Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
zu Hilfe gekommen, doch erst Channing zog ihn am Kragen aus dem Gewühl und schleppte ihn zum Ausgang.
»Was zum Teufel hast du da angestellt? Mensch, Cruz! Wir wollten uns unauffällig verhalten und keinesfalls eine Polizeiaktion heraufbeschwören«, schrie Channing und konnte nur mit Mühe und Not seine Wut unter Kontrolle bringen.
»Es war gar nicht Cruzʼ schuld«, verteidigte Marten ihn, doch Channing hörte nicht zu. Er stampfte wütend zum SUV und betätigte die Fernbedienung des Türschlosses . »Das nächste Mal bleibst du bei den Frauen.«
In der Herrentoilette kühlte Cal seine Hand unter fließendem Wasser. Bei einem Faustschlag hatte er sich die Haut aufgerissen und blutete. Verdammt, was für ein Arschloch, dieser Typ mit der Armschlinge, wie konnte man eine Schlägerei anfangen, wenn man bereits verletzt war? Die Tür öffnete sich quietschend und Cal hoffte nur, dass es nicht wieder dieser Irre war. Doch im Spiegel begegneten ihm zwei dunkelrote Augen.
»Hier ist für Mädchen verboten.«
»Ich bin hier angestellt und darf überall rein.« Jessy reichte ihm ein sauberes Handtuch. »Hier, für deine Hand.«
Er drehte das kalte Wasser ab und nahm dankend das Handtuch.
»Ich hasse solche Typen, die nur kommen, um eine Schlägerei anzufangen.«
»Nun, ich habe gegen eine ordentliche Schlägerei nichts einzuwenden, wenn der Gegner zwei gesunde Arme hat. Aber dieser war ja ein halber Invalide«, lachte Cal.
»Nun, ich habe zwei gesunde Arme«, entgegnete Jessy.
Cal schaute überrascht auf. »Du ? Du bist eine halbe Portion, dich verschlinge ich normalerweise zum Frühstück.«
Doch bevor Cal über seinen eigenen Witz lachen konnte, hatte Jessy ihn mit einem gekonnten Heber auf den Rücken befördert.
»Ich mag ein Ei zum Frühstück!«, rief sie und ließ ihn einfach auf dem Fußboden liegen.
»Verflucht«, schnaufte Cal und rappelte sich keuchend wieder auf, »ich glaube, ich werde langsam alt.«
Der Duft des Minzetees erfüllte den ganzen Raum. Genussvoll schlürfte Maroush aus seinem Glas und ließ den Geschmack auf der Zunge zergehen.
»Die Explosion war in der halben Stadt zu hören« , berichtete Karim und setzte sich zu den beiden Kriegern auf den Boden. Sein teurer Anzug stand ganz im Gegensatz zu den lässig in Jeans gekleideten Brüdern. »Es wurde mir zugetragen, dass man ein Leck in der Versorgungsleitung vermutete, das das Unglück verursacht habe.«
»Es hat uns tief getroffen, dass bei diesem Fiasko Sara und Phoebe ums Leben gekommen sind. Wir haben in der letzten Zeit einige Verluste hinnehmen müssen und eine Anzahl guter Krieger verloren. Die Zeiten werden härter«, erklärte Rayhan.
»Aber es kommen neue Krieger hinzu. Es ist, als würden sie wie von einem Magneten zu uns hingezogen. Seit die Kriegerschaft einen Anführer hat, gibt es zumindest eine Anlaufstelle. Und Channing ist ein guter Mann.«
Maroush nickte. »Ja, auch wenn er nicht der beste Kämpfer ist, so ist er der beste Anführer, den wir haben können.«
» Wenn wir aber so wichtige Leute wie Phoebe verlieren, dann schwächt das unsere Gemeinschaft«, warf Rayhan ein.
Karim nickte zustimmend. »Ja, Phoebe war eine der besten Hacker, die ich kenne. Außer mir natürlich«, fügte er lachend hinzu.
»Ja, Karim, außer dir«, bestätigten die Brüder. Sie blickten ihn aufmerksam an.
Plötzlich schien Karim zu begreifen, worum es hier eigentlich ging. »Ihr braucht Informationen?«
»Ja«, nickte Maroush.
»Nein«, sagte Rayhan.
Karim lachte laut auf. »Also, meine Brüder, um was geht es hier eigentlich? Ihr seid nicht um die halbe Erde gereist, um Informationen von mir zu bekommen, die wir auch über das Internet hätten austauschen können.«
Maroush fuhr sich nachdenklich mit der Hand über das Gesicht und trank einen Schluck Tee, dann sagte er nachdenklich: »Du triffst es auf den Punkt. Die Einzige, die mit dir über das Internet solche Informationen austauschen konnte, war Phoebe. Keine Phoebe, keine Informationen. Um es kurz zu machen, Karim, wir brauchen dich. Du bist ein Krieger des Glaubens und wir müssen an deine Ehre und Treue dem Glauben gegenüber appellieren.«
Einige Minuten sagte Karim nichts, sondern trank ganz in Ruhe von seinem Minzetee. Dann blickte er die Brüder an. »Was ist mit der Pflicht meiner Familie gegenüber?«
»Du bist einer der Auserwählten. Keiner kann sich seinem Schicksal entziehen.« Rayhans Stimme klang rau vor Ehrfurcht.
Nachdenklich nickte Karim. »Ich
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