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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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bessere Beschreibung der Lage, als Ted sie liefern konnte. Laut Dave fuhr niemand irgendwohin: Die Straße war in beiden Richtungen verstopft. Die zwei Fahrspuren mit südwärts Reisenden waren gleichauf mit dem nordwärts fahrenden Verkehr, der aus der Tiefebene kam.
    Bei den Chevron-Zapfsäulen gab es einen Faustkampf, den zwei wütende Familienväter austrugen, während ihre Kinder in den Autos schrien. Und es gab Leute, die zu Fuß den Berg heraufkamen, erschöpft von dem steilen Anstieg und gebeugt wie gegen eine steife Brise, um ihre schmerzenden Beine zu entlasten. Ein paar SUV s versuchten ihr Glück am steilen Straßenrand, indem sie die Schwerkraft ausreizten. Einer war bereits umgestürzt und blockierte die Standspur bergauf.
    Ted heulte beinahe vor Erleichterung, als Dave auftauchte. Er stieg in den Polizeiwagen, und Dave schaltete die Blinklichter und die Sirene ein. Dann bahnte er sich einen Weg durch den Verkehr. Selbst in dieser Extremsituation reagierten die Leute noch auf die Anwesenheit des Gesetzes. Ted sprang mitten auf der Straße aus dem Auto und stellte die zusammenklappbaren Schranken auf, die sie ihm Kofferraum hatten. Gemeinsam gelang es den Deputys, die Straße vollständig zu sperren, obwohl die Leute Todesdrohungen ausstießen, bevor sie damit fertig waren.
    Die Grenze zwischen Gesetz und Anarchie wurde immer durchlässiger.
    Danny kehrte in die Wache zurück, ignorierte die ständigen Beschwerden aus Wulfs Zelle und holte einen Teil der Ausrüstung aus dem Waffenschrank. Dann ging sie durch den Haupteingang hinaus und schloss die Tür hinter sich ab. Sie bahnte sich einen Weg die Main Street entlang und versuchte mit ihren Waffen, ihrer Uniform und ihrem strengen Blick Eindruck bei den Leuten zu machen. Zwischen zwei Häusern bog sie ab, erreichte die Gasse dahinter und entdeckte Amys weißen Kastenwagen mit der Aufschrift Cutter Veterinary Ranch, der hinter dem Gemischtwarenladen geparkt stand.
    Danny hatte eine Remington 1100, eine halbautomatische Flinte, in den Händen und ein Ruger-Gewehr über der Schulter. Amy war damit beschäftigt, die letzte Zwergziege hinten in den Wagen zu laden. Ihr weißer Tierarztkittel war mit Tierkot verschmiert. Danny legte Amy die Hand auf die Schulter.
    » Wir sind in einer Ausnahmesituation. Weißt du, wie man den Polizeifunk benutzt?«
    Amy nickte. Danny wusste, dass Amy eine ähnliche Ausrüstung in ihrem Stall hatte. Bei ihrer Arbeit hatte sie häufig mit wütenden Bären, verletztem Wild und tollwütigen Kojoten zu tun, Tiere, bei denen ein Eingreifen der Gesetzeshüter erforderlich war. Ein Kaninchen sah, dass sie abgelenkt war, sprang aus dem Wagen und rannte Haken schlagend davon. Amy wollte hinterher, doch Danny packte sie am Arm.
    » Amy, das hier ist wichtiger. Ich weiß, dass dir Tiere lieber sind, aber jetzt geht es um die Menschen. Alle meine Deputys sind unterwegs, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Ich brauche jemanden mit einem funktionierenden Gehirn, der den Funk bedient und herausfindet, was zum Teufel los ist. Machst du mit?«
    » Ich kann diese kleinen Kerle nicht im Wagen lassen – sie würden vor Hitze eingehen.«
    Danny kochte innerlich. Das war typisch Amy. Wenn es in der Welt der Menschen zu verrückt wurde, zog sie sich in die heilige Tierwelt zurück, wo nichts zwischen sie und ihre pelzigen kleinen Schützlinge kommen durfte. Danny, die gern auf die Jagd gegangen war, bevor sie im Ausland Jagd auf Menschen gemacht hatte, reizte diese Selbstgefälligkeit bis aufs Blut.
    » Dann öffne den Wagen«, erwiderte Danny.
    Amy schüttelte den Kopf wie ein Kind.
    Danny versuchte es noch einmal: » Sie kriegen irgendwann Hunger und kommen zurück.«
    Amy starrte Danny an. Das war zu viel verlangt. Doch jemand auf der Main Street beschloss genau in diesem Augenblick, einen anderen Wagen zu rammen. Plastik wurde zusammengedrückt, Hupen ertönten, und dann kreischten hysterische Stimmen.
    » Amy«, sagte Danny, » irgendwas geht da vor sich. Etwas Großes. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich werde nicht allein damit fertig.«
    Danny gab sonst nie zu, dass es irgendein Hindernis geben könnte, das zu groß für sie war, um es zu bewältigen. Amy wollte protestieren, aber sie wusste nicht, wie. Sie öffnete und schloss den Mund. Ein Hupkonzert schallte über die Dächer. Ich werde nicht allein damit fertig.
    » Du schuldest mir etwas«, sagte Amy.
    Sie öffnete die Hecktüren des Kastenwagens, und die Tiere blieben, wo sie waren,

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