Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
dass sich ihre Wege hier trennten und dass sie mit ihrem Vater davonsegeln würde.
    Er beschloss, ihre Entscheidung mit stoischem Gleichmut hinzunehmen. Er war nicht sicher, wie er sich von ihr verabschie den sollte. Doch jetzt, da sie wusste, welch gefühlloser, grausamer Barbar er war, konnte er ihr deswegen kaum einen Vorwurf machen. Sie sollte besser gehen. Außerdem glaubte er nicht, dass er am Grab des Alchemisten überleben würde.    
    Von allen Orten, an die er gehen könnte, war das der schlimmste. Selbst in seinen Albträumen hätte er sich nichts Entsetzlicheres ausmalen können. Doch er musste dorthin, musste sich dem Ursprung des Kilburn-Fluchs stellen.
    Gott allein wusste, welche schrecklichen Dinge ihn dort erwarteten. Aber jetzt wurde er wieder von seinem Aberglauben gepackt. Er musste ihn abschütteln.
    Selbst wenn sein Besuch am Grab des Alchemisten ihm einen Weg zeigte, den Kilburn-Fluch zu brechen, so wusste er doch, Kate würde ihn trotzdem nicht wollen. Jetzt nicht mehr.
    Gerald Fox zog ein weiteres Mal mit ernster Miene an seiner Pfeife, während er seine Tochter betrachtete. Rohan blickte zu Boden und schämte sich seines heftigen Verlangens.
    Er konnte nicht anders. Er sehnte sich so schrecklich nach ihr. Ihn verlangte nach Erlösung nach dieser Schlacht. Sein Körper war voller Anspannung, seine Seele schmerzte. Ihr Vater würde ihn für seine Wünsche vermutlich umbringen, aber ihm war ebenso klar: Kate würde es nicht zulassen, dass er sie berührte. Warum sollte sie auch?
    Allerdings bestand die geringe Chance, dass sie ähnlich wie er körperlichen Trost brauchte. Sie war überrascht gewesen von den Neuigkeiten, die ihr Vater eher beiläufig erwähnt hatte: Dass er wieder eine Familie hatte.
    Kate war blass geworden, aber sie hatte es irgendwie geschafft zu lächeln, als Gerald ihr erklärte, dass er ein zweites Mal geheiratet hatte, eine gute Frau in Australien. Sechs Kinder hätten sie zusammen: vier Söhne, zwei Töchter.
    „Wirklich?“ Kate hatte dieses Wort in höflichem Tonfall herausgebracht.
    Rohan hatte gespürt, wie sie damit kämpfte, das neue Leben ihres Vaters zu verstehen.
    Ihr Entsetzen war noch einer der Gründe, warum er im Kartenzimmer geblieben war, auch wenn er sicher war, vermutlich der letzte Mensch zu sein, an den sie sich wenden wollte. Aber inzwischen war es ihm zur Gewohnheit geworden, für sie da zu sein. Während er zusah, wie sich ihr innerer Widerstreit auf ihrem Gesicht spiegelte, konnte er beinahe hören, wie sie versuchte, mit ihrem verwundeten Herzen zu argumentieren: Natürlich hatte Papa das Recht, sich wieder zu verheiraten. Er hatte seine Frau verloren. Er war für einen Witwer noch sehr jung. Es war nur richtig, dass er wieder eine Ehe einging und noch mehr Kinder haben wollte. Niemand wollte allein sein.
    Was Gerald Fox nicht zu sehen schien - verdammt sollte er sein! -, war, wie allein Kate während all der Jahre gewesen war, im Moor aufgewachsen mit keiner anderen Gesellschaft als der von Falken und wilden Ponys und natürlich ihren Büchern. In stummem Mitgefühl sehnte Rohan sich danach, sie in die Arme zu nehmen, obwohl sie ihren Schmerz geschickt verbarg.
    Sie war zweifellos die tapferste, selbstloseste und bemerkenswerteste Frau, die er je kennengelemt hatte. Aber wenn sie noch immer verletzt war, dann würde sie ihn vielleicht nicht zurückweisen, ihn und den Trost einer gemeinsamen Nacht.
    Ach, lass sie in Ruhe, sagte er sich im Stillen. Du hast schon genug Schaden angerichtet.
    Seine Gedanken wanderten zurück zu den vielen Frauen, die er gekannt hatte, den früheren Objekten seiner Lust.
    Kate hatte recht. Er hatte sie nur benutzt und sich selbst von ihnen benutzen lassen. Lucinda, Pauline und alle anderen; Namen, die er schon lange vergessen hatte. Falls er sich überhaupt je die Mühe gemacht hatte, sie zu lernen. Er hatte diese Frauen nie nahe genug an sich herangelassen, um sich über sie den Kopf zu zerbrechen. Nur sie hatte eine Tür zu seinem finsteren Herzen geöffnet und ihm einen anderen Weg gezeigt - den Weg ins Licht.
    Die Liebe.
    Es schien ein wenig spät zu sein, um jetzt den Mut dazu zu finden. Aber er war sicher, dass er Kate verlieren würde, wenn er sich jetzt nicht in die richtige Richtung bewegte.
    „Also, Papa“, sagte sie gerade. „Was hat dich letzten Endes zu dem Entschluss gebracht, das Grab des Alchemisten zu suchen?“
    Gerald nickte. „Es war die schlimmste Entscheidung meines Lebens. Wir wussten

Weitere Kostenlose Bücher