Stunde später kehrt er zurück und tut es wieder. Diesmal ist sein Boss dabei, dieser Murdo. Er ist die personifizierte Überkompensierung.«
    » Ist er der Kleine?«
    » Der absolute Porsche-Fahrer. Er sagt mir, ich hätte Glück, dass ich überhaupt am Leben bin, was eine fragwürdige Feststellung ist, wenn ich bedenke, in welchem Zustand sich mein hübsches Gesicht befindet. Dann sagt er mir, dass jemand auf uns schießt, und er will wissen, wer. Er glaubt, es sei Topper. Natürlich habe ich nicht den leisesten Schimmer, was ich ihm sage. Er kommt rüber und verpasst mir ein paar weitere Schläge, und genau da kommt Amy dazu und sagt ihm, dass ich sterben werde, wenn er mich schlägt. Ist doch scheißegal, sagt er. Kein Scherz, genau das waren seine Worte. Ist doch scheißegal. Und genau in diesem Moment zerspringt das Fenster. Ich dachte, der italienische Hengst hätte es eingeschlagen, aber er steht so da …«
    Patrick krümmte sich und hielt sich beide Hände vor den Bauch.
    » … und dann bricht er zusammen. Und ich hatte keine Ahnung, dass so viel Blut aus jemandem rauslaufen kann. Es war unglaublich. Er wurde erschossen, einfach so, genau wie Murdo gesagt hatte. Amy bemühte sich, die Blutung zu

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