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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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fünfhundert Dollar die Nacht. Ich bin nicht bereit, so viel zu zahlen, und ich weiß, dass das FBI ebenfalls nicht so viel zahlt.«
    »Nein. Ich lade Sie ein.«
    »Sind Sie wohlhabend?«
    »Die Lebensversicherung meiner Frau ermöglicht mir einen gewissen Standard, den ich früher niemals genossen habe.«
    »Danke, aber ich denke, ich bleibe am Flughafen.«
    Lenz mustert mich merkwürdig abwesend im kalten Licht der Kabine, wie ein Anthropologe, der eine neue Primatenspezies untersucht. »Wissen Sie, normalerweise stelle ich jedem, den ich interviewe, drei Fragen.«
    »Und die wären?«
    »Erstens, was ist das Schlimmste, das Sie je getan haben?«
    »Haben Sie darauf Antworten erhalten?«
    »Eine überraschende Anzahl, ja.«
    »Und die zweite?«
    »Auf welchen Augenblick in Ihrem Leben sind Sie am stolzesten?«
    »Und die dritte?«
    »Was ist das Schlimmste, das Ihnen je zugestoßen ist?«
    Ich zwinge mich zu einem beiläufigen Lächeln, doch bei seinen Worten schleicht sich ein dunkler Schatten in meine Seele. »Und warum haben Sie mir diese drei Fragen nicht gestellt?«
    »Ich stelle diese Fragen überhaupt nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Ich wurde der Antworten überdrüssig.« Er rutscht in seinem Sitz hin und her, doch sein Blick lässt mich nicht einen Augenblick los. »In Ihrem Fall glaube ich allerdings, dass ich die Antworten gern hören würde.«
    »Sie sind alt genug, um an Enttäuschungen gewöhnt zu sein.«
    Er winkt ab. »Irgendetwas sagt mir, dass ich die Antworten herausfinden werde, bevor wir mit dieser Geschichte fertig sind.«
    Ein hohes piepsendes Geräusch erfüllt die Kabine. Lenz greift in seine Jackentasche, zieht ein Handy hervor und drückt auf einen Knopf. »Ja?« Er lauscht, während er in seinem Sitz zu schrumpfen scheint. »Wann?«, fragt er schließlich. »Ja... . Ja... . In Ordnung.«
    »Was ist?«, frage ich, als er das Telefon in seinen Schoß fallen lässt. »Was ist passiert?«
    »Vor zwanzig Minuten wurde der Leichnam der Frau aus dem Dorignac-Supermarkt gefunden. Zwei Teenager haben ihn entdeckt.«
    »Ihren Leichnam ?«
    Auf Lenz’ Gesicht liegt ein Ausdruck tiefster Konzentration. »Sie lag am Ufer eines Entwässerungskanals, nackt. Die Teenager sind über eine Mauer hinter den Wohnblocks geklettert, um heimlich Bier zu trinken, und hörten Geräusche am Wasser. Sie lag im Gestrüpp. Eine Nutria hatte sie angefressen, was auch immer das ist. Die Polizei hat den Fundort abgeriegelt und wartet auf die Spurensicherung des FBI. Ihr Ehemann hat eben die Leiche identifiziert.«
    »Es ist eine große Wasserratte.«
    »Was? Ach so«, sagt Lenz, als wäre er mit seinen Gedanken tausend Meilen entfernt.
    Die Nachricht verursacht eine Woge der Übelkeit in mir, doch nicht wegen der Grausamkeit. »Also war er es nicht«, sage ich leise. »Wenn sie eine Leiche gefunden haben, hat er nichts damit zu tun.«
    »Nicht unbedingt«, entgegnet Lenz und nickt mit eigenartigem Nachdruck. »Denken Sie darüber nach. Es sind viereinhalb Wochen vergangen, seit das letzte Opfer verschwand. Der Täter von New Orleans war heute Nacht auf der Jagd – vielleicht bereits den gesamten Nachmittag. Vielleicht hat er gewusst, was sich in Hongkong zugetragen hat, aber nicht das, was sein Partner versucht hat, nämlich Wingate zum Schweigen zu bringen, zusammen mit Ihnen. Er entführt die Frau vom Parkplatz des Supermarkts und nimmt sie mit in sein Versteck. Dort angekommen, findet er eine Nachricht von seinem Partner auf seinem Anrufbeantworter. Oder vielleicht erhält er erst dort einen Anruf. Das Opfer wurde etwa ...«, er blickt auf seine Uhr, bevor er fortfährt, »... etwa sieben Stunden nach seinem Verschwinden gefunden. Reichlich Zeit also. Sein New Yorker Partner erzählt ihm, dass Wingate nicht länger ein Problem darstellt, aber auch, dass Sie davongekommen sind. Die Ermittlungen kommen ins Rollen, und die Spur wird heiß. Anstatt diese Frau zu malen, tötet er sie demzufolge und wirft sie in einen Kanal. Irgendwann im Verlauf der letzten sieben Stunden.« Lenz schlägt sich aufgeregt auf das Knie. »Sieben Stunden , bei Gott! Es würde mich nicht überraschen, wenn es eine Inszenierung war. Überhaupt nicht.«
    »Was bedeutet ›Inszenierung‹ in diesem Zusammenhang?«, frage ich, während ich in Gedanken die Klassifizierungen von Verbrechen durchgehe, über die ich in den Monaten nach Janes Verschwinden in verschiedenen Büchern gelesen habe.
    Lenz’ Augen leuchten. Wie alle in Baxters Team ist

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