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Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Titel: Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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mit wem er es hier zu tun hatte. Zwar waren sie normal gekleidet, doch er hätte seinen rechten Arm verwettet, dass sie unter ihrer Kleidung Schusswaffen und Schwerter versteckt hatten. Es waren genau die Sorte Männer, auf die Cal gewartet hatte.

    Channing stand oben auf der Empore und ließ seinen wachen Blick über die Kopfe der Besucher des Empire schweifen. Wie ein Roboter nahm er jeden in Augenschein, jede Minute darauf bedacht, auf Philippe oder Steel zu treffen. Doch seine Suche blieb erfolglos.
    »Was haltet ihr von einem Bier?«, fragte Cruz und schlug den Kriegern auf die Schultern.
    »Ich bin dabei«, meinte Marten, stieg die geschwungene Treppe hinunter und steuerte die nächstgelegene Bar an. Er bestellte drei Bier bei der Bedienung mit dem feuerroten Haar, die er sofort genauer ins Auge fasste.
    »Sind die Haare echt?«, fragte er und zwinkerte ihr zu.
    »So echt, wie dein Charme«, antwortete Jessy und verzog keine Miene.
    Marten entging nicht das schadenfrohe Grinsen des Typen auf dem Barhocker. Er reichte zwei der Flaschen an Cruz und Channing weiter.
    »Ich kann gar nicht abwarten, bis wir Philippe den Laden hier um die Ohren fliegen lassen können«, murmelte Cruz zu Channing gebeugt, der auf einem der freien Barhocker Platz genommen hatte. Irritiert blickte er sich um, ob auch niemand Cruzʼ Worte mit angehört hatte, als sein Blick an der Barkeeperin hängenblieb, die ihn unverhohlen anstarrte. Für einen Moment war er nicht in der Lage, seine Augen von ihr zu nehmen, denn er hatte etwas registriert, was ihn absolut überraschte. Sie hatte dunkelrote Augen – vermutlich Kontaktlinsen, schoss es ihm durch den Kopf. Erst als sie sich abwandte und den Bann löste, richtete sich seine Konzentration wieder auf Cruz.
    »Was ist los mit dir, Channing? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen«, rief Cruz und versuchte über Channings Schulter zu blicken, doch der baute sich groß vor ihm auf.
    »Du solltest deine Worte mit mehr Bedacht wählen, Bruder! Wir sind hier, um die Lage zu sondieren, nicht um einen Krieg anzuzetteln.«
    »Die Welt gehört dem, der handelt – das habe ich von Rayhan gelernt und das ist das, was wir ab sofort machen sollten.«
    Channing wandte sich ab. »Ich schaue mich mal hinten etwas um.«
    Der Gang zu den Toiletten teilte sich. Einer führte zu Räumen, die mit einem Privat Schild gekennzeichnet waren. Channing versuchte die erste Tür zu öffnen, doch sie war verschlossen. Das stellte in der Regel für ihn kein großes Problem dar, doch er war hier, um den Laden zu beobachten, nicht um einen Einbruch zu begehen. Daher wandte er sich um und blieb wie erstarrt stehen.
    Zwei rote Augen blickten ihn misstrauisch an. Die Barkeeperin stand so nah vor ihm, dass er nur den Arm hätte ausstrecken müssen, um sie zu berühren. Er hatte sie nicht kommen hören .
    »Darf ich fragen, was du hier machst?« Ihre Stimme war weich und ihr Gesicht sah sehr jung aus, sie war vielleicht gerade mal zwanzig Jahre alt.
    »Was denkst du denn, was ich hier mache?«, fragte Channing, anstatt ihre Frage zu beantworten.
    » Wenn du die Toilette suchst, die findest du am anderen Ende des Ganges.« Sie zeigte über Channings Schulter.
    »Danke, genau die habe ich gesucht.« Ohne es wirklich zu wollen, lächelte Channing. »Nette Kontaktlinsen«, sagte er und machte sich auf den Rückweg.
    »Wer sagt, dass ich welche trage, Vampir?«
    Channing hatte sich schon umgedreht, doch ihre Frage ließ ihn innehalten und sich langsam wieder in ihre Richtung bewegen. »Was hast du da gerade gesagt?«
    »Ich habe dich gefragt, woher du wissen willst, dass ich welche trage, V-A-M-P-I-R!«, buchstabierte sie das letzte Wort.
    In diesem Augenblick kam Marten um die Ecke gestürmt. »Hey, Channing, wo bleibst du denn? Ich brauche dich da draußen, Cruz hat mit einem der Gäste eine Prügelei angefangen.«
    Mit einem letzten drohenden Blick auf die Barkeeperin drehte sich Channing um und rannte hinter Marten her.

    Cruz wusste gar nicht so genau, wie es zu dem Streit gekommen war, nur, dass er von einem Gast angerempelt worden war, den Halt verloren hatte, und einen anderen Gast fast mitgerissen hätte. Daraufhin hatte der ausgeholt und seine Faust hatte das Kinn von Cruz gestreift. Dabei waren ein paar Gläser auf der Theke zu Bruch gegangen und das hatte eine Kettenreaktion ausgelöst. Da er immer noch einen Arm in der Schlinge trug, konnte er sich mit einer Hand nicht so gut verteidigen. Marten war ihm

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