Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
fuhr er nach einer kleinen Pause warnend fort, „dann, das versichere ich Ihnen, werde ich weniger nachgiebig sein. “ Zum Zeichen dafür, dass die Männer aus dem Dorf entlassen waren, winkte er mit der Hand.
„Jawohl, Sir. Und gute Nacht. “ Doyle verbeugte sich vor ihm und nickte seinen Gefolgsleuten zu. Sie alle eilten dem alten Mann nach, zweifellos genauso erleichtert wie er, endlich hinauszukommen.
„Doyle! “, rief Rohan ihm nach.
Der Anführer blieb augenblicklich stehen und drehte sich um. „Ja, Sir? “
„Wegen des Mädchens. “ Rohan sah den Alten an und fragte sich, ob es ihm gelingen würde, Doyle die Wahrheit über dessen Aufgabe zu entlocken. „Sie ist nicht zufällig mit der Beute, die eure Jungs in der Nacht des Schiffsuntergangs eingesammelt haben, an Land gespült worden, oder? “
Caleb Doyle wirkte bei dieser Unterstellung überrascht. „Nein, Sir! Ganz und gar nich’! “
Jetzt lächelte Rohan beinahe. „Wer ist sie? “
„Ein Mädchen aus dem Dorf, Hoheit. Sie is’ es leid, von der Hand in den Mund zu leben, so wie wir alle es leid sind. Aber anders als wir is’ sie hübsch genug, um in der Stadt ein besseres Leben zu finden. “
Rohan kniff die Augen zusammen und musterte den Alten prüfend. Warum war Caleb so nervös?
„Viele Mädchen, die nur halb so hübsch waren, haben in London ein schönes Leben gefunden, in dem sie hochwohlgeborene Gentlemen unterhalten - Sie sind ja auch einer davon“, erklärte der Anführer der Schmuggler hastig weiter.
„Ist das ihr Wunsch? “, fragte Rohan nach.
„Ja, das Mädchen möchte die Freundin eines reichen Mannes sein. “
Er zog eine Braue hoch. „Du erwartest doch nicht von mir, dass ich sie behalte? “ Er hatte schon mehrere Frauen in London -beinahe mehr, als selbst ein Mann wie er brauchen konnte. Er besaß einen ganzen Harem, wie die Skandalblätter es zu nennen pflegten. Was diese Damen in ihm sahen - abgesehen von einem Gefährten fürs Bett -, dessen war er nie sicher.
Keine Versprechungen, das stand jedenfalls für ihn fest. Doyle schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nich’. Nur, da sie gehört hat, dass Seine Hoheit so gut mit den Damen umzugehen versteht, hofft sie, Sie - äh - könnten ihr etwas beibringen. Natürlich nur, wenn’s Ihnen nichts ausmacht. “
Einige von Doyles Männern husteten.
„Oh, das wäre in der Tat ein großes Opfer“, meinte Rohan spöttisch, und Doyle lächelte, beinahe erleichtert. „Wie heißt sie? “
„Kate, Mylord. “
„Kate und wie weiter? “
„Madsen. “
„Hm. “ Dieser Name klang nicht vertraut. „Hatte wohl vorher ein bisschen viel getrunken, wie mir scheint. “
„Die Nerven, Hoheit“, erwiderte Doyle, ohne zu blinzeln. „Sir, Sie haben einen gewissen Ruf, Sie gelten als ein Mann von hohem Standard. Aber nach allem, was ich weiß, sollte Kate dem genügen. Das dürfte kein Problem sein. Sie is’ auf einem guten Weg. Wir sind sehr stolz auf sie. “
Rohan lächelte spöttisch. Kriminelle, die stolz darauf waren, sollten ihre Töchter einmal große Kurtisanen werden. „Danke, Mr Doyle. Das wäre alles. “
„Dann überlassen wir Sie Ihrem nächtlichen Vergnügen! “ Doyles Lächeln verschwand, als er sich verneigte und seinen Männern hinterhereilte.
Eldred warf Rohan einen diskreten Blick zu, ehe er lautlos davonging, um den Gast hinauszugeleiten.
Auf einem guten Weg, dachte Rohan und warf einen lüsternen Blick in Richtung Treppe. Das klingt, als wäre sie die Richtige für mich.
3. Kapitel
Endlich frei, um seine ganze Aufmerksamkeit auf die wartende Gespielin zu richten, legte Rohan die Waffen ab und dachte noch immer spöttisch an das, was Doyle über den Ehrgeiz des Mädchens gesagt hatte.
Die junge Verführerin möchte also eine Anweisung von einem Mann von Welt, um sich in Londons Halbwelt bewegen zu können.
Bei ihrem Aussehen vermochte sie dort ein Vermögen zu verdienen, und ganz gewiss konnte er ihr den Weg zu ihrem Glück weisen. Ach, er kannte ihn nur zu gut. Zufällig war er mit zwei oder drei jener Damen bekannt, die einer besonders ausgesuchten Klientel Huren von ausgesuchter Schönheit anboten.
Eine dieser eleganten „Äbtissinnen“ würde zweifellos froh sein, ein vielversprechendes neues Mädchen zu bekommen, vor allem, wenn er derjenige war, der sie empfahl. Er konnte es kaum erwarten, herauszufinden, ob diese Kate das Geschick für eine große Kurtisane besaß. Wenn nicht, wenn sie sich als unbeholfen erwies, würde
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