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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Topper hatten fast eine Stunde gebraucht, um den Aussichtspunkt über der Basis hoch oben auf einem Felsgrat zu erreichen. Dann brauchten sie keine zehn Sekunden, um zu erkennen, dass sie in Fort Irwin keine Zuflucht finden würden.
    » Die Basis brennt«, sagte Danny zur Gruppe, die sich um sie herum versammelt hatte.
    » Unsere sichere Zuflucht steht in Flammen?«, fragte Patrick entsetzt.
    » Lichterloh«, sagte Wulf und spuckte auf den Boden. Topper war der Letzte, der vom Hügel herunterkam. » Das Munitionslager flog in die Luft, während wir zugesehen haben. Mit einem Riesenfeuerwerk.«
    » Vielleicht kommen Soldaten, um das Feuer zu löschen«, sagte Amy hoffnungsvoll.
    In Dannys Kopf machte es Klick. Sie hatte eine Idee. Ihr fehlte nur noch ein Name.
    Danny rieb sich die Schläfen und spürte, wie sich unter ihren Händen spröde Haarreste lösten. Langsam dämmerte ihr, dass sie die Sache völlig falsch angegangen war. Sie hatte verzweifelt nach dem Mustang gesucht, weil sie dann vielleicht auch Kelley finden würde. Vielleicht – genauso gut könnte sie im nächsten Supermarkt vielleicht einem riesigen Gorilla begegnen. Aber sie hatte die ganze Zeit diesen Haufen aus Unzufriedenen und Schwachköpfen mit sich herumgeschleppt, die schon unruhig wurden, wenn sie mal für zehn Minuten weg war. Die Angelegenheit war so unhandlich geworden, dass Kelley inzwischen das halbe Land durchquert haben könnte, während Danny es noch nicht einmal bis zur Grenze von Nevada geschafft hatte.
    Die Sorge um Kelley beherrschte Dannys Gedanken Tag und Nacht und trieb sie immer tiefer in den Wahnsinn. Sie spürte die Vorwürfe in der verbitterten Nachricht jedes Mal, wenn ihr der Name ihrer Schwester durch den Kopf ging. Aber es gab nur wenige Hinweise: Kelley hatte zum Beispiel geschrieben, dass sie vielleicht ans College gehen würde. Kelley verhielt sich nach Dannys Erfahrung sehr vorhersehbar. Sie war überhaupt nicht abenteuerlustig. Sie war noch nicht viel herumgekommen. Es klang nicht danach, dass Kelley ins Unbekannte vorstoßen wollte – sie wollte einfach nur weg. Das schränkte die Möglichkeiten auf etwa ein halbes Dutzend Orte ein, und die einzige große College-Stadt, die sie außerhalb von Los Angeles gesehen hatte, war San Francisco.
    In diesem Mädchen musste viel Schmerz sein, den Danny nicht bemerkt hatte. Danny war so sehr in ihre eigenen Angelegenheiten verstrickt gewesen, dass sie ihre wichtigste Lebensaufgabe vernachlässigt hatte. Jetzt war Kelley irgendwo da draußen. Vielleicht war sie am Leben, vielleicht reanimiert, vielleicht lag sie aufgedunsen in der Sonne, in einem der Autowracks an der 15.
    Jetzt war es Dannys wichtigste Aufgabe, diese Leute an einen sicheren Ort zu bringen – was sie schon die ganze Zeit gefordert hatten. Sie hatten völlig recht. Sie brauchten eine sichere Zuflucht mit Duschen, Betten und einem hohen starken Zaun.
    Dann würde Danny wieder ein wenig Handlungsspielraum haben.
    » Amy, erinnerst du dich an diese Hubschraubervorführung?« Danny hatte das Thema so abrupt gewechselt, dass Amy nicht mitkam.
    » Was?«
    » Bevor ich in den Irak ging. Man hatte den schweren Lasthubschrauber über die Berge hergebracht, um Brandbekämpfungsmethoden zu demonstrieren.«
    » Ja. Und?«
    » Weißt du noch, woher der Hubschrauber kam?«
    » Keine Ahnung.«
    Der Name schwirrte irgendwo in ihrem Hinterkopf herum. Sie musste auf der Karte nachsehen, aber es bestand die gute Chance, dass sie die Zuflucht noch vor Anbruch der Nacht erreichten. Danny stellte sich den riesigen Hubschrauber vor, dessen Bauch mit rotem Löschpulver gefüllt war, die weißen Buchstaben am Heck, das Emblem an der Seite und der Name des Standorts an der Cockpittür. Sie konnte die Aufschrift in ihrer Erinnerung entziffern.
    » Boscombe Field.«
    Danny fuhr wieder allein, und ihre trüben Gedanken drehten sich ständig im Kreis. Es war bereits nötig gewesen, ihren Flachmann aus der Flasche nachzufüllen, die im Kofferraum des Interceptor lag. In dieser Luft bekam man einfach keinen anständigen Rausch. Es war nicht die Hitze, sondern die Trockenheit. Sie fuhren jetzt auf der alten 379, einer kurzen Strecke, die sie ins ödeste Ödland einer öden Landschaft führte. Dann zeigte die Straße ein wenig Mitleid und kehrte in den Schatten einer Bergkette der Panamint Range zurück, die schließlich im Telescope Peak gipfelte, dem höchsten Punkt im Death Valley. Der Berg war bereits in der Ferne sichtbar und erhob sich

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