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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Stadt. Eine Ansiedlung, die sich um einen Raketenstützpunkt mitten im Nirgendwo gebildet hatte. Häuser, die alle zur gleichen Zeit erbaut worden waren, mit einer Militärbasis und einer Highschool und einem Supermarkt. Dann wuchs das Ganze, ein paar Industriebetriebe siedelten sich an, und eine Weile florierte die Stadt. Es gab bessere Wohnviertel und Gegenden mit günstigeren Mieten und weiße Kirchen, die wie Stalagmiten aufragten. Dann kam der Abschwung, und alles schrumpfte, bis bestenfalls noch die Hälfte von allem übrig war. Und schließlich erhoben sich die Toten, und nun war die Stadt völlig menschenleer.
    Sie hielten auf der einzigen Anhöhe in der Umgebung an, einer Überführung der Interstate, die einen landwirtschaftlich genutzten Weg kreuzte. Pikes Motorrad war ein » Rat Bike«, ein monströses rostiges Kunstwerk aus Altmetall mit Sensenklingen an den Radnaben und hochgezogenem Lenker. Topper fuhr eine standardmäßige 75er Harley, die er aus einer verlassenen Werkstatt hatte. Sie blickten abwechselnd durch ein Fernglas.
    Außer den Flammen bewegte sich nichts, also folgten sie dem Rauch. Das Stadtzentrum brannte. Am Stadtrand fanden sie brennende Fahrzeuge und frische Spuren von Kämpfen. Messingpatronenhülsen und unpassend farbenfrohe Schrotflintenhülsen aus Plastik lagen an Straßenecken, wo es zu erbitterten Gefechten gekommen war. Frische Blutflecken bildeten einen auffälligen Kontrast zum tristen Mauerwerk und verblassten Asphalt. Rote Spuren zogen sich über die Straßen, als hätte man mit blutgetränkten Mops darübergewischt. Die Spur führte in die Innenstadt, nicht nach draußen.
    Danny blies die Suche nach wenigen Häuserblocks ab. Was auch immer hier geschehen war, es lag erst wenige Stunden zurück. Es sah aus, als wären zwei rivalisierende Nomadengruppen aneinandergeraten. Die Spuren hatten keinerlei Ähnlichkeit mit dem Muster von Kämpfen gegen Zombies. Die Konfrontation hatte mindestens mehrere Minuten gedauert, und der Konflikt war von Straße zu Straße weitergetragen worden. Die Untoten kämpften nicht, sie griffen nur an. Da sie nur leicht bewaffnet waren, standen die Chancen von Danny und ihren zwei Begleitern nicht gut, wenn sie einer der Parteien begegneten.
    Als sie sich aus der Stadt zurückzogen, sahen sie Zombieblut. Es war auf den Boden und an die Wände verfallener Gebäude gespritzt. Auch von hier waren die Untoten weggebracht worden. Damit war Danny vertraut: Es war das Zeichen der Vagabunden. Aber warum waren diese Leichen in eine andere Richtung geschleift worden als die jener, die noch vor Kurzem gelebt hatten? Danny und ihre Begleiter folgten den Spuren zu einer Stelle, wo sich das schwarze Blut zu Pfützen gesammelt hatte. Doch hier endeten die Spuren. Wahrscheinlich hatte man die Überreste der Zombies in ein Fahrzeug verladen. Nachdem sie nun mit dem Rücken zum Feuer stand, konnte Danny einen verschwommenen Finger aus Rauch erkennen, der sich aus einer Vorstadt im Osten erhob. Sie beriet sich mit Topper und Pike, ob sie der Angelegenheit weiter auf den Grund gehen wollten. Beide Männer stimmten ihr zu, weil sie den dringlichen Unterton in Dannys Stimme hörten.
    » Nirgendwo anders wollen wir sein«, sagte Topper.
    Sie erreichten einen großen Betonplatz, der von einem fröhlichen Blech-Clown bewacht wurde. Es war der Eingang zu einem kleinen Vergnügungspark. Hier waren riesige Parkplätze angelegt worden. Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass hier selbst in Friedenszeiten viel Betrieb geherrscht hatte, aber im Sommer gab es in dieser Gegend genügend langweilige Sonnabende. Der Parkplatz war mit Scheinwerfermasten gespickt, an denen verschiedene Comicfiguren befestigt waren. Der Löwe stand für 3A, der Affe mit dem Hut für 5G und so weiter. Hinter den Eingangstoren gab es Ticketschalter und Drehkreuze und dahinter eine Westernstadt mit Holzhäusern, einem Saloon und einem Karussell. Auf die Cowboy-Welt folgten Fahrgeschäfte, die so still und blass wie eine vertrocknete Blume waren, und am anderen Ende des Vergnügungsparks erhoben sich einige Achterbahnen auf skelettartigen Stützen. Gegenüber vom Park gab es ein Einkaufszentrum. Die unverbauten Seiten gestatteten einen weiten Blick auf die Grasebenen im Süden, und im Norden lag die Stadt.
    Mitten auf dem Platz vor dem Eingang zum Vergnügungspark waren die Leichen hastig auf einen Scheiterhaufen geworfen worden.
    Als Danny, Topper und Pike auf den glimmenden Leichenhaufen zufuhren, sahen

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