Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
unterdrücken.
Tief atmete sie durch.
„Mara ... ich habe nachgedacht“, sagte Jordan nach einer Weile leise.
„Ja?“
Langsam griff er nach ihrer Hand.
Ihr Herz klopfte wild, während sein Blick auf ihrer beider Hände gerichtet blieb.
„Ich möchte gerne ... wieder Anteil an Ihrem Leben haben. In welcher Form auch immer Sie es mir gestatten.“
Mit angehaltenem Atem starrte sie ihn an.
„Ich weiß, dass Sie sich keinen Liebhaber wünschen, und das respektiere ich. Doch Sie können gar nicht erahnen, wie sehr ich Sie vermisst habe. Ich habe Ihnen unzählige Briefe geschrieben.“
„Tatsächlich?“, fragte sie, die Augen geweitet.
Bedauernd nickte er. „Doch ich konnte sie Ihnen nicht schicken.“
„Warum nicht?“
„Die Liebesbriefe eines jungen Diplomaten haben keinen ausreichenden Stellenwert, um es in die Tasche eines der wenigen Boten zu schaffen, die die feindlichen Linien durchquert haben.“
Erstaunt starrte sie ihn an. „Haben Sie sie noch?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe sie verbrannt, als ich hörte, dass Sie sich mit Lord Pierson vermählt hatten.“
Ob seiner Worte zuckte Mara zusammen, ihr Blick war nachdenklich auf sein Gesicht gerichtet.
„Was haben Sie geschrieben?“
„Das erinnere ich nicht mehr. Vermutlich Lobeshymnen auf Ihre Augen und derlei Unsinn. Doch ich habe Ihnen immer wieder gesagt, wie sehr ich Sie vermisse. Sie wissen gar nicht, wie oft ich es bereut habe, dass ich damals abends im Garten so vernünftig und pflichtbewusst war. Erinnern Sie sich daran, wie Sie mir den Heiratsantrag gemacht haben?“
Hörbar atmete Mara ein, aber Jordans Augen funkelten liebevoll. „Oh, Sie sind ein Schurke! Mich daran zu erinnern.“ „Sie waren großartig - so sicher, dass es funktionieren würde. Und so leidenschaftlich.“
„Als ich Sie geküsst habe, meinen Sie?“
Lächelnd blickte er ihr in die Augen, bis Mara sich in dem tiefen Blau verlor. „Ich habe oft an diesen Kuss gedacht.“
„Ich auch“, flüsterte sie zurückhaltend.
Langsam beugte Jordan sich zu ihr hinüber und berührte ihre Lippen sanft mit den seinen. Mara zitterte vor Verlangen, doch als er den Kuss vertiefte, zog sie sich mit klopfendem Herzen zurück.
„Ich kann das nicht! Ich kann es mir nicht erlauben, noch einmal verletzt zu werden. Ich muss stark sein. Für Thomas ...“ „Bitte verzeih mir.“ Enttäuscht senkte er den Blick und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich hätte das nicht tun dürfen.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen - es ist nicht so, als hätte ich es nicht genossen.“
Fragend blickte Jordan sie an, doch in diesem Moment klopfte Mrs Busby diskret an die Salontür.
„Mylady, Sie hatten darum gebeten, dass ich Ihnen Bescheid sage, wenn Master Thomas fertig ist.“
Errötend hob Mara das Kinn und wandte sich zur Tür um. „Danke, Mrs Busby“, rief sie. „Ich komme sofort.“
Jordans Lächeln wirkte angespannt, als sie ihn anblickte. „Dann bleibt es mir nur, Ihnen einen schönen guten Abend zu wünschen, Lady Pierson.“ Er erhob sich. „Vielen Dank für das Sandwich und das Bier.“
„Natürlich.“ Mara war verwirrt. Oh, um Himmels willen, sag etwas! Sie schluckte. „Was ist mit Ihrem Plan, mir zu helfen - die neuen Gerüchte?“, platzte es aus ihr heraus, als Jordan sich von ihr abwandte.
„Ja?“ Interessiert blickte er zurück. „Was ist damit?“
Maras Röte vertiefte sich. „Steht Ihr Angebot noch?“
„Was meinen Sie? Dass ich vorgebe, Ihr Geliebter zu sein?“ Gleichgültig zuckte Jordan mit den Schultern. „Natürlich.“
Ihr Herz raste. „Vielleicht haben Sie morgen Zeit?“
„An was haben Sie denn gedacht?“
„Ähm, ich weiß nicht... Kleider kaufen?“
„Ach so.“ Er zuckte zusammen.
Mara lächelte. „Die Bond Street ist einer der beliebtesten Treffpunkte der klatschfreudigen Damen. Wenn sie uns zusammen sehen, sollte dem Gerücht nichts mehr im Wege stehen.“ „Gut, wann soll ich Sie abholen?“, fragte Jordan, und seine Augen leuchteten tiefblau.
Mit einem mädchenhaften Lächeln biss Mara sich auf die Unterlippe und zuckte mit den Schultern. „Irgendwann am Nachmittag, wann es Ihnen am besten passt, Mylord.“
„Gut, ich werde um zwei Uhr bei Ihnen sein. Bis dahin versuchen Sie bitte, sich von jeglichem Ärger fernzuhalten, hm?“
Strahlend lächelte sie ihn an und unterdrückte ein undamenhaftes Kichern. Jordan ging zu ihr hinüber und nahm ihre Hand. Für eine Weile hielt er sie fest,
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