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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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und Luken. Danny musste sich eine Waffe besorgen, bevor die Arschlöcher herauskriechen konnten.
    Sie stand auf, und wäre sie in einer besseren Gemütsverfassung gewesen, hätte sie sich darüber gefreut, dass ihre Gliedmaßen im Großen und Ganzen funktionsfähig waren. Sie hatte sich aus einem schnell fahrenden Auto geworfen und den Sturz praktisch unverletzt überstanden. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die sie mit ihrem Handstumpf hatte. Die Schmerzen waren wie lautes Geschrei, von dem ihre Ohren und Nerven taub wurden. Danny humpelte über den Bahnsteig auf die Treppe zu.
    Dann sah sie sie. Drei Jäger, die vorsichtig über die Böschung lugten. Sie beobachteten Danny.
    Zwei weitere tauchten auf, dann kroch einer weiter vor und zeigte sich in voller Lebensgröße. Sie wurden mutiger. Danny hörte ein Rascheln in den Büschen, wo die Böschung in einen Hügel überging. Es wurde Zeit, sich möglichst schnell von hier fortzubewegen.
    Danny entschied, dass sie doch nicht zur Main Street zurückkehren wollte. Sie rannte über den Bahnsteig zum staubbedeckten Zug und schloss sich in einem Passagierwaggon ein. Sie lief geduckt bis zum Ende des Waggons, dann stieg sie durch eine Tür auf der anderen Seite aus.
    Sie trat auf den Boden und humpelte an den Gleisen entlang, so schnell ihre schmerzenden Glieder sie trugen. Schließlich war Potter hinter einer langgezogenen Kurve verschwunden, wo die Bahnlinie einer wuchtigen Felsformation ausweichen musste.
    Nach einer Weile fühlte sie sich müde und schwindlig. Sie fand, dass sie sich ein gutes Stück von der Stadt entfernt hatte. Danny setzte sich zwischen die glühend heißen Gleise, eine kleine dunkle Gestalt auf der flachen weißen Salzebene der Wüste. Sie ließ das Blut von ihren Fingerstümpfen auf die eiserne Schiene tropfen. Es zischte und trocknete zu kleinen rostigen Münzen mit dunklen Rändern. Die Sonne heliographierte kryptische Botschaften auf ihre Netzhaut. Hab getan, was ich konnte, dachte sie.
    Dann fiel sie auf die Seite und lag reglos da.

7
    M urdo hatte als Einziger überlebt. Estevez’ Schädel war zertrümmert, Parkers Kopf war fast ganz nach hinten verdreht. Für Murdo hatte es eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet Parkers Stiernacken dem Druck nicht standgehalten hatte. Sie lagen durcheinander in der Kabine des umgekippten ASV . Murdos Wut war verflogen, jetzt hatte er nur noch Angst. Er wusste nicht, wie es Ace oder Flamingo ging, aber vielleicht war ihnen nichts passiert. Er brauchte Hilfe. Trotz allem hatte er noch einmal Glück gehabt. Sicher, er hatte sich ein paar Abschürfungen und Schnitte zugezogen. Aber er hatte überlebt. Er war schon immer ein Überlebenskünstler gewesen – er war Murdo!
    Er griff nach dem Schalter, mit dem sich die Dachluke öffnen ließ – die nun zu einer Bodenluke geworden war. Etwas knallte von außen gegen das ASV . Murdo verlagerte sein Gewicht und blickte durch die kleine Windschutzscheibe hinaus. Und sein Blut wurde zu Eis. Draußen hielten sich vier der schnellen Untoten auf. Die Jäger, die er bereits vorher gesehen hatte. Sie waren hier und versuchten herauszufinden, wie sie in das ASV gelangen konnten. Murdo geriet in Panik. Knochige Finger kratzten am kugelsicheren Glas und an den Schutzblechen. Konnten sie durch den Geschützturm hereinkommen? Er zog seine Pistole und kroch zu einer Sichtluke, wobei er sich die Knie aufschlug. Er musste zu Estevez’ stinkender Leiche hinüberkriechen. Von dort drang Tageslicht herein, aber die Öffnung zum Geschützturm lag auf dem Betonboden auf. Also war er im ASV sicher.
    Er wartete. Die Zeit blieb stehen. Sie warteten genauso ab wie er, während er auf die Finger horchte, die weiter an der Karosserie kratzten.
    Es waren mehr geworden, ausdruckslose Gesichter, die ihn mit lippenlosen Biberzähnen beobachteten. Sie wollten ihn. Aber sie kamen nicht an ihn heran. In seiner Festung konnten sie ihm nichts anhaben.
    Doch Parker könnte wieder zum Leben erwachen. Daran hatte Murdo bisher noch gar nicht gedacht. Estevez war tatsächlich tot, weil er seine Hirnmasse sehen konnte. Parker jedoch könnte reanimiert werden. Vielleicht.
    Murdo legte die Pistole an Parkers Kopf und drückte ab. Der Knall war scharf wie ein Dorn. Blut und Hirn verteilten sich in der Kabine. Das hätte er besser planen können. Murdo setzte sich wieder. Er würde warten. Es wurde immer heißer im ASV , aber er würde warten.
    Hawkstone würde irgendwann Leute losschicken, die nach ihnen

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