Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Sehen und Anfassen, gesund und lebendig, so vertraut wie immer. Nach einer Trennung von siebzehn Jahren überraschte es sie, wie gut sie miteinander auskamen - als wären sie nie getrennt gewesen. Mittlerweile weigerte sie sich, sich verletzt zu fühlen wegen seiner Erklärung, dass er eine zweite Familie gegründet hatte. Es war Belohnung genug, dass er noch am Leben war.
Was seine Enthüllung über die Dinge betraf, die ihre Mutter als Kind eines Prometheusianers hatte erleiden müssen, so war sie traurig, wütend und zutiefst verstört über diese Nachrichten. Jetzt, wieder auf dem Schiff, vermisste sie ihre Mutter umso mehr. Immer noch rechnete sie damit, sie gleich zu sehen. Ihre Mutter gehörte genauso zu den Erinnerungen an ihr schwimmendes Zuhause wie das Knarren des Rumpfes, die schaukelnden Bewegungen der Wellen, die Gesänge der Mannschaft, der vertraute Geruch nach Salz und poliertem Teakholz.
Es war ein seltsames Gefühl, wieder auf der Fregatte zu sein.
Sie zog die Stola fester um ihre Schultern, verließ den Kartenraum und lächelte den Männern zu, die nachts Dienst taten. Die wünschten ihr eine gute Nacht, als sie vorüberkam.
Kate stieg die Leiter hinunter, die unter Deck führte, wo es noch dunkler war, und dachte voller Sorge an Rohan.
Sie hoffte, dass das, was er an diesem Abend von ihrem Vater gehört hatte, ihm etwas von seinen Schuldgefühlen nahm. Sie geneidete ihn nicht um die große Verantwortung, die er trug. Sie hoffte, dass er sich nach einer ruhigen Nacht nicht mehr ganz so verschlossen geben würde.
Nach ein paar Schritten wurde ihr der Weg von einer großen, imposanten Gestalt versperrt. Rohan stand da und wartete auf sie.
Sein kantiges Gesicht lag fast im Dunkeln, sein Hemd stand offen.
Kate spürte sofort seine Gegenwart, tief im Innern ihres Körpers, doch sie zögerte. Sein durchdringender Blick verwirrte sie. „Ich ... ich dachte, du wärest schon schlafen gegangen.“
„Kann nicht schlafen.“
Sie musste nicht nach dem Grund fragen. Wer konnte nach einer Nacht wie jener, die er erlebt hatte, schon schlafen? Direkt vor ihm blieb sie stehen, überlegte, was sie sagen sollte. Sein sehnsuchtsvoller Blick war starr auf sie gerichtet, und in seinen silberhellen Augen lag etwas, das ihr Herz schneller schlagen ließ. „Was denkst du über das, was mein Vater gesagt hat?“
„Ich will nicht reden.“ Als er die Hand ausstreckte und ihre Wange berührte, schluckte Kate. Doch sie musste nicht fragen, was er wollte. Sie fühlte die Glut seines Verlangens.
Sie holte tief Luft, als er die Finger über ihre Wange und ihren Hals gleiten ließ. Dann grub er sie in ihr Haar, trat näher und zog sie an sich. Er neigte den Kopf und küsste sie. Sie fühlte seine Lippen brennend und weich auf ihren, erschauerte vor Lust, als er ihre Zunge berührte. Er forderte sie heraus, und das drohte sie zu überwältigen.
„Ich will dich“, flüsterte er schwer atmend.
Seine Direktheit brachte sie wieder zu Verstand. „Du beliebst zu scherzen“, stieß sie hervor, riss sich los und versuchte, ihre stürmischen Gefühle für ihn zu verbergen. „Ich bin nicht mehr deine Hure.“
„Du hast gesagt, du liebst mich. Beweise es“, flüsterte er. Er nahm ihre Hand und presste sie zwischen seine Schenkel. Sie fühlte, wie ernst er es meinte.
Kate biss sich auf die Lippe. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren und durfte sich nicht von der Leidenschaft überwältigen lassen. Einen Moment zu lange ließ sie ihre Hand dort liegen dann entzog sie sich ihm, entschlossen, ihm aus dem Weg zu gehen. „Rohan.“
„Schlaf mit mir“, befahl er flüsternd, zu stolz, um sie zu bitten, aber das hatte er ja auch noch nie tun müssen.
Sie sah ihm in die Augen und spürte sein Begehren ebenso wie seine Verzweiflung. Er war erregt und ungestüm genug, um sich zu nehmen, was sie ihm nicht freiwillig gab. Ein Teil von ihr war noch wütend auf ihn, weil er jeden Anspruch auf Liebe ausgeschlossen hatte, doch das war egal.
Vielleicht liebte er sie nicht, aber was sie betraf, so war sie verloren. Wenn sie schon nicht sein Herz gewinnen konnte, so konnte sie zumindest sein Verlangen stillen. Heute Nacht würde er ihre Liebe brauchen.
Langsam ließ Kate die Hand über seine nackte Brust gleiten, fühlte sein Herz unter ihren Fingern schlagen. Rohan schloss die Augen und genoss offensichtlich ihre Berührung. Sie strich über seinen muskulösen Brustkorb, glitt tiefer zu seinem Bauch.
Er holte tief Luft,
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