Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
stand sie nun vor ihm, mit dem prometheusianischen Blut, das in ihren Adern floss, und berichtete ihm voller Begeisterung darüber, dass sie die Sammlung seiner Familie entdeckt hatte. Jene geheimen, verschlüsselten Werke, die sich auf die Geschichte des Ordens bezogen. Er wusste genau, was der Highlander dazu sagen würde: „Du hast mit deinem Schwanz gedacht.“ Er schob den Gedanken beiseite.
„Was also denken Sie über dieses Zeichen, Kate?“, fragte er leise.
„Nun ja, sehen Sie, die Abbildung hat meine Erinnerungen geweckt. Ich kann gar nicht glauben, dass ich es vergessen konnte -aber dann wiederum, ich war ja noch sehr klein zu der Zeit.“ „Was haben Sie vergessen?“, fragte er ungeduldig.
„Das Buch meiner Mutter!“
Er sah sie erst argwöhnisch an, aber dann entsann er sich sofort. Er hatte gesehen, wie die verschleierte Lady Gabrielle, die Tochter DuMarins, es an ihre Brust gepresst hatte, und zwar in der Nacht, als sie der Aufsicht von Kapitän Fox übergeben wurde. Rohan hatte es für eine Bibel gehalten.
»Meine Mutter brachte das Buch aus Frankreich mit, und es enthielt dasselbe Zeichen“, rief Kate. „Es war ein sehr dicker, großer Band, voll von allerlei seltsamen Symbolen, Diagrammen und Emblemen. Landkarten in kleinem Maßstab befanden sich auch darin und viele Rätsel, die es zu lösen galt. Damals, als ich noch auf dem Schiff meines Vaters lebte, beschäftigten sich meine Eltern ständig damit.“ Er blickte sie eindringlich an.
»Rohan, es ging dabei immer um Valerian, den Alchemisten!“, rief sie aus. „Ich weiß nicht, ob er das Buch geschrieben hatte oder ob es von ihm handelte, aber es enthielt Hinweise auf den geheimen Ort, an dem sich sein Grab befindet. Sie waren auf Schatzsuche!“
Der Duke kniff die Augen zusammen. Das Grab des Alchemisten? Seit Langem gehörte das ins Reich der Legenden!
„Alchemie, wissen Sie!“, erklärte Kate aufgeregt. „Dabei geht es darum, weniger wertvolle Metalle in Gold zu verwandeln, Ich erinnere mich noch, wie mein Vater oder ein anderer sagte, zusammen mit Valerian wären viele geheime Schätze begrabe« worden.“ Ihre Miene nahm einen ernsten Ausdruck an. „Nach diesen Schätzen haben meine Eltern gesucht, und während einer dieser Unternehmungen wurde meine Mutter getötet.“
Rohan sah zu Boden und versuchte sein Möglichstes, um sein Erstaunen zu verbergen. Das Grab des Alchemisten war eines der Mysterien des Feindes, deren sich kaum jemand mehr entsann. Über die Jahre, vor allem während Englands Bürgerkrieg Mitte des 17. Jahrhunderts, war der Ort in Vergessenheit geraten, weil man ihn nicht hatte finden können und es andere Sorgen gab Zweifelsohne aber hatte Valerian seine okkulten Erkenntnisse mit ins Grab genommen.
Die Prometheusianer würden jedoch weiterhin alles tun, um dieses Grab zu finden. Nicht wegen des Goldes, sondern wegen der Schriften, die Valerians schwarze Magie enthielten.
Wenn Gerald Fox das Grab entdeckt hatte und wusste, wo es war, würde dies erklären, warum James Falkirk den Piratenkapitän an Land holen wollte.
Dann kam ihm ein unerwünschter Gedanke.
Wenn diese letzte Ruhestätte des Alchemisten wirklich existierte, könnte das Grab vielleicht auch das Geheimnis enthüllen, wie der Fluch der Kilburns zu brechen war.
Er sah Kate zweifelnd an. „Und an all das erinnern Sie sich jetzt wieder?“
„Ja, als ich das Zeichen in diesem Drachenbuch sah. Und ich beginne mich zu fragen, ob es überhaupt von Drachen handelt Sie sah es skeptisch an. „Was, wenn alle Abbildungen nur symbolisch gemeint sind?“
Sie hatte ins Schwarze getroffen.
Die Drachen, die in dem Buch dargestellt waren, repräsentierten die verschiedenen prometheusianischen Familien, gegen die der Orden seit Jahrhunderten kämpfte.
Wie die Familie von Kate zum Beispiel.
„Das wäre möglich“, murmelte er und sah sie prüfend an. „Ich wette, dieses Symbol hat etwas mit dem Alchemisten zu tun“, bemerkte sie und zeigte auf das Zeichen der Eingeweihten. „Da er Ihre Familie verflucht hat, muss das der Grund sein, warum Ihre Vorfahren das Buch besaßen. Ich wette, das ist die Verbindung.“
Ihre Theorie kam der Wahrheit recht nahe, auch wenn sie nicht ganz stimmte. Doch nichts lag ihm ferner, als ihr die Mysterien des Ordens zu enthüllen.
Kate schüttelte den Kopf. „Das ist bemerkenswert, nicht wahr? Wie groß war die Chance, dass wir zwei uns begegnen, die wir beide eine Verbindung zu einem eigenartigen
Weitere Kostenlose Bücher