Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Titel: Infernoclub 3 Mein verlockender Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
Schriftrollen in ausgezeichnetem Zustand, vermutlich aus dem Jahre 1350, die dem Hofastrologen Valerian dem Alchemisten zugeschrieben werden. Die Mittelalterkenner unter Ihnen werden sich erinnern, dass Valerian der Legende nach hinter der Verschwörung zur Ermordung von Edward dem Schwarzen Fürsten steckte. Er wurde dafür von königlichen Rittern zur Strecke gebracht und gebührend bestraft, wie man sich erzählt.“
    Ob des trockenen Tones, den der Auktionator anschlug, lachte das Publikum.
    „Sein Ende war recht grauenhaft.“
    Verärgere niemals einen Warrington, dachte Jordan bei sich, seinen Mitagenten Rohan vor Augen. Seit Generationen waren die Dukes of Warrington die erbarmungslosesten, tödlichsten Kämpfer des Ordens.
    Die Earls of Falconridge hingegen waren üblicherweise die Denker, die überlegenen Strategen gewesen. Sie konnten Geheimcodes entziffern, waren sprachlich begabt, gleichzeitig aber genauso geschickt mit ihren Waffen wie der Rest der Brüder.
    „Die Pergamente sind mit Tinte aus Sepia und Ochsenblut beschrieben und auf Latein und Griechisch verfasst. Viele alte Runen, alchemistische Symbole und verschlüsselte Randnotizen zieren die Dokumente. Soweit bekannt, bieten wir die Rollen in ihrem Originalbehältnis aus Hartholz an: Eiche mit Veilchenholzfurnier und Perlmuttintarsien. Die nach wie vor sehr stabile Holzschatulle ist mit Samt ausgekleidet und wird mit Spangen aus Sterlingsilber verschlossen.“
    Viele der vornehmen Zuschauer reckten die Hälse, um einen besseren Blick auf das Objekt werfen zu können.
    „Insgesamt verkörpern die Schriftrollen des Alchemisten eine seltene Gelegenheit, ein Stück englischer Geschichte zu besitzen. Dieser Schatz ist die ideale Ergänzung einer jeden Gelehrten-Bibliothek oder der privaten Sammlung eines Gotik-Liebhabers. Das Startgebot liegt bei dreitausend Pfund.“
    Ob dieser schwindelerregenden Summe stockte dem Publikum hörbar der Atem, doch Jordan wusste, dass dieser Betrag für die Prometheusianer lachhaft war, wenn sie dafür einen solchen Schatz erwerben konnten. Vor allem wenn die Mitglieder des Geheimkults daran glaubten, dass Valerians seltsame Zaubersprüche und dunkle Rituale tatsächlich wirkten.
    Sofort begann ein schneller und erbitterter Kampf.
    Voller Konzentration beobachtete Jordan die Bieter. Er prägte sich die Nummern auf den Täfelchen der Konkurrierenden ein; ganze Zahlenreihen musste er behalten.
    Später würde er die Namen im Bieterregister nachschlagen und entscheiden, ob die dazugehörigen Personen weiterer Nachforschungen bedurften. Natürlich würde Mr Christie diesen Eingriff in die Privatsphäre seiner Kunden nicht gutheißen, doch er hatte in dieser Angelegenheit keine Wahl. Zu groß war die Macht der Geheimorganisation, der Jordan diente. Der Orden vom Heiligen Erzengel St. Michael unterstand direkt der Krone und ließ von keinem ein „Nein“ gelten, wenn es darum ging, das Königreich zu verteidigen.
    Während er das Publikum weiterhin genauestens beobachtete, konnte Jordan einige harmlose Bieter von vornherein ausschließen. Nicht alle Interessenten waren unbedingt Bösewichte.
    Da gab es zum Beispiel den Abgesandten des immer noch in den Kinderschuhen steckenden Britischen Museums. Zwei Archivare der Bodleian-Bibliothek Oxford. Einige exzentrische Fremde, die für Prinzen aus fernen Königreichen boten, und ein bleicher Autor blutrünstiger Schauerromane. Letzteren hatte der Orden einige Zeit lang verdächtigt, doch die Vermutung hatte sich als unbegründet herausgestellt.
    James Falkirk, den Magnaten der Prometheusianer, konnte Jordan nicht entdecken. Der Orden wusste, dass dieser Mann einen ihrer Agenten, Drake Parry, den Earl of Westwood, gefangen hielt. Doch Falkirks Abwesenheit hatte keine Bedeutung, denn die Nachricht von der Auktion würde ihn auf schnellstem Wege erreichen - und genau das war mit dieser Operation beabsichtigt.
    Schon bald wurde für die Rollen die unglaubliche Summe von siebentausend Pfund geboten, ein Betrag, den niemand erwartet hätte. Jordan bezweifelte, dass der Preis noch viel weiter in die Höhe steigen würde.
    Es war an der Zeit, die List zu beenden. Sofort. Also blickte Jordan Sergeant Parker an, der am anderen Ende des Raumes stand, und kratzte sich unauffällig an der Augenbraue. Das Gesicht halb von Parker abgewandt, sah der Earl aus dem Augenwinkel, dass Parker sein Signal bemerkt hatte, sich umdrehte und zu einem der Bediensteten von Christie’s ging.
    Unauffällig

Weitere Kostenlose Bücher