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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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zu beweisen. Dann packte sie den Arm ihres Vater, doch …
    Hushs kleine Hand schien in Mr Heydons Fleisch und Knochen zu verschwinden.
    »Und jetzt das volle Programm«, befahl Via.
    Hush trat in Bill Heydons Körper hinein – und verschwand nahezu vollkommen.
    Er fröstelte plötzlich. »Verdammt! Hast du gerade diese kalte Brise gespürt?«
    »Ähm, ja«, murmelte Cassie. Sie sah völlig fasziniert zu, wie Hush wieder aus dem Körper ihres Vaters heraustrat.
    »Wenn du uns jetzt nicht glaubst«, bemerkte Via, »dann hast du echt ein Problem.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Cassie.
    Wieder ein misstrauischer Blick von ihrem Vater. »Was soll ich dir sagen, Liebes?«
    Mist! Schon wieder!
    Wieherndes Gelächter.
    »Jetzt komm schon, Liebes «, sagte Xeke. »Lass uns hier abhauen, bevor dein Vater noch denkt, du hast völlig den Verstand verloren.«
    Gute Idee . Das hier wurde langsam zu verwirrend. »Bis später, Dad.«
    »Bis dann.« Er warf ihr noch einen misstrauischen Blick zu, zuckte die Achseln und wandte sich dann wieder seinem Omelette zu.
    Cassie folgte den anderen hinaus, zurück in das riesige Wohnzimmer. Hush lächelte sie an und nahm ihre Hand, als wollte sie sagen, Mach dir keine Sorgen, du gewöhnst dich schon noch dran .
    Cassie hatte keine Ahnung, wohin die anderen mit ihr wollten. Als sie wieder zur Treppe kamen, verkündete Via: »Sieh mal einer an. Wen haben wir denn da?«
    Jervis Conner trug einige Umzugskartons die Treppe hinunter. Als er Cassies knappes Nachthemd bemerkte, bemühte er sich krampfhaft, sie nicht zu schamlos anzustarren. »Howdy, Miss Cassie.«
    »Hi.«
    »Hey, Kumpel!«, schrie Xeke. »Was macht das Rasenmähen, du dämlicher fetter Trampel?«
    Via stand direkt vor ihm. »Ich wette, du putzt dir den Arsch mit einem Maiskolben ab.«
    »Er schleicht sich immer in dein Zimmer, um sich einen runterzuholen«, erzählte Xeke.
    Via lachte. »Er glaubt, da sieht ihn keiner. Mann, wenn der wüsste.«
    »Nachdem er dich in dem Nachthemd gesehen hat, muss er’s heute wahrscheinlich gleich fünfmal machen.«
    Cassie errötete.
    »Gönn dem Kurzen mal’ne Pause!«, brüllte Xeke Jervis zu.
    Cassie konnte nicht mehr anders, sie fing an zu lachen.
    »Was, äh, was is’n so lustig, Miss Cassie?«
    Das ist einfach zu viel! »Nichts, Jervis. Schönen Tag noch.« »Genug gelacht«, beschloss Via. Sie ging voraus den Flur hinunter, an den eigenartigen Statuen und Ölgemälden vorbei. Ihre Lederstiefel polterten laut über den Teppich, aber inzwischen war Cassie klar, dass nur sie das hören konnte.
    »Wohin gehen wir?«, fragte sie, als sie außerhalb von Jervis’ Hörweite waren.
    »Wo wir reden können«, erklärte Xeke. Sein langer schwarzer Pferdeschwanz schwang am Hinterkopf hin und her.
    »Zurück in das Oculus-Zimmer?«
    »Noch viel besser«, meinte Via. »In den Keller.«

II

    »Also«, folgerte Cassie. »Dann seid ihr Geister.«
    »Nein.« Xeke saß auf dem kalten Steinboden und lehnte sich lässig an die lange Wand aus rohen Ziegeln. »Nichts dergleichen. Wir sind lebendige Seelen. Wir sind physische Wesen.«
    Hush saß neben Cassie auf einigen Umzugskartons; sie lehnte den Kopf an Cassies Schulter, als sei sie müde, das schwarze Haar hing ihr wie ein Schleier vorm Gesicht. Via war stehen geblieben und ging auf und ab.
    »Wie könnt ihr lebendige Seelen sein«, fragte Cassie weiter, »wenn ihr tot seid?«
    Via antwortete: »Was er damit meint, ist, dass wir in unserer Welt lebendige Seelen sind. Wir sind in unserer Welt physische Wesen. In deiner Welt sind wir allerdings nur submateriell.«
    »Und was heißt das?«
    »Das heißt, dass wir existieren … aber gleichzeitig existieren wir nicht.«
    »Aber wir sind keine Geister«, sagte Xeke. »Geister sind Projektionen ohne Seele. Sie sind nur übrig gebliebene Bilder. Kein Bewusstsein, kein Empfindungsvermögen.«
    Cassie dachte kurz nach. »Und der Mann, der dieses Haus gebaut hat – Fenton Blackwell – spukt der hier wirklich?«
    »Klar«, antwortete Via. »Aber das ist nur noch sein Bild, wie er die Treppe rauf- und runtersteigt. Kein Grund, sich zu fürchten. Du wirst ihn sicher hin und wieder sehen.«
    Cassie hoffte inständig, das würde nicht passieren. »Okay, so ist das also mit ihm. Und was ist mit euch?«
    Via zog ihre Lederjacke aus und ließ sie in Xekes Schoß fallen. Ihre ganze Haltung und ihre Gesten drückten aus, dass sie die Anführerin des Grüppchens war. Sie fingerte an den Sicherheitsnadeln herum, mit

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