Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
einem Augenblick hinzu. „Ich habe nicht die Absicht, Sie zu verführen. “ Außer, Sie wollen, dass ich das tue, schienen seine blauen Augen zu sagen.
„Lüsterne Männer haben auch ihre Vorteile, Liebes“, hörte Mara in ihrem Kopf Delilah verkünden. „Du wirst sie noch zu schätzen lernen.“ Als sie spürte, wie heftige Röte ihren Hals und ihre Wangen hinaufkroch, senkte Mara den Blick.
„Ähm, möchten Sie ein zweites Bier?“, fragte sie vorsichtig, denn sie erinnerte sich, wie viel Bier Tom an einem Abend hatte trinken können.
Während er den leeren Krug absetzte, schüttelte Jordan den Kopf und wechselte dann dankbar das Thema. „Ich war sehr beeindruckt, wie gut Sie sich inmitten des gestrigen Chaos gehalten haben.“
„Habe ich das?“
„Sie sind in der Situation erstaunlich ruhig geblieben.“
„Ich hätte nicht viel mehr tun können.“
„Und das ist der Grund dafür, dass ich Jack eine neue Muskete gegeben habe, die von nun an unter dem Sitz in Ihrer Kutsche liegen wird. Meiner Meinung nach hätten Sie längst eine haben sollen.“
„Eine Muskete?“, rief Mara erstaunt. „Für mich?“
„Ich werde nicht zulassen, dass Sie schutzlos sind, falls Sie noch einmal in eine solche Situation geraten. Bitte, keine Widerrede.“
„Aber Jordan, ich könnte niemals jemanden erschießen!“ „Selbst dann nicht, wenn man Ihren Sohn bedroht?“
Als Mara seinem kühlen Blick begegnete, erinnerte sie sich an ihren Schwur, Thomas sowohl Mutter als auch Vater zu sein. Mütter zogen ihre Kinder groß, und Väter beschützten sie. Wenn sie wirklich beides tun wollte, hatte Jordan vermutlich recht. „Ich kann nicht schießen.“
„Dann bringe ich es Ihnen bei. So schwer ist es nicht. Wir werden Ihnen Parker nicht für immer überlassen können, und auch mir wird es nicht immer gelingen, in Ihrer Nähe zu sein und ein wachsames Auge auf Sie zu haben.“
„Glauben Sie wirklich, dass ich das lernen kann?“
„Wenn ungebildete, zwölfjährige Bauernsöhne eine Muskete abfeuern können, werden Sie es auch fertigbringen, meine Liebe. Wer weiß, vielleicht macht es Ihnen sogar Spaß?“
Noch immer konnte Mara sich nicht vorstellen, ein Gewehr zu bedienen, doch sie zuckte mit den Achseln und betrachtete Jordan mit vorsichtigem Interesse. „Ich werde Ihnen sagen, was mir Freude bereitet hat - Ihr Können in der ,männlichen Kunst der Selbstverteidigung` gestern zu beobachten.“
Er lachte.
„Es ist wahr! Sie hätten wahrhaftig eine Schlagzeile verdient. .Einsam kämpfender Earl vertreibt räudige Menge. Ein Jammer, dass die Zeitungen das nicht gedruckt haben.“
„Danke, meine Liebe. Was ist?“, fragte Jordan, als er bemerkte, wie Mara ihn eingehend betrachtete.
Ihre Worte waren wohl gewählt. „Als ich Sie so kämpfen sah, ist mir bewusst geworden, dass Sie bereits in sehr viel gefährlicheren Situationen gewesen sein müssen, als ich geahnt habe.“ „Nun, da war diese Kleinigkeit namens Krieg.“
Mara starrte ihn an. „Sie waren im Kampf, nicht wahr?“ Doch Jordan blickte sie nur an. Stumm, ohne wortgewandte Antwort.
„Daher haben Sie sich auf Delilahs Dinnerparty so gut mit dem Major verstanden.“ Kopfschüttelnd legte sie die Hand auf seinen Arm. „Mein Gott, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich außer mir gewesen vor Sorge. Sind Sie jemals verletzt worden?“ „Ach, nur die eine oder andere Beule, nichts Ernsthaftes. Was ist mit Ihrer Ehe? Ist sie gut verlaufen?“
Geschickt hatte er es geschafft, den Spieß umzudrehen. Abrupt zog Mara ihre Hand zurück und war sofort wieder auf der Hut. Nicht sicher, was sie ihm antworten sollte, senkte sie den Blick.
„Hm, plötzlich so still“, bemerke Jordan leise. „Ist das der Kummer einer trauernden Witwe, oder haben wir beide in einem Krieg kämpfen müssen?“
Stumm sah sie ihn an, ihr Blick voll Gefühl und Bedauern.
„Wie schlimm ist es gewesen?“, flüsterte er.
Erneut senkte sie den Kopf, und es dauerte einen langen Moment, bevor sie in der Lage war zu sprechen. „Viscount Pierson hat mir Thomas geschenkt, daher ... kann ich nicht schlecht über ihn sprechen.“
Unwillkürlich hatte Jordan sich angespannt und starrte sie an. „Hat er Sie nicht gut behandelt?“
„Das ist nun unwichtig. Er ist tot.“ Maras Blick zeigte deutlich, dass sie nicht weiter darüber zu sprechen wünschte.
„Das ist er“, murmelte Jordan, blickte zu Boden, und es war offensichtlich, dass er Mühe hatte, seine Wut zu
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