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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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gegenseitig warnen.«
    »Klingt wie ein Plan«, sagt Baxter abschließend. »Wie viel davon erzählen wir der Einsatzgruppe?«
    »Alles«, sagt Kaiser. »Sie haben sich bisher als vertrauenswürdig erwiesen. Wenn wir grundlos Informationen zurückhalten, schaden wir nur uns selbst.«
    »Auch die Theorie von einer multiplen Persönlichkeitsstörung?«, fragt Lenz.
    »Nein«, entscheidet Baxter. »Das ist die Sorte von exotischer Spekulation, die sie uns immer wieder vorwerfen. Spielen wir es herunter, bis wir begründete Anhaltspunkte gefunden haben, dass es die richtige Fährte ist.« Er sieht mich an. »Das ist doch etwas anderes als die Theorie von Sherlock Holmes, wie?«
    Ein verspätetes Grinsen verrät mir, dass es ein Scherz gewesen ist.
    »Irgendwelche Fragen?«
    Kaisers Hand schießt hoch wie die eines Schuljungen. »Heute Morgen haben Sie erwähnt, dass dieses Argus-Computerprogramm digitalisierte Bilder der ›Schlafenden Frauen‹ durcharbeitet. Hat es bereits Ergebnisse hervorgebracht? Erkennbare Gesichter?«
    »Sie sehen menschlicher aus«, antwortet Baxter, »doch bisher haben wir keine Übereinstimmung mit einem Mordopfer oder einer der vermissten Frauen aus New Orleans im Verlauf der letzten drei Jahre.«
    »Wer stellt diese Vergleiche an?«
    »Zwei Agenten, die ich von der Spionageabwehr ausgeliehen habe«, antwortet SAC Bowles anstelle von Baxter.
    »Ich würde mir gern alles ansehen, was Argus ausspuckt«, sagt Kaiser. »Ich habe in den vergangenen Monaten eine Menge Gesichter von Opfern studiert.«
    »Kümmern Sie sich darum, Patrick?«, fragt Baxter.
    SAC Bowles nickt. »Wir besorgen Ihnen Ausdrucke von jedem Gesicht, das per E-Mail aus Washington eintrifft, gleich nachdem sie entschlüsselt ist. Ich hoffe nur, Sie haben viel Zeit übrig.«
    Baxter sieht auf seine Uhr. »Wir müssen los«, sagt er. Dann wendet er sich zu mir. »Jordan, jetzt ist es wichtiger als je zuvor, dass Sie sich weiterhin von Freunden aus Ihrer früheren Zeit fern halten.«
    »Kein Problem. Ich bin sowieso völlig erledigt. Ich gehe ins Hotel zurück, lasse mir vom Zimmerservice etwas zu essen bringen und lege mich flach.«
    »Glauben Sie, dass Ihr Schwager den Mund halten wird?«
    »Kein Problem.«
    Seine Augen ruhen auf mir. »Ich habe Special Agent Wendy Travis bereits ein Zimmer neben dem Ihren reserviert. Rufen Sie laut, wenn Sie Hilfe brauchen.«
    Ich nicke. Wendy ist mir immer noch lieber als ein Fremder, auch wenn sich aus ihrer Gegenwart mögliche Komplikationen entwickeln können.
    Baxter schlägt sich auf die Oberschenkel und steht auf, und die anderen Männer folgen seinem Beispiel wie Football-Spieler, die sich aus einem Gedränge lösen.
    »Reden wir mit den Uniformierten«, sagt Baxter. »Den Jungs in Blau.«
    »Schwarz und Blau«, sagt Kaiser. »Die Uniformen der Polizei von New Orleans sind schwarz und blau.«
    Baxter führt uns zur Tür und in Richtung des Einsatzzentrums, das ich bisher noch nicht gesehen habe. Bowles folgt ihm, und Lenz reiht sich hinter den beiden ein. Lediglich Kaiser bleibt zurück und hält sich neben mir, als ich zur Tür gehe.
    »Sie gehen also früh schlafen?«, fragt er leise.
    »Ja.« Ich zögere an der Tür und sehe den anderen nach, die sich durch den Gang entfernen. »Aber vielleicht schlafe ich auch nicht. Rufen Sie mich aus der Lobby an.«
    Er blickt den Gang entlang, berührt meine Hand und drückt sie leicht, um dann ohne ein weiteres Wort hinter Dr. Lenz herzueilen. Ich lasse ihm ein paar Sekunden Vorsprung, dann biege ich um die Ecke zu den Aufzügen, wo mich Special Agent Wendy Travis erwartet.

18
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    I ch schlafe bereits seit einer Weile, als das Telefon neben meinem Bett läutet. Der Fernseher läuft noch, doch der Ton ist abgestellt. Ich schließe die Augen vor seinem grellen Licht und taste nach dem Hörer.
    »Hallo?«
    »Ich bin es. Ich bin unten.«
    Vor meinem geistigen Auge ersteht das Bild von John Kaiser. »Wie spät ist es?«
    »Lange nach Mitternacht.«
    »Mein Gott. Hat das Treffen so lange gedauert?«
    »Die Polizei hat jeden Verdächtigen stundenlang vernommen, und wir mussten uns alles anhören.«
    Ich reibe mir die Wangen, um meinen Kreislauf anzuregen. »Regnet es immer noch?«
    »Es hat endlich aufgehört. Sie haben bereits geschlafen, oder?«
    »Halb.«
    »Wenn Sie zu müde sind, sagen Sie’s. Kein Problem.«
    Einesteils will ich ihm sagen, dass ich zu müde bin, aber ein leichtes Kitzeln zwischen Hals und Knien hindert mich daran. »Nein,

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