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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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knapp 3500 Meter über ihre derzeitige Position. Der Konvoi rollte an mehreren Unfallschauplätzen vorbei. Ein Sattelzug lag umgekippt neben einer Felsgruppe. Ein Motorrad samt Fahrer hatte sich in einer Spur aus Chromteilen entlang einer Kurve verstreut. Der Kopf des Fahrers fehlte. Topper und Ernie hielten an, um nachzusehen, ob es jemand war, den sie kannten.
    An einer Stelle, die nur noch zwei Meilen von ihrem Ziel entfernt war, zwischen zwei Sandsteinhängen, wo das Sonnenlicht so grell reflektiert wurde, dass die Augen schmerzten, stand ein Highway-Streifenwagen. Es war ein Chevy Impala in der 9C1-Polizeiausführung. Danny hatte noch nie die Gelegenheit gehabt, ein solches Modell zu fahren. Der Wagen parkte am Straßenrand, und die Fahrertür war offen. Einige Meter davor stand ein grüner Buick Century. Auch hier war die Fahrertür geöffnet, ebenso wie die Motorhaube. Danny rollte langsam vorbei. Der Streifenwagen war leer. Sie funkte das Wohnmobil an und befahl ihm, kurz anzuhalten, bis sie sich die Sache angesehen hatte. Ein Kojote schlich sich durch die Felsbrocken davon – in letzter Zeit sah man sie überall.
    Danny stieg aus, die Flinte in der Hand, und lief mitten auf der Straße. Das hatte sie sich im Irak angewöhnt, weil irgendwelche Sprengsätze meistens am Standstreifen vergraben waren. Außerdem war es eine gute Strategie, um möglichst viel Platz zwischen sich und den Felsen auf beiden Seiten zu haben, wo irgendetwas lauern konnte. Unwillkürlich blickte sie zu den Felsgipfeln auf und hielt nach Heckenschützen Ausschau, was völlig absurd war. Sie musste dringend ihre Gewohnheiten ändern. Charlie surft nicht. Zombies schießen nicht.
    Etwas kauerte vor dem Buick.
    Danny ging um das Fahrzeug herum und hielt ausreichend Sicherheitsabstand. Auf dem Boden lag ein Handy und daneben ein staubiger Polizeihut, ähnlich wie der, den Danny verloren hatte. Über den Kühlergrill gebeugt lag der Highway-Streifenpolizist. Seine Leiche war aufgequollen und bereits in Verwesung übergegangen. Sein Hinterkopf war mit einem Stein eingeschlagen worden, der nun im offenen Motorraum lag. An der Unterseite der Motorhaube waren Blutspritzer zu erkennen. Doch der Mörder dieses Mannes hatte sein Fahrzeug stehen gelassen, was seltsam war. Was war das Motiv? Danny war entrüstet über dieses niederträchtige Verbrechen und analysierte gleichzeitig die Hinweise. Sie wollte dem Übeltäter mit demselben Stein den Schädel einschlagen. Außerdem wollte sie wissen, warum es dazu gekommen war.
    Sie warf einen Blick in den Buick und erfuhr einen Teil der Antwort. Auf dem Rücksitz lag ein Zombie auf dem Rücken und starrte sie an. Das Wesen war an Händen und Füßen gefesselt. Es war noch aktiv, aber es schien sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls zu befinden, obwohl es kaum länger als drei oder vier Tage tot sein konnte. Dann erkannte Danny, dass es eine ältere Frau mit wirrem, silbergrauem Haar und runzligen dünnen Gliedmaßen war. Es konnte die Augen nicht mehr bewegen, um Danny zu verfolgen, sondern musste den ganzen Kopf drehen. Und als Danny hinten um den Wagen herumging, rappelte sich der Zombie auf und beobachtete sie durch die Heckscheibe, das Kinn gegen die Lehne des Rücksitzes gedrückt.
    Danny hörte schlurfende Schritte. Hinter einer zerfurchten Felsgruppe kam ein untoter Mann hervor. Eine Hand war mit Stoffstreifen umwickelt. Der Verband war ihm angelegt worden, als er noch gelebt hatte, denn die Blutflecken im Stoff waren rot und nicht schwarz. Im Schritt seiner Khaki-Hose und unter den Armen waren große ölige Flecken zu erkennen. Jetzt glaubte Danny zu wissen, was geschehen war: Dieser Mann war von der älteren Frau auf dem Rücksitz gebissen worden.
    Er hatte sie gefesselt und war losgefahren, als der Buick schließlich hier liegen geblieben war. Das Handy deutete darauf hin, dass er die Polizei angerufen hatte, als die Netze noch funktionierten. Vielleicht hatte er aber auch keine Verbindung erhalten, und der Polizist war zufällig vorbeigekommen. Aus irgendeinem Grund war er paranoid geworden, oder der Polizist hatte irgendwas gesagt, was ihm nicht passte – wobei es wahrscheinlich um die Frau gegangen war, wie Danny vermutete. Daraufhin hatte er dem Polizisten den Schädel zertrümmert, während er den Motor inspiziert hatte. Doch dann war der Mann an der Infektion gestorben, bevor er in den Streifenwagen steigen konnte.
    Danny war wütend. Sie fühlte sich fast den ganzen Tag

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