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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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unerträglich. » Wen beobachtest du?«, fragte Danny, denn die Augen des Mädchens folgten einem von ihnen.
    » Meine Mutter«, sagte sie und zeigte auf eine dickliche Frau mittleren Alters mit Dauerwelle. Die tote Frau starrte irgendwohin, ohne ihr Kind wahrzunehmen.
    » Wo sind die anderen hingegangen?«
    » In die Schulturnhalle hat der Schwarze gesagt.«
    » Der Feuerwehrmann?«
    Das Mädchen verstummte wieder. Danny hätte sich jetzt vorstellen und den Namen des Mädchens in Erfahrung bringen sollen, aber sie wollte keine allzu persönlichen Beziehungen aufbauen. Bis auf Weiteres waren sie alle nur irgendwelche Zivilisten. Das würde sich erst dann ändern, wenn sie davon überzeugt war, dass das Sterben aufgehört hatte. Danny blickte auf und bemerkte, dass die Mutter des Mädchens sie anschaute, obwohl die toten Augen immer noch nicht die Anwesenheit der lebenden Frau bemerkt zu haben schienen. Danny musste dem Mädchen eine Aufgabe geben, und zwar schnell. Es war nicht gut für sie, sich auf eine tote Person zu fixieren, egal, wer es war. » Du hast einen Bruder, stimmt’s?«, fragte sie das Mädchen.
    » Jimmy James.«
    » Ich brauche deine Hilfe. Jemand muss sich um ihn kümmern, und ich bin zu beschäftigt.«
    Zum ersten Mal sah das Mädchen sie an. Sie war naturblond und hatte helle Wimpern und kleine, gleichmäßige Sommersprossen. Sie schien zu überlegen, ob Danny ihr irgendeinen Blödsinn erzählte, damit sie mitmachte. Sie antwortete nicht, sondern blickte wieder zu ihrer Mutter.
    Danny versuchte es noch einmal. » Das mit deiner Mutter tut mir wirklich leid. Diese Situation ist für uns alle schwierig. Aber ich kann dich nicht hier zurücklassen, verstehst du? Ich kann nicht. Und in ein paar Tagen, wenn wir anderen unten im Tal in der Rettungsstelle sind und du keine Kartoffelchips mehr hast und diese Typen hier anfangen zu verfaulen, dann würdest du dir bestimmt wünschen, du wärst mitgekommen.«
    Das Mädchen setzte einen Blick auf, als hätte Danny sie geohrfeigt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die ihr über die Wangen liefen, ihr Kinn zitterte, und schließlich weinte sie. Danny nahm sie in den Arm und drückte den kleinen Kopf gegen ihre Brust, während sie sich wünschte, es wäre Kelley. Das Mädchen weinte, bis Dannys Hemd nass war. Danny spürte das Brennen der Tränen, die sie selbst weinen müsste. Irgendwo in ihr gab es ein Meer davon.
    Dann machten sie sich auf den Weg, kletterten über den Zaun in die Büsche und schlugen sich durch das Gestrüpp bis zur Pine Street.
    Die Toten liefen überall herum.
    Sie schienen sich ein wenig schneller zu bewegen als zuvor. Vielleicht wurden sie durch die Sonnenwärme aktiviert wie bei Eidechsen. Und sie schienen ein wachsendes Interesse an den beiden Lebenden zu haben, die sich zwischen ihnen hindurchschlängelten.
    Danny führte das blauhaarige Mädchen auf der anderen Seite der Pine Street hinter den Häusern entlang, dann gaben sie ihre Deckung auf und betraten einen umzäunten Hof. Der Hof bildete eine Art Lichtung zwischen den wankenden Leichen. Oberhalb befand sich das Nordende der Main Street, und gegenüber der Kreuzung war die Turnhalle. Sowohl auf der Straße als auch dem Parkplatz drängten sich die Untoten. Fast alle blickten in Richtung Turnhalle. Danny rief Troy über Funk.
    » Troy, gib mir eine 10-66.«
    Troy antwortete mit leiser, verschwörerischer Stimme, die ein wenig gedämpft klang, als würde er sich die Hand vor den Mund halten. » Es geht uns gut, wir haben die Türen verschlossen, hier ist es sicher. Aber wir sind in der Unterzahl, wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben. Und hier ist eine Frau, die ausflippt, weil ihr Mann da draußen ist.«
    » Lebt er?«
    » Nein.«
    » Ich bin auf der anderen Seite der Main Street. Sieht aus, als könnte die Situation eskalieren. Wir müssen die Überlebenden aus der Stadt schaffen. Das große Wohnmobil ist nicht weit von der Tür entfernt. Weaver hat die Schlüssel. Ich denke mal, es passen dreißig Leute rein, wenn man es vollpackt. Wie viele sind bei Ihnen?«
    » Das ist die gute Nachricht«, sagte er. » Mehrere Leute haben vor fünf Minuten die Nerven verloren und sind mit ein paar Lastwagen und einem Lieferwagen die 144 hinaufgefahren. Ich hab also ungefähr ein Dutzend hier, und Amy ist gerade mit fünf weiteren hereingekommen. Sie sind völlig durcheinander. Ich kann das gut verstehen. Wie ist Ihre Lage, Sheriff?«
    Meine Lage ist beschissen, hätte sie am liebsten

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