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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Toten aus dem Wagen herein. Die Leiche war in das Vinylwerbetransparent der Chevron-Tankstelle gehüllt.
    » Kann mir vielleicht mal jemand verraten, was hier eigentlich los ist?«, knurrte Wulf, als er die Leiche sah. Nick legte sie längsseits neben den Tisch auf den Fußboden. Danny gab nach. Wulf hatte das Recht darauf, es zu erfahren, vor allem, wenn sie vorhatte, ihn eingesperrt zu lassen. Sie konnte sich nicht erinnern, ob er schon einmal angeklagt worden war. Sie wandte sich zu ihm um.
    Sie alle hörten, wie Glas auf der Main Street zersplitterte. Und Schreie – nicht die Schreie der Verrückten, die durch die Wälder rannten, sondern Angst- und Wutschreie.
    Danny stürzte durch den Haupteingang der Polizeiwache hinaus auf den Gehsteig, hörte einen lauten Motor und wurde einen Augenblick später vom Seitenspiegel eines BMW gestreift. Sie stolperte rückwärts gegen die Wand und biss die Zähne zusammen, während sie spürte, wie sich die kräftigen Muskeln ihres Oberschenkels vor Schmerz verkrampften. Nick kam herausgerannt und stieß mit einer Frau zusammen, die einen Hund auf dem Arm trug. Der Hund sprang auf den Boden und rannte zwischen die Autos. » Arschloch!«, warf die Frau Nick an den Kopf und bahnte sich einen Weg zwischen den Autos hindurch, während sie rief: » Puff! Puff, bleib hier!«
    In der Zwischenzeit raste der BMW den breiten Gehsteig zwischen altmodischen hölzernen Telefonmasten und den Schwellen der Geschäfte der Main Street entlang und hinterließ ein Durcheinander aus umgekippten Mülleimern, dem umgefahrenen einzigen Briefkasten der Stadt, einem Pappgestell mit Wifflebällen und -schlägern und ein paar umgestürzten Kunsthandwerksständen. Mehrere Autos folgten ihm. Kurz vor dem Ende der Main Street fuhr der BMW in einen verlassenen Chili-Wagen und blieb mit einer Schleuderbewegung stehen, die Windschutzscheibe voller Bohnen. Der Fahrer sprang heraus und wischte das Chili mit bloßen Händen von der Windschutzscheibe. Ein unpassender Gedanke fuhr Danny durch den Kopf: Ich hoffe, es ist nicht das von Rosarita’s. Den Bruchteil einer Sekunde überlegte Danny, an dem Fahrer ein Exempel zu statuieren, indem sie ihn sich schnappte und ihm Handschellen anlegte, doch das eigentliche Problem war nicht der Fahrer.
    Die ganze Stadt schien verrückt geworden zu sein.
    Die Main Street war von einem Ende bis zum andern mit Fahrzeugen verstopft, die alle in südlicher Richtung den Ort verlassen wollten, um hinunter nach L. A. zu fahren. Zuvor war es ein Durcheinander gewesen, als wollte man nach einem Football-Spiel den Parkplatz verlassen. Jetzt war die Straße unpassierbar, und die Leute flippten aus – auf der anderen Straßenseite gab es ein Wortgefecht, das aussah, als könnte es in ein Handgemenge ausarten. Die dahinkriechenden Fahrzeuge versperrten beide Fahrbahnen und versuchten über den Gehsteig eine Abkürzung zu nehmen. Hupen und Motoren und Stimmen erhoben sich zu einem unheilvollen Lärm. Hunde bellten durch Heckscheiben.
    Wie sie es bei den Marines getan hatte, verschaffte sich Danny zunächst einen Überblick und legte sich dann eine Vorgehensweise zurecht, die sie ständig revidieren würde. Irgendeine Katastrophe war geschehen, soweit sie beurteilen konnte; niemand wusste, was es war, doch es schien sich schnell auszubreiten. Die Menschen flohen aus den großen Stadtzentren (oder versuchten dorthin zurückzukehren), und andere rannten herum und starben, wie diejenigen, die sie hier in Forest Park gesehen hatten, nur in viel größerer Zahl. Überall in der Region. Dort draußen in der weiten Welt, wo Kelley ist, sagte die Stimme in ihrem Kopf.
    Es war noch keine fünfzehn Sekunden her, dass der Seitenspiegel Danny gestreift hatte, und sie konnte das Bein bereits wieder bewegen. Sie hatte gelernt, dass man eine Wunde nicht heilte, indem man sie wie einen Freund behandelte.
    » Sind Sie verletzt, Sheriff?«, fragte Nick.
    Danny hatte nichts Sinnvolles dazu zu sagen – und jetzt war nicht der richtige Moment, um Untergebene anzublaffen –, also zog sie ihre Waffe und machte ihm damit Zeichen, ihr zu folgen. Nick tat es. Danny fütterte ihr Funkmikrofon mit Anweisungen an ihre kleine Truppe von Ordnungshütern: Officer Park würde in der Stadt sein Bestes tun, und Dave, Nick und Ted sollten sich unten auf der Route 114 treffen. Sie brauchten eine Straßensperre, und davon verstand sie wirklich eine Menge.
    Patrick fand, dass sich der Verkehr inzwischen so weit entspannt

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