Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
suchte ebenfalls ihre Vene. In einem Taumel von Gefühlen tranken sie voneinander. Jeder das Blut des anderen, das sie zu Lebensgefährten machte.
Mit Ewas Körper unter seinem fühlte sich Gabriel, als wäre er im Himmel gelandet. Er wusste nicht mehr, wie viele Jahrhunderte er auf das Zusammentreffen mit seinem Glaubensgelöbnis gewartet hatte und nun, endlich, hielt er sie in den Armen. Ihre nackte Haut fachte sein Begehren an, nicht nur nach ihrem Blut. Er wollte sie ganz besitzen. Der lästigen Kleidung hatten sie sich schnell entledigt. Sie besaß einen wundervollen Körper. Hart und trainiert, aber an den richtigen Stellen weich und weiblich. Ihre vollen Brüste leuchteten in der Nacht und ungeduldig drängte er ihre Beine auseinander, um sich zu nehmen , wa s sein war. Als er in sie eindrang und gleichzeitig de n Geschmack ihres Blutes auf seiner Zunge spürte, hätte er sein Leben für Ewa gegeben.
Ruben entfernte sich unauffällig aus dem Besprechungsraum und begab sich auf die Suche nach Moon. Sie war immer noch nicht aufgetaucht und er fragte sich , ob sie das Hotel verlassen hatte. Doch nach wenigen Schritten sagte ihm sein Instinkt, dass sie sich im Haus aufhielt. Er fand si e in der Küche.
»Was tust du hier?« Er lehnte am Türpfosten und beobachtete sie dabei, wie sie einen Fisch mit Salz einrieb.
»Was wohl? Meine Arbeit!«
»Du willst weiter für die Bruderschaft kochen?« Ruben schien überrascht. Er hatte geduscht und sein Haar glänzte noch feucht.
»Das ist das, was ich kann. Warum sollte sich etwas geändert haben?«
»Du bist eine Kriegerin, wir könnten eine andere Köchin e ngagieren.«
»Ich esse nur das, was ich selbst zubereitet habe. Ich traue niemande m .«
»Auch mir nicht?«
»Dir am allerwenigsten!«, sagte sie, ohne von ihrer Arbeit aufzublicken.
»Hör mal, das mit dem Kampf war deine Idee.« Er betrat die Küche und setzte sich auf einen der Barhocker, die vor dem Küchenblock standen.
»Und du bist als Sieger daraus hervorgegangen. Was soll’s? C’est la vie ! , w ie die Franzosen so schön sagen.«
»Aus welchem Land kommst du?«
»Ich wurde in New York City geboren , b in aber sehr viel herumgereist.«
»Wirklich ? I ch komme auch aus New York. In w elche m Stadtteil hast du gewohnt ?«
»Manhattan!«
»Bronx!«
»Was auch sonst!« Zum ersten Mal schaute sie ihn an und zeigte ein leichtes Lächeln. Sie schob den Fisch in den vorgeheizten Backofen und machte sich daran, das Gemüse zu putzen.
»Kann ich dir helfen?« Ruben stand auf und griff nach einem Messer.
»Du kannst die Zwiebeln schneiden.«
»War ja klar, dass ich die aufregenden Arbeiten erledigen darf.«
Moon schnitt eine Paprika in Stücke. »Hör mal , Ruben, nur weil wir das g leiche Tattoo teilen, muss t du dich zu nichts verpflichtet fühlen. Ich bin nicht auf der Suche nach einem Lebensgefährten. Ich bleibe lieber allein, so muss ich keine krummen Kompromisse eingehen.«
»Autsch! Das tat jetzt weh. Das bin ich also für dich, ein krummer Kompromiss?«
»Nein – ja! Ach, lass uns einfach nicht mehr über diese Sache sprechen, okay?«
»Du meinst , über unser Glaubensgelöbnis? Das kannst du vergessen! Ich werde nicht aufgeben, nicht ehe du einsiehst, dass du zu mir gehörst!«
Moon warf ihr Messer senkrecht auf den Tresen, sodass es mit der Spitze in dem Brett stecken blieb. »Ruben, du vergeudest deine Zeit. Ich bin eine Einzelgängerin!«
»Ich auch, mein Schatz . L ass uns doch einfach zusammen Einzelgänger sein . « Er klaute sich einen kurzen Kuss und machte sich auf den Weg in den Keller. »Ich sage den anderen Bescheid, dass es Essen gibt!«
Cruz traf die Krieger am Essenstisch, er wollte sich zurückziehen, doch Channing bot ihm einen Platz am Tisch an.
»Wo ist Ewa?«, fragte Shia.
»Sie kommt sofort nach, wollte noch einen Augenblick am Meer bleiben.« Kaum hatte er sich an den Tisch gesetzt, betrat Ewa den Raum. Sie war außer Atem.
»Entschuldigt meine Verspätung . « Sie wirkte fahrig und ihre Wangen wiesen hektische rote Flecken auf.
»Du riechst nach Meer«, murmelte Shia und fischte ein Stück Muschel aus ihren Haaren, das er verwundert betrachtete.
»Wo ist Gabriel?«, fragte Maroush in die Runde.
»Ich glaube, er wollte etwas trinken«, meinte Sara und prostete den anderen mit ihrem Weinglas zu.
»Auf unsere neuen Freunde!«, begrüßte Channing Rayhan und Cruz in der Runde und sagte mit einem Seitenblick auf letzteren: »
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