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Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Titel: Infernoclub 3 Mein verlockender Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Europas vertrieben worden waren, würden Zusammenkommen und bei der nächsten Eklipse durch ein Jungfrauenopfer vereint werden. Es war ein wunderschönes Ritual. Wunderschön und grausam. Die Prometheusianer würden wiedervereint werden, und alles würde erneut beginnen.
    Selbst wenn es zweihundert Jahre dauern würde. Die Vereinigung konnte nicht aufgehalten werden, und diese Botschaft würde James bei der Versammlung verkünden. Unaufhörlich würden sie wiedergeboren werden und aufsteigen, wie Phönix aus der Asche, fest entschlossen, ihre Vision am Leben zu erhalten. Wenn der grausame Malcolm sie nicht führen und inspirieren konnte, würde er, James, diese Rolle übernehmen. Die alten Götter müssten ihn einfach nur beschützen.
    In diesem Moment verriet ihm ein leises Quietschen der Dielen, dass er nicht allein war.
    „Schau an, schau an.“
    Als er aufblickte, entdeckte James, dass Niall Banks am Türrahmen seines Schreibzimmers lehnte. Die kräftigen Arme vor der Brust verschränkt, beobachtete er den älteren Mann.
    James erbleichte.
    Zwar war er nicht erstaunt, dass es Niall gelungen war, das Schloss aufzubrechen, aber es verwunderte ihn, dass er es nicht gehört hatte. Allerdings funktionierte sein Gehör nicht mehr so gut wie einst.
    „Freuen Sie sich gar nicht, mich zu sehen?“
    „Niall, mein lieber Junge!“, rief James schnell aus. Als er sich erhob, pochte sein Herz schneller. „Was führt dich nach London?“ Inständig hoffte er, dass er so ruhig und freundlich wie immer klang.
    „Vater schickt mich, um nach Bloodwell zu sehen. Und ...“, fügte er hinzu, als er näher kam, „nach Ihnen.“
    „Natürlich“, scherzte James sanft, doch sein Mund war trocken geworden.
    „Was lesen Sie da, alter Mann?“
    So wie Niall ihn anstarrte, wusste James, dass er die Schriftrollen des Alchemisten nicht mehr verstecken konnte, denn sie lagen ausgebreitet auf dem Tisch.
    Bestürzt begriff er, dass man ihn ertappt hatte.
    Nialls Blick war vernichtend. „Genau wie Vater vermutet hat.“
    „Bitte?“, entgegnete James heiser, immer noch das Lächeln eines alten, freundlichen Lehrers auf den Lippen.
    „Die Rollen des Alchemisten. Es ist sogar bis nach Frankreich durchgedrungen, dass sie entdeckt wurden. Sie haben sie also gekauft.“
    „Äh, ja.“
    „Und wann genau wollten Sie meinem Vater mitteilen, dass Sie diesen Schatz erworben haben?“
    James spürte seine Geduld schwinden. „Was sollte Malcolm denn mit den Rollen anfangen“, erwiderte er kurz. „Er kann die Symbole nicht entziffern und weiß kaum, wer Valerian war. Ihr Vater hat stets nur ein Lippenbekenntnis bezüglich der traditionellen Werte abgelegt.“
    Sein Ärger schien Niall zu amüsieren. „Es ist wahr, dass Vater und ich mehr um die Zukunft des Ordens besorgt sind, als uns mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Trotzdem werden Sie mir die Rollen übergeben.“
    „Nein, Niall“, entgegnete James, „das werde ich nicht.“ Breit lächelte der junge Schotte. „Wie verschroben Sie doch sind, Falkirk. All dieser mittelalterliche Firlefanz. Sie glauben tatsächlich an diesen Unsinn, oder?“
    Entsetzt über diesen Frevel starrte James ihn an.
    „Ich hingegen beschäftige mich mit der Gegenwart.“ Langsam kam Niall auf ihn zu. „Zumindest kann ich vernünftig mit Bloodwell sprechen. Doch Sie sind bloß ein seltsamer alter Kauz, nicht wahr? Hat jemals einer ihrer dummen alten Zaubersprüche funktioniert? Hm?“
    Wütend blickte James zur Seite, doch er konnte seine Zunge nicht im Zaum halten. „Sie sind eine Schande für unseren Glauben. Sie verstehen gar nichts.“
    „Macht, James. Die verstehe ich. Sie können Ihre alten Rituale verehren, wenn Sie möchten, doch am Ende ist es wie bei jeder anderen Religion. Nichts als ein Vorwand, um Kontrolle zu erlangen. Ich werde diese Rollen jetzt mitnehmen müssen, alter Mann. Geben Sie sie heraus.“
    Einen langen Moment blickte James ihn an, bevor er sagte: „Das werde ich nicht.“
    Niall kniff die Augen zusammen. „Mein Vater will sie haben.“
    „Er versteht noch nicht einmal, was darin geschrieben steht! Sie sind ihm zu nichts nutze!“
    „Aber Ihnen nützen Sie? Wie?“ Eindringlich starrte Niall ihn an. „Was haben Sie mit diesen alten, vermoderten Pergamenten vor? Was genau planen Sie?“
    Als James ihn wütend anfunkelte, blitzte plötzlich Erkenntnis in Nialls Augen auf. „Verräter“, murmelte er und starrte den Älteren an. „Sie wollen die anderen manipulieren,

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