Inferno
schwang sie das Beil.
»Wir …«, sagte sie und hackte ihm ein Ohr ab.
»… sind keine …«
Das andere Ohr.
»… blöden Schlampen!«
Blut spritzte in alle Richtungen, als sie mit dem letzten Beilhieb Nickys Kopf sauber in zwei Hälften spaltete.
Via stand wieder auf und grinste Cassie und Hush an. Die Blutspritzer in ihrem Gesicht sahen aus wie Sommersprossen. »Glaubt ihr, er hat’s kapiert?«
KAPITEL ELF
I
Bill konnte nicht ahnen, dass er verhext worden war. Wie sollte er auch? Je mehr er sich auf das zu konzentrieren versuchte, was hier nicht stimmte, desto schwächer wurde sein Widerstand dagegen. Eine düstere Macht hatte ihn heimgesucht und hielt ihn fest in ihrem Würgegriff. Bill Heydon war ein vernünftiger, moderner Mann mit einer scharfen, rationalen Auffassungsgabe, doch irgendetwas hatte sich seines gesunden Menschenverstandes aus dem 21. Jahrhundert bemächtigt und ihn auf die primitivste Stufe menschlicher Entwicklung zurückbefördert.
Ein sexueller Trieb, nichts weiter.
Nein, es war nicht Mrs Conners Stimme, die aus Mrs Conners Mund gekommen war. Es war eine weibliche vox inhumana , die Stimme eines diabolischen Wesens.
Ein Wesen, das ihn, im Grunde genommen, vergewaltigte.
Er lag ausgestreckt und unbeweglich da, als wäre er mit unsichtbaren Fesseln an Hand- und Fußgelenken an den Fußboden gekettet. Mrs Conner schien entzückt darüber zu sein, sie saß auf seinen Hüften und ritt ihn wie einen stumpfen Gaul über einen felsigen, steilen Pfad. Sie war gierig, wild und unbeirrt in ihrer rätselhaften, heidnischen Wollust. Ihr üppiger weißer Körper verschwamm in der vom Mond durchdrungenen Dunkelheit. Die Brüste hoben und senkten sich, hoben und senkten sich, bei jedem Zusammentreffen ihrer Lenden mit den seinen. Sie spießte sich auf seinem Geschlechtsteil auf; Bills Körper war das willenlose Objekt, das sie für ihre eigene Lust missbrauchte. Doch auch er empfand Lust, eine intensive, Furcht erregende Lust, die sich mit seiner vollkommenen Hilflosigkeit mischte. Er war das Schaukelpferd, das im Gleichklang mit seinem rasenden Herzen dahinjagte.
Sein Höhepunkt paralysierte ihn. Da lag er, starr, unfähig, sich zu regen, mit offenem Mund und schwer atmend, während seine Eroberin in der Dunkelheit schnurrte. Seine Hoden pochten, sie brannten wie Feuer. Alle seine Nerven fühlten sich an wie tausend heiße Drähte, die sich durch jede Faser seines Körpers bohrten. Er war inzwischen in Schweiß gebadet, und sie auch. Ihrer beider Körper glänzten wie lackiert in der nach Moschus duftenden Dunkelheit. Bills völlige Erschöpfung trug ihn an den Rand der Bewusstlosigkeit, doch gerade als seine Augenlider herabsanken, hörte er ein raues, heiseres Kichern – ein Geräusch wie gegeneinander geriebene Steine -, und seine Hüften zuckten, als seine blank liegenden sexuellen Nerven erneut gereizt wurden.
Sie nahm ihn wieder in den Mund, forderte noch mehr des Unmöglichen – und bekam es auch.
Nein, nicht mehr … ich kann nicht mehr …
Die Fellatio-Behandlung richtete ihn in wenigen Momenten wieder auf. Wie betäubt war er wieder zur Benutzung bereit, wieder zur Schändung durch ihr ungeheuerliches Begehren verfügbar.
Immer noch kichernd setzte sie sich erneut auf seine Hüften und fing wieder an, ihn zu reiten.
Der Koitus schmerzte inzwischen, brennende Überempfindlichkeit flammte auf, und er biss in fiebrigem Schmerz die Zähne zusammen. Ihr Geschlecht war wie ein Teufelsschlund mit der Absicht, ihn zu verschlingen, bis nichts mehr übrig blieb.
Bill wurde ausgesaugt.
Die nächste Runde schien stundenlang zu dauern, stundenlang erstickte ihr Körper ihn, stundenlang steigerte sich ihre Lust, und keine Erlösung war in Sicht. Doch Mrs Conners eigene Höhepunkte waren eindeutig: zuerst ansteigendes, animalisches Keuchen, dann gruben sich ihre Fingernägel in seine Brust, ihr Geschlecht zog sich zusammen, dann explodierten ihre abscheulichen, schrillen Schreie im ganzen Zimmer.
Danach Stille, während sie weiterritt und alles von vorne begann.
Bill konnte nur mit glasigem Blick nach oben starren, ein lebloses Stück Fleisch mit Augen, die er nicht vor der grauenhaften Paarung verschließen konnte. Und da dämmerte ihm langsam die Erkenntnis.
Was ist … das … DING da … hinter ihr?
Ja.
Eine … Gestalt schien direkt hinter Mrs Conner zu kauern – eine geschmeidige Gestalt, die nur halb real war, eine Verschmelzung von Schatten und Fleisch.
Keine Gestalt.
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