Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
habe gewusst, dass ich irgendwann in die Pflicht genommen werde. Nun, da meine Eltern über sieben Söhne verfügen, wird es für sie kein Problem sein, einen Ersatz für mich in der Bank zu finden.«
Die Erleichterung stand beiden Kriegern ins Gesicht geschrieben. »Bruder«, klopften sie ihm auf die Schulter, »sei willkommen als unser 13. Krieger.«
Kurz bevor Ewa und Nathan am frühen Morgen in den Feierabend gingen, rief Chief Sullivan beide in sein Büro. Ewa hatte ein ungutes Gefühl, als sie die Tür hinter sich schloss.
Sullivan wies auf die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch. »Setzten Sie sich«, sagte er knapp und unterzeichnete ein Schriftstück.
»Ich hätte gerne von Ihnen gewusst, was Ihre Spurensuche in Toronto ergeben hat, für die Sie zwei Tage benötigten. Ich verschwende nicht gerne Ressourcen.«
Ewa warf Nathan einen unsicheren Blick zu, dann meinte sie: »Leider ist diese Spur ins Leere verlaufen. Ein Blindgänger, es tut mir leid, Chef.«
»Verdammt , Butler, es hat schon wieder zwei Tote gegeben.«
»Ich weiß, ich habe den Bericht gelesen.«
»Mensch, wir brauchen Ergebnisse. Die Presse hat nur Hohn und Spott für uns übrig, das macht keine gute Stimmung, die Menschen da draußen werden langsam unsicher und ängstlich.«
»Wir haben eine neue Spur, die zu diesem Club Empire führt«, versuchte Nathan Ewa zur Seite zu stehen.
»Die hatten wir schon vor einem Jahr, Boyd, und sie ist im Sande verlaufen. Wir brauchen endlich etwas, das wir der Öffentlichkeit vorweisen können, sonst hängt der Bürgermeister mich am höchsten Haken auf.« Nervös fuhr sich Sullivan durch die Haare und schnaubte. »Wie haben Sie sich hier eingelebt, Boyd?«
»Sehr gut, Chief.«
»Ewa, ich möchte, dass Sie sich um Boyd kümmern.«
Sie nickte stumm und Nathans Gesicht überzog ein feines Grinsen.
»Du hat gehört, was der Chief gesagt hat, du sollst dich um mich kümmern«, lachte Nathan, als sie wenig später im Auto saßen.
Ewa musste mitlachen. »Ja, toller Witz.«
»Was ist, kommst du noch mit zu mir?«
Nathans Frage traf Ewa unvorbereitet. »Ich habe ein eigenes Haus und Channing möchte, dass ich wieder bei den Kriegern lebe. Ich weiß im Moment nicht wirklich, wo ich hingehöre.«
»Ja, Channing hat es mir auch angeboten. Es gibt nur einen Ort auf der Welt, wo du hingehörst und der, ist bei mir.«
Er lenkte den Wagen zu seiner Wohnung.
So ganz sicher war sich Ewa ihrer Sache nicht. Sie musste an Channings Worte denken, als sie mit Nathan den Fahrstuhl betrat. Was machte sie hier eigentlich? Wenn sie sich ihrer Sache nicht sicher war, sollte sie ihm keine Hoffnungen machen. Aus einem Reflex heraus stoppte sie die Türen, bevor sie sich schlossen.
»Nathan, es tut mir leid, aber ich kann das nicht.« Damit sprang sie aus dem Aufzug und war verschwunden.
Ihr Zimmer, das sie im Haus der Vampire zusammen mit Shia bewohnt hatte, sah noch genau so aus, wie sie es verlassen hatte. Es war noch gar nicht so lange her, doch es war eine andere Welt gewesen. In ihrem Leben hatte sich in kurzer Zeit so viel ereignet, dass es für zwei reichte. Kein Wunder, dass ihre Gefühle vollkommen durcheinandergeraten waren. Sie hielt sich immer wieder vor Augen, dass es Shia gewesen war, der ihr den Todesstoß versetzt und sie verlassen hatte. Aber warum? Sie gehörten zusammen. Hatte er vielleicht geahnt, dass er nicht mehr lange leben würde? Wollte er ihr den Abschied erleichtern? Oder hatte er sich wirklich in eine andere Frau verliebt und die Geschichten um das Glaubensgelöbnis waren nur eine Face?
Ein leises Klopfen an der Tür schreckte sie aus ihren Gedanken. Sunny!
»Hi, Ewa, ich habe dich vom Fenster aus beobachtet.«
»Ich komme gerade vom Dienst.«
Sunny betrat den Raum und setzte sich zu Ewa auf das Bett. »Wie geht es dir? Die Geschichte mit Shia ist uns allen an die Nieren gegangen, aber Sara und Phoebe zu verlieren, das ist der Super-GAU. Ich bin froh, dass du wieder da bist. Wir können weibliche Verstärkung gebrauchen. Hast du schon Madison kennengelernt? Sie ist Rayhans Frau und eine Elementle. Sie beherrscht das Feuer, du wirst sie mögen. Sie hat uns in Dubai allen das Leben gerettet. Wo hast du Nathan gelassen?« Sunny schaute Ewa neugierig an. »Du brauchst nichts zu sagen. Dass er dein neuer Partner ist, war nur zu offensichtlich und das meine ich nicht beruflich.«
Ewa blinzelte kurz, dann nickte sie. »Er hat mich wieder zu einer Kriegerin gemacht. Das ist
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