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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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auf sie geschossen hatte. Konnten sie die Lebenden wittern? Ihr Blut riechen? Erkannten sie Personen, die sie im Leben gekannt hatten?
    Sie bemerkte, dass diese Gedanken sie mit Trauer und Furcht erfüllten, etwas, das sie sich nicht leisten konnte. Nicht jetzt. Sie sprach in das Funkgerät.
    » Wie halten sich die Überlebenden da drüben? Over.«
    » Sie verlieren langsam die Nerven«, sagte Troy. » Es ist wie in einem dieser alten Katastrophenfilme. Man sagt › Bewahren Sie Ruhe‹, und sie wissen, dass sie geliefert sind. Sie versuchen sich locker zu geben, aber es wirkt nicht sehr glaubwürdig.«
    » Okay, Troy, bündeln wir unsere Kräfte. Ich habe so etwas wie eine Idee«, sagte Danny, » und der Rest wird mir schon noch einfallen.«
    Danny fühlte sich, als würde sie über den Rand einer Klippe blicken. Die Welt schien wegzukippen, und gleich würde sie fallen. Die Verletzungen, die Erschöpfung, der blanke Horror der Situation zog sie über den Rand. Doch vor allem wurde ihr klar, was sie zu tun hatte, wenn sie die Menschen in Sicherheit bringen wollte. Sie nahm einen tiefen Atemzug. Wartete, während ihr Puls mit dreifacher Geschwindigkeit in ihren Ohren pochte.
    Dann fuhr sie fort: » Wir brauchen einen Köder.« Während sie sprach, entstand in ihrem Kopf der gesamte Aktionsplan. » Wenn diese Wesen sich in meine Richtung bewegen, haben Sie ein bisschen Luft, um die Leute zum Wohnmobil zu bringen. Es wird ein bisschen Geschrei und Knallerei geben. Das werde ich sein. Lugen Sie durch die Tür, halten Sie die Schlüssel bereit, und wenn Sie eine Lücke sehen, bringen Sie alle in das Wohnmobil. Out.«
    » Bleiben Sie dran, Sheriff«, sagte Troy.
    » Bin noch da«, erwiderte Danny. Sie hatte ein ungutes Gefühl.
    » Es gibt ein Problem. Weaver hat die Schlüssel, und er ist bei Ihnen.«

9
    D anny hatte ein System, mit ausweglosen Situationen umzugehen. Als Erstes musste man sich eingestehen, dass die Situation schlimmer war als das, was man ertragen konnte. Als Zweites musste man sich sagen, dass man das nicht wissen konnte. Und als Drittes galt es, ein einfaches mittelfristiges Ziel zu finden, etwas, das hinter dem Haufen Scheiße lag und dem Ganzen einen Sinn gab.
    Danny stellte sich also vor, in ein tiefes, heißes Bad zu sinken und sich dort einzuweichen, bis das Wasser kalt geworden war. Das war das mittelfristige Ziel. Im Moment musste sie nicht mehr tun, als tausend menschenfressende Zombies dazu zu bringen, hinter ihr herzujagen, während zwei Gruppen von Überlebenden, zwischen denen sich die tausend Zombies momentan befanden, am anderen Ende der Straße ein Wohnmobil bestiegen und durch einen Hindernisparcours aus verlassenen Fahrzeugen und noch mehr Zombies davonfuhren.
    Es gab ein paar offensichtliche Schwierigkeiten mit diesem Szenario. Zum einen bedeutete es, dass Danny in die entgegengesetzte Richtung ihrer Mitfahrgelegenheit laufen würde. Hinzu kam, dass ihre Gruppe Überlebender irgendwie an den Untoten vorbeikommen musste. Zuvor hätten sie vielleicht die relative Sicherheit der Gasse nutzen können, doch das ging nicht mehr, weil Troy dort sorgsam eine Hundertschaft Zombies eingesperrt hatte. Im Wald wimmelte es wahrscheinlich genauso von Untoten, also würde auch ein Umweg nicht helfen. Und selbst wenn sie alle das andere Ende der Stadt und das Wohnmobil erreichten, hätte Troy alle Hände voll zu tun, und wenn es irgendwelche Schwierigkeiten gab, könnte Danny nicht helfen. Wieder machte sich ein Gefühl von Ausweglosigkeit breit.
    Danny trank Wasser aus dem Spender und aß ein Snickers aus dem Automaten neben dem Besprechungstisch. Sie betrachtete ihre Begleiter, das Team, mit dem sie zusammenarbeiten musste. Amy packte einen Rucksack mit Erste-Hilfe-Ausrüstung. Patrick beklagte sich bei Weaver, dass sie nicht nach Hawaii gefahren waren, wie er es gewollt hatte. Auf Hawaii wäre wahrscheinlich alles ganz normal. Weaver grunzte als Antwort, Maria lauschte, den Kopf in die Hand gestützt, dem Funk, Wulf ging im hinteren Raum wie ein eingesperrter Tiger im Kreis und murmelte vor sich hin, und Michelle lag zusammengerollt auf der harten Pritsche in einer der Zellen und war eingeschlafen.
    Draußen stöhnten die Zombies. Ein dumpfes Dröhnen war zu hören, wenn sie gegen die Glasscheibe der Wache stießen.
    Danny sah keine Möglichkeit, ihren Plan in die Tat umzusetzen, und in der Zwischenzeit näherte sich die Sonne dem gezackten Bergkamm über der Stadt. Die Situation würde von

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