Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
dafür hast.“
„Ich bin stolz auf dich“, erklärte sie. „Aber was wird der Orden tun, wenn man herausfindet, dass du eine Frau geheiratet hast, in deren Adern das Blut der Prometheusianer fließt?“
„Nur zur Hälfte“, korrigierte er sie, dann zuckte er die Achseln. „Ich vermute, wir werden es bald wissen. Ich werde sie jedenfalls daran erinnern, dass Count DuMarin einen hohen Preis gezahlt hat, als er uns vor so vielen Jahren half. In ihren Augen hat er sich damit sicher rehabilitiert. Du bist ja nicht Falkirks Enkelin. Ich bin überzeugt, sie werden dir einige Fragen stellen, damit sie sicher sind, dass sie dir vertrauen können“, fügte er hinzu. „Aber du bist meine Frau. Wir sind jetzt ein Paar. Wenn sie mich wollen, müssen sie dich akzeptieren. Und damit basta.“ Sie sah ihn erstaunt an. „Du würdest für mich den Orden aufgeben?“
„Ich habe meine Freunde deinetwegen schon belogen. Aber keine Sorge, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich beruhigen werden, wenn wir ihnen die Schatztruhe mit den Schriftrollen des Alchemisten präsentieren.“
„Von denen du meinst, sie sind in Westminster Abbey? Noch nie bin ich dort gewesen.“
„Nun, du wirst die Abtei bald sehen. Morgen früh reisen wir mit der Postkutsche nach London.“
Als sie näher an ihn heranrückte, plätscherte das Wasser leise, dann schlang sie die Arme um seinen Hals. „Wie könnten wir nur die Stunden bis dahin verbringen, mein Gemahl?“
Er lachte leise, aber gleich darauf trug er sie zum Bett. Sie krochen unter die Decke, vollkommen nackt, warm und feucht von dem Bad. Rohan küsste sie, und während er sie liebte, langsam und leidenschaftlich, flüsterte er immer wieder: „Ich liebe dich.“ Es war es wert, so lange darauf gewartet zu haben.
Kate fühlte sich wie im Himmel. Sie gab sich ihm hin, gab ihm alles, was sie hatte, was sie war. Als er sie zum Höhepunkt führte, fühlte sie sich so voller Liebe zu ihm, dass sie anschließend weinte vor Glück.
Danach lagen sie eng beieinander und genossen die Stille. Rohan lag hinter ihr, den Arm um ihre Taille gelegt. Sie schob eine Hand auf seine und verglich die Größe. Seine Hand war so viel größer als ihre, sie bot aber auch so viel Sicherheit. Kate schloss die Augen.
Er rückte näher, küsste ihren Nacken. „Bist du glücklich?“
„Oh Rohan, ja. Und du?“
„Mehr, als ich das mit Worten jemals ausdrücken könnte, meine geliebte Gemahlin. Komm, schlaf jetzt“, flüsterte er und beugte sich vor, um sie auf die Wange zu küssen.
„Brechen wir morgen so früh auf, dass wir jetzt schon schlafen müssen?“
„Darum geht es nicht“, schalt er leise. „Ruh dich aus, denn ich werde dich wieder begehren. Bald schon.“
Sie lachte und hob den Arm, um sein Gesicht zu streicheln, während das Biest sie zärtlich in die Schulter biss.
Am nächsten Morgen brachte die Postkutsche sie zur Küste, wo sie die Fähre nach Aberdeen nahmen. Am nächsten Tag gingen sie an Bord eines Frachtschiffs, das sie zum Hafen von Great Yarmouth brachte.
Als sie sich wieder auf englischem Boden befanden, mieteten sie eine Postkutsche und reisten über Cambridge Richtung Südwesten. London erreichten sie nach Einbruch der Nacht, und sofort ließen sie sich zu Westminster Abbey fahren, wo Rohan beim Dean vorsprach.
Auf dem Weg dorthin hatte Rohan erklärt, dass Westminster Abbey königliches Eigentum war und der Dean ausschließlich dem Herrscher unterstand - genau wie der Orden.
Der Dean war ein mächtiger Mann. Schließlich war er es, der dem Erzbischof von Canterbury zur Hand ging, sollte der Prinzregent gekrönt werden. Ein sehr gebildeter Mann mit guten Verbindungen war er, hatte Rohan ihr zudem gesagt, einer der wenigen Menschen in London, der von der Existenz des Ordens und dessen Aufgaben wusste.
„Warum glaubst du nun, dass die Prometheusianer die Schriftrollen hier verstecken?“, flüsterte Kate, als ein Kirchendiener sie in die riesige, stille, nur von Kerzen erhellte Abtei brachte.
„Es ist eines der sichersten Gebäude in England“, meinte Rohan. „Vor allem die Krypta.“
Während sie an mehreren Seitenschiffen vorbeihasteten, eins reicher verziert als das andere, staunte Kate über die herrlichen Buntglasfenster, die vom fahlen Wintermond nur schwach erhellt waren. Zahllose Denkmäler, die die vielen Toten ehrten, die in der Abtei begraben waren, warfen unheimliche Schatten.
„Wir werden die Hostienkammer aufsuchen“, fuhr Rohan fort. „Seit
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