Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Titel: Infernoclub 3 Mein verlockender Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
schnallte er sich einen Gürtel mit einem großen Messer und einem geladenen Revolver um und steckte sich eine zusätzliche Pistole in den Hosenbund.
    Nachdem sie an den erstklassigen Gentlemen’s Clubs der St. James’ Street vorbeigefahren waren, bog die Kutsche in die Pall Mall ein. Noch immer hatte der vor ihnen laufende Lakai sie nicht bemerkt.
    Schließlich trat der Mann in die Vorhalle einer Postkutschenstation in der Nähe des Charing Cross. Findlay hielt das Gespann an, Jordan sprang heraus, befahl den Männern zu warten und ging zielstrebig auf den Eingang zu.
    Da der Postkutschendienst in London auch nachts besetzt war, saßen überall in der schwach beleuchteten Eingangshalle müde Reisende und warteten. Jordan trat ein und nahm unauffällig in einer Ecke Platz. Von dort aus beobachtete er, wie Alberts Lakai die Nachricht des Dukes verstohlen dem alten Mann gab, der am Fahrkartenschalter saß.
    Dann ging der Diener wieder, doch die Nachricht wanderte von Kurier zu Kurier. Jeden Einzelnen von ihnen verfolgte Jordan, bis die Spur ihn in das heruntergekommenste Viertel Londons führte - Seven Dials -, wo die berüchtigtsten Kriminellen ihr Unwesen trieben. Auf verrußte Häuserwände waren weiße Kreidesymbole geschmiert, die die Reviere der verschiedenen Gruppen markierten.
    Als das dunkle Labyrinth der Gassen zu eng für die Kutsche wurde, stieg Jordan erneut aus, befahl Finlay, beim Gespann zu bleiben, und bedeutete Mercer, ihm zu Fuß zu folgen. Der scharfsinnige Soldat hielt inne, um die Falconridge-Livree auszuziehen, die den Prometheusianern Jordans Identität verraten hätte.
    Bevor sie losgingen, zog Jordan sein Messer und nickte Mercer zu. Dieser verstand den Hinweis und zückte seine Pistole.
    Indem sie sich in den Schatten der Häuser hielten, gelang es den Männern, den letzten Boten zu verfolgen.
    Vermutlich war der Vermummte in Seven Dials geboren, denn er bewegte sich furchtlos und sicher in Londons gefährlichster Gegend.
    Als er plötzlich in eins der düsteren Gasthäuser trat, bedeutete Jordan, an der Häuserecke vor ihrem Ziel anzuhalten.
    „Was nun, Sir?“, fragte Mercer leise.
    Forschend blickte Jordan sich um. „Wir müssen einen Platz finden, von dem aus wir alles besser beobachten können.“ Er wies auf die düsteren, geschlossenen Geschäfte und zwielichtigen Etablissements, die über Nacht verrammelt waren. „Ich gehe um das Gebäude herum. Wenn Sie jemandem begegnen, halten Sie sich von ihm fern. Wir können keinen Ärger gebrauchen.“
    „Jawohl, Sir.“ Mercer nickte zustimmend, und Jordan schlich sich davon, um die Rückseite des baufälligen Hauses zu untersuchen.
    Da es schon spät war, brannte nur hinter wenigen Fenstern Licht. Flink kletterte Jordan eine sechs Fuß hohe Steinmauer hinauf, um in das erste Fenster blicken zu können. Eine erschöpft aussehende Näherin flickte Hemden.
    Leise bewegte Jordan sich weiter vorwärts auf der Mauer entlang, bis er an einer Stelle auf das schräge Giebeldach eines Lumpenhändlers springen konnte.
    Lautlos wie eine Katze kletterte er die steile Schräge hinauf. Als er fast am Dachfirst angekommen war, hörte er einen Säugling schreien. Durch ein Fenster schimmerte schwaches Licht, und Jordan sah, wie eine arme Frau sich um ihr weinendes Kind kümmerte.
    Das Glück war mit ihm, denn der Lärm störte den Nachbarn ein Stockwerk höher: In diesem Moment erschien niemand Geringerer als Dresden Bloodwell am Fenster der dritten Etage.
    Jordan verharrte reglos, bis der Mörder der Prometheusianer genervt das Fenster wieder zuschlug.
    Vor Aufregung schlug Jordans Herz schneller. Nach all den langen Wochen hatte er den Mann, den er suchte, endlich gefunden! Erleichtert atmete er auf, denn wenn Bloodwell sich nur einen Moment lang umgesehen hätte, wäre er selbst mit Sicherheit entdeckt worden. Und so ungeschützt auf dem Dach wäre es ein Leichtes gewesen, ihn zu töten.
    Ohne zu zögern, kletterte Jordan auf den Dachfirst, doch noch immer konnte er nicht in Bloodwells Zimmer sehen. Er musste noch höher klettern - und zwar schnell.
    Flink balancierte er den schmalen Grat entlang und sprang zu einer Feuerleiter hinüber, die am benachbarten Gebäude befestigt war.
    Ob des dumpfen Geräuschs, das er verursachte, zuckte Jordan zusammen, doch Bloodwell erschien nicht erneut am Fenster. Rasch erklomm der Earl die rostige Leiter, bis er auf dem flachen Dach des Mietshauses angelangt war, das er schnell überquerte. Mit großer Vorsicht

Weitere Kostenlose Bücher