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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Sie kauert auf ihrem Bett nebenan, das Ohr an ein Wasserglas gepresst, das sie an die Wand zu meinem Zimmer hält. »Wenn du allerdings nur hergekommen bist, weil du jemanden für eine Nacht suchst, dann hast du wahrscheinlich ein Zimmer weiter mehr Glück.«
    Sein Lächeln verschwindet. »Mir gefällt dieses Zimmer ausgesprochen gut.«
    Ich stelle die Ellbogen auf die Knie und stütze das Kinn in die Hände, was mein Gesicht wenige Zentimeter vor seines bringt. »Sind wir verrückt?«
    »Nein. Manchmal weiß man es eben einfach.«
    »Das denke ich auch.« Ich strecke die rechte Hand aus und berühre seine Unterlippe. »Und was denkst du jetzt?«
    »Ich frage mich, wie dein Haar riecht.« Er berührt mein Haar an der Schulter, und plötzlich wünschte ich, es wäre länger. »Wie dein Mund schmeckt.«
    »Ich schätze, du fragst dich noch eine Menge mehr.«
    »Ja. Aber es fällt mir schwer, die Unterhaltung, die wir gerade hatten, als Vorspiel zu sehen.«
    »Wir arbeiten beide in verrückten Jobs. Du weißt, was sie sagen.«
    »Was denn?«
    »Akzeptiere Verrücktheit.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich weiß es nicht. Hunter Thompson vielleicht. Beug dich endlich herüber und küss mich.«
    Doch stattdessen fasst er mich bei den Handgelenken und zieht mich auf die Füße. Plötzlich stehe ich mit dem Gesicht vor seiner Brust. Dann schlingt er die Arme um mich und blickt zu mir herab, doch er küsst mich immer noch nicht. Er sieht mir in die Augen und drängt sich gegen mich, bis ich keinen Zweifel mehr über seinen Zustand habe. Meine Haut fühlt sich heiß und gespannt an und sehnt sich nach kühlender Luft oder seiner Berührung. Ich überlege, ob ich seine Hand nehmen und auf meine Brust legen soll, als sie ihren Weg von allein findet, als hätte mein Gedanke sie gelenkt. Er drückt sanft zu, als wollte er sagen: Da sind wir also. Es ist real, und ist es nicht wunderbar? Dann beugt er sich herab und berührt meine Lippen mit den seinen. Mein Herz hämmert wie verrückt, genau wie ich es erwartet und gewusst habe, und es ist schön, meine Instinkte bestätigt zu sehen.
    »Wie lange haben wir?«, frage ich.
    »Die ganze Nacht.«
    »Das ist die richtige Antwort.« Ich küsse ihn erneut und öffne meinen Mund. Dann zucke ich zurück. »Wir machen das erste Mal zu etwas Besonderem. Bist du bereit?«
    »Ich bin bereit.«
    »Liebe mich, John.«
    Er lächelt, dann hebt er mich hoch und trägt mich auf den Armen, wie sie es in den alten Cowboyfilmen tun, und ich spüre die Kraft seines Körpers. Ich erwarte, dass er mich auf das Bett legt, doch stattdessen trägt er mich ins Badezimmer.
    »Es war ein langer Tag. Du wirst mich mehr mögen, wenn ich geduscht habe.«
    »Oder vielleicht beim Duschen«, antworte ich lachend.
    Er lacht ebenfalls und setzt mich auf die Kommode, dann dreht er an den Wasserhähnen. Dampf beginnt den Raum zu füllen, während er seine Schuhe auszieht.
    »Meine Güte, das hab ich ganz vergessen!«
    Ich höre das Reißen eines Klettverschlusses, und dann hält er einen kleinen Revolver in einem Stoffhalfter. Der Anblick der Pistole lässt irgendetwas in mir kalt werden.
    »Die ist für dich«, sagt er. »Es ist eine Smith and Wesson Kaliber achtunddreißig Featherweight. Weißt du, wie man damit umgeht?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich lege sie draußen auf den Tisch.«
    Als er zurückkehrt, versuche ich, die dunklen Erinnerungen abzuschütteln. »Weißt du, was ich an amerikanischen Hotels so mag?«, frage ich.
    »Was?«, fragt er und legt die Hände auf meine Knie.
    »Den unbeschränkten Nachschub an heißem Wasser. Man kann zwei Stunden lang duschen, wenn man will.«
    »Hast du das je gemacht?«
    »Das kannst du mir glauben. Jedes Mal, wenn ich nach einem Auftrag im Mittleren Osten oder in Afrika in den Staaten lande, mache ich eine kalte Flasche Weißwein auf und setze mich damit auf den Boden der Dusche, bis ich verschrumpelt bin wie eine Dörrpflaume.«
    »Na dann denke ich, dass ich dich besser jetzt schnell ansehe, bevor du das Schrumpelstadium erreichst.« Er nimmt den Saum meines T-Shirts und wartet darauf, dass ich die Arme hebe. Ich lächle und erweise ihm den Gefallen, und er zieht mir das Shirt über den Kopf, bevor er sein eigenes Hemd aufknöpft und mich dann an seine Brust zieht. Diesmal fange ich den Kuss an, und er löst sich nur einmal, um mir zu sagen: »Ich glaube, das Wasser ist so weit.«
    Ich winde mich aus meiner Jeans, erfreut von der Tatsache, dass ich vor ihm keine Scheu empfinde, und trete

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