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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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und sie konnten sprechen.«
    » Dann waren es keine Zombies, sondern Kannibalen.«
    » Nein, sie hatten schwarzes Blut.«
    Danny hörte in Kelleys Erwiderung den verzweifelten Tonfall, den sie nur zu gut kannte. Große Schwester, warum hörst du mir nicht zu? Danny erinnerte sich, wie sie während ihres Aufenthalts in San Francisco versucht hatte, Magnussen von der Existenz der fähigeren Zets zu überzeugen, und wie frustriert sie gewesen war, als die ältere Frau nicht auf sie hören wollte. Jetzt verstand sie ein wenig, wie es für Kelley gewesen sein musste. Sie begriff es, ohne diesen Gedanken artikulieren zu müssen.
    » Ich glaube dir«, sagte Danny. » Ich höre dir zu.« Genau diese Worte hatte ihre Schwester seit vielen Jahren ihres kurzen Lebens von ihr hören wollen.
    Kelley redete weiter, mit gelegentlichen Unterbrechungen, um Luft zu holen, während sie langsam auf dem Sitz in sich zusammensank.
    » Sie sind wie wir, Danny. Etwas Ähnliches haben wir nie zuvor gesehen. Sie haben uns kalt erwischt und viele von uns getötet. Vor ein paar Tagen …«
    » Ich weiß«, sagte Danny. » Ich habe das Grabmal gesehen.«
    Kelley nickte. » Es war schrecklich. Wir müssen uns von den Städten fernhalten, Danny. Das ist etwas Neues. Der nächste Evolutionsschritt. Ein Quantensprung. Wir stehen vor ganz neuen Schwierigkeiten.«
    Sie verstummte, dann lächelte sie und richtete die glasigen Augen auf Danny. » Oder besser, ihr. Meine Schwierigkeiten … du weißt schon. Ich habe fast alle Schwierigkeiten hinter mir gelassen.«
    Während sie weiterfuhren, erzählte Kelley ihr mehr über die Angriffe, die Strategien. Es war wichtig, aber Danny interessierte es nicht. Sie würde diese Informationen später benutzen. Jetzt konzentrierte sie sich auf den Klang der Stimme ihrer Schwester. Und prägte sie sich ein, wie sie sich ihre Nachricht eingeprägt hatte.
    Sie musste sich an alles erinnern, weil sie nicht mehr bekommen würde. Kelley erzählte ihr, wie sie beim Kampf gegen die Untoten im Handgemenge gebissen worden war, und sie sagte, dass Dannys Timing eine gewisse Ironie hatte.
    » Man könnte sich den ganzen Tag lang Was-wäre-wenn-Geschichten ausdenken, ohne dass es die geringste Rolle spielen würde«, sagte Kelley und holte Luft. » Es ist einfach so, wie es ist«, fügte sie hinzu.
    Trotz ihrer Verzweiflung lächelte Danny. Sie hatte fast ein Jahr lang mit dem Erfinden von Was-wäre-wenn-Geschichten zugebracht. In der Zwischenzeit war ihre Schwester auf ihre alten Tage zur Philosophin geworden.
    Sie erreichten ein Farmhaus, das ein Stück abseits der Straße hinter Feldern lag. Danny machte sich nicht die Mühe, es genauer zu erkunden. Sie fuhr auf den Hof und half Kelley aus dem Wagen. Kelley benutzte die Schrotflinte als Krücke, während Danny durch die Vordertür einbrach. Die abgestandene Luft im Haus roch nach längerer menschlicher Abwesenheit. Wenn es hier Zets gab, würde sie sich um sie kümmern.
    Als Erstes machte sie ein Feuer im Kamin des Esszimmers, indem sie die Stühle zu Kleinholz zerschlug. Kelley setzte sich in einen schmuddeligen grünen Ohrensessel mit Samtbezug, den Danny aus dem Wohnzimmer geholt hatte. Danny benetzte Kelleys Lippen mit Wasser aus einer Flasche, worauf ihre Schwester mehr davon trank und der Rest ihr über das Kinn lief. Sonst gab es nichts zu tun. Kelley legte den Kopf in die gerundete Sessellehne.
    » Du kennst die Regel, dass Sterbende die freie Wahl haben«, sagte Kelley. » Ich hatte entschieden, den anderen zu beweisen, dass ich selber den Mut dazu aufbringe. Aber als sie mich allein ließen, konnte ich es nicht tun. In den fünf Minuten, bevor du aufgekreuzt bist, hatte ich versucht, mich selbst zu überreden. Ich hatte mir die Waffe bereits an den Kopf gehalten. Aber ich glaube, jetzt könnte ich es schaffen.«
    » Habe ich dich so schlimm gelangweilt?«, versuchte Danny es mit einem Scherz. Er verpuffte wirkungslos.
    » Du bist ziemlich berühmt«, sagte Kelley. » Viele Menschen haben von dir gehört. Ich habe ihnen gesagt, dass ich deine Schwester bin. Sie sagen, du hättest dich in eine schwarze Lederkluft geschmissen und bei der Zombie-Schlacht an der Bay mitgekämpft. Es heißt, du hättest viele Menschen aus San Francisco rausgeholt.«
    Danny wollte die Gefühle ihrer Schwester nicht verletzen. Sie hörte den Stolz in der dünnen, schwachen Stimme. Sie zog die Mundwinkel hoch, als würde sie lächeln.
    » Die Leute sagen, du hättest sie davor gewarnt, dass

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