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Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Titel: Infernoclub 3 Mein verlockender Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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zu kommen. „Ja, ich werde ein Bad nehmen. Und fügen Sie Lavendelsalze hinzu“, befahl er. „Das tut mir gut.“
    „Natürlich, Euer Gnaden.“ Sofort verbeugte der Butler sich und eilte davon, um den Bediensteten die entsprechenden Anweisungen zu geben.
    Nun fühlte Albert sich ein wenig besser und ging in seine Gemächer. Als er an einem Spiegel in der Eingangshalle vorbeikam, blieb er stehen. Obwohl ihm das hässliche Wort „Verrat“ in den Sinn kam, betrachtete er sich wohlwollend.
    Wie absurd! Sofort schob er den Gedanken beiseite. Ich bin kein Verräter. Er wollte ja keinen Schaden anrichten. Und außerdem traf ihn keine Schuld, denn ihm blieb keine Wahl.
    Er versuchte bloß, am Leben zu bleiben. Dieser Teufel bat mich dazu gezwungen. Welch düstere Gedanken. Doch sein Spiegelbild tröstete ihn, denn es bestätigte, dass er immer noch der Alte war, immer noch Alby, nur dass er jetzt die Herzogswürde trug. Nach wie vor liebte er es, in der Bond Street einkaufen zu gehen, war der Liebling des ton und hatte seinen Platz am Fenster des White’s Club sicher. Dort saßen die beliebtesten Dandys und ließen sich von den Vorbeigehenden bewundern.
    Verräter. Wer würde schon wagen, ihn so zu nennen?
    Sicher sah er nicht aus wie ein Dieb, der sich in das private Schreibzimmer des Regenten schleichen würde, um dessen Papiere zu stehlen.
    Als Albert sich an seinen fehlgeschlagenen Versuch erinnerte, schluckte er. Aber nein, er musste den Vorfall vergessen. Jeder wahre Dandy wusste, dass nur das im Leben zählte, was andere beobachtet hatten. Wenn ihn also niemand gesehen hatte, war es, als sei dies alles nicht geschehen.
    Dass Albert mit der Angelegenheit heillos überfordert war, verdrängte er und stieg flink die Treppe zu seinen Gemächern hinauf.
    Zwei Stufen nahm er auf einmal, wie jemand, der vor seiner eigenen Torheit davonlaufen wollte. Doch noch bevor er die obere Etage erreicht hatte, holte ihn die Erinnerung an die dunkle Bibliothek ein.
    Für einen Augenblick hatte er gedacht, man habe ihn tatsächlich entdeckt. Das war wirklich knapp gewesen! Kurz hatte er befürchtet, eine andere Person sei anwesend, die ihn aus dem Verborgenen beobachtete. Doch dann hatte Mara an die Tür geklopft, auf der Suche nach ihrem Liebhaber; allerdings hatte sie sich geirrt.
    Sie musste sich geirrt haben. Warum sollte Falconridge ihm auch folgen? Das würde keinen Sinn ergeben. Nein, sein beunruhigend attraktiver neuer Whistpartner hatte Albert keinen Grund gegeben, ihm zu misstrauen. Falconridge besaß einen Ruf als ehrenhafter Mann und eine Ruhe, die jedem seine Befangenheit nahm. Es war gänzlich absurd, sich vorzustellen, dass ausgerechnet der Earl ihm nachschleichen sollte, wie - nun ja, wie Dresden Bloodwell.
    Niemand außer ihm selbst war in der Bibliothek gewesen. Das jedenfalls musste Albert glauben, um nicht wahnsinnig zu werden. Das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden, war bloß eine Ausgeburt seiner gereizten Sinne gewesen.
    Bei Gott, er war wirklich nicht für Intrigen gemacht. Eine ständig nagende Furcht versetzte ihn in Angst und Schrecken, seit Dresden Bloodwell zum ersten Mal sein Leben vergiftet hatte.
    Sogar jetzt, als er sein großes Schlafgemach betrat, zögerte er wie ein Kind, das sich vor der Dunkelheit fürchtete.
    Doch Albert konnte keine Gefahr entdecken. Erleichtert schloss er hinter sich die Tür. Während er durch den luxuriös ausgestatteten Raum schlenderte, löste er sein Krawattentuch, das zu binden seinen Kammerdiener eine halbe Stunde gekostet hatte.
    Aus Gewohnheit ging Albert zu seinem Toilettentisch hinüber und beobachtete sich dabei, wie er seine weiße Seidenweste aufknöpfte. Plötzlich erblickte er im Spiegel seinen Albtraum hinter sich.
    „Haben Sie sie gefunden?“
    Erschrocken fuhr Albert herum. „Himmel, haben Sie mich erschreckt!“
    „Haben Sie die Liste?“, entgegnete Bloodwell mit seiner eiskalten Stimme, die Albert jedes Mal einen Schauer über den Rücken jagte.
    So schnell schlug Alberts Herz, dass er für einen Augenblick außer Atem war. Dann trat er einen Schritt von Bloodwell zurück und wich dem durchdringenden Blick aus dessen Augen aus, die wie tot wirkten.
    Bloodwell wartete auf eine Antwort.
    Zögernd kratzte Albert sich am Kopf, um all seinen Mut zusammenzunehmen. Dann stemmte er die Hände in die Hüften und bereitete sich innerlich auf einen Kampf vor. „Nein.“ Unmutig blickte der seltsame Mörder ihn an. „Sie waren heute Abend in Carlton

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