Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
gleiche wie im letzten Jahr?«
    »Nein. Er heißt Patrick Bowles, und er ist ein kompetenter Mann.« Lenz sieht aus, als wolle er fortfahren, doch dann zögert er.
    »Was ist?«
    »Ein weiterer Special Agent in New Orleans spielt in diesem Stadium möglicherweise die wichtigste Rolle. Das ist einer der Gründe, aus denen ich hinfliege.«
    »Wer?«
    Lenz seufzt. »Sein Name ist John Kaiser. Bis vor zwei Jahren war er Mitglied der ISU in Quantico.«
    »Er war bei Baxter?«
    »Ja.«
    »Und warum ist er nun in New Orleans?«
    »Er wurde auf seine eigene Bitte hin in den Außendienst versetzt. Daniel versuchte, ihn zu einem ausgedehnten Sonderurlaub zu überreden und hinterher wieder zurückzukehren, doch Kaiser wollte nicht. Er sagte, wenn er nicht in den Außendienst käme, würde er beim Bureau kündigen.«
    »Warum? Was ist mit ihm?«
    »Das soll er Ihnen selbst erzählen. Das heißt, falls er will.«
    »Und warum sollte Kaiser die wichtigste Rolle bei dieser Ermittlung zukommen?«
    »Die Atmosphäre in New Orleans ist seit letztem Jahr ziemlich angespannt, wie Sie sich wahrscheinlich denken können. Opfer auf Opfer verschwindet, und die Polizei macht keinerlei Fortschritte. Keine Spur, nichts. Das New Orleans Police Department steht unter gewaltigem Druck. Die Sache wird weiter erschwert durch die komplizierte Zuständigkeitsverteilung der ermittelnden Behörden. Das, was die Menschen normalerweise als die Stadt New Orleans begreifen, ist in Wirklichkeit eine ganze Ansammlung verschiedener Gemeinden ...«
    »Das weiß ich alles selbst. Jefferson Parish, Slidell, Kenner, Harahan. Sheriffbüros und Cops, alles durcheinander.«
    »Genau. Und der einzige Mann in dieser Gegend mit einigermaßen Erfahrung in Fällen wie diesem ist John Kaiser. Soweit ich informiert bin, hat er sich zunächst herausgehalten, als er vor Ort eintraf. Erst als immer mehr Opfer verschwanden, begann er mit der Arbeit an dieser Geschichte. Inzwischen ist er besessen davon.«
    »Hat er bereits etwas erreicht?«
    »Niemand hat etwas erreicht, bis Sie die Bilder entdeckt haben. Doch ich bezweifle nicht, dass John Kaiser mehr als irgendjemand sonst über die Opfer und Entführungen weiß. Außer dem Killer natürlich. Und vielleicht dem Maler, je nachdem, bis zu welchem Grad die Zusammenarbeit der beiden reicht.«
    »Sie glauben tatsächlich, dass es sich um ein Team handelt? Eine gemeinsam verübte Straftat?«
    »Das glaube ich. Es würde zumindest die unglaubliche Professionalität der Entführungen in New Orleans erklären. Die Tatsache, dass wir keine Zeugen und keine Leichen haben. Ich beginne zu glauben, dass der Maler in New York das Gehirn der ganzen Sache ist und dass er lediglich einen Profi bezahlt, der die Frauen für ihn fängt.«
    »Und wo findet man Profis fürs Kidnapping?«
    Lenz zuckt die Schultern. »Möglicherweise hat der Maler eine Zeit lang in einem Gefängnis gesessen. Er könnte einen Ex-Sträfling aus der Gegend von New Orleans kennen gelernt haben. Das würde erklären, wieso ausgerechnet diese Stadt ausgewählt wurde.«
    Die Theorie des Psychiaters erscheint logisch, trotzdem spüre ich, dass sie irgendwie falsch ist. »Dieser Kaiser – war er gut, als er noch bei der ISU in Quantico gearbeitet hat?«
    Lenz blickt ebenfalls aus dem Fenster. »Er hatte eine hohe Erfolgsquote.«
    »Aber Sie mögen ihn nicht.«
    »Wir sind verschiedener Meinung über grundsätzliche Fragen der Methodologie.«
    »Das ist für mich Psycho-Jargon, Doktor. Ich habe in meinem Geschäft etwas gelernt, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    »Und das wäre?«
    »Man kann nicht gegen Ergebnisse argumentieren.«
    Lenz blickt weiter aus dem Fenster.
    »Was halten Sie von Baxters Theorie? Dass er mithilfe der Airline-Computer einen der Kerle fangen kann? Indem er die Passagierlisten von New York durchgeht?«
    »Ich bin nicht so optimistisch.«
    Ich lehne mich in meinem Sitz zurück und reibe mir die Augen. »Wie lange noch bis New Orleans?«
    »Etwa eine Stunde.«
    »Es ist zu spät, um jetzt noch meinen Schwager anzurufen. Ich denke, ich werde ein Zimmer im Airport-Hotel nehmen und mich morgen früh bei ihm melden.«
    »Ich steige im Windsor Court ab. Warum schlafen Sie nicht ebenfalls dort?«
    Ich hoffe, dass ich seinen Ton falsch verstanden habe. »Was denn, in Ihrem Zimmer?«
    Er verzieht den Mund, als wäre die Vorstellung absurd. »Um Gottes willen, nein. Im Hotel, meine ich.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, kostet das Windsor mehr als

Weitere Kostenlose Bücher