Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
Antwort genug. Verdammt , sie benutzte ihn und er konnte nichts dagegen tun. Ohne ihr einen weiteren Blick zu gönnen, verließ er das Hotelzimmer, nicht ohne seine n Unmut durch ein lautes Türknallen zum Ausdruck zu bringen.
»Sehr männlich!«, rief Violett ihm verbittert nach.
Der Angriff auf Castaway war für den nächsten Abend geplant.
Sara hatte vergebens versucht, Shia zu erreichen , doch sein Handy war abgeschaltet. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, sich keine Sorgen um ihren Bruder zu machen, konnte sie nicht anders. Ratlos wanderte sie durch das Haus und landete in der Zentrale bei Phoebe.
»Hast du Neuigkeiten von Shia?«, fragte Sara hoffnungsvoll, doch Phoebe schüttelte bedauernd den Kopf. »Tut mir leid. Ich kann auch sein Handy nicht orten, er hat den Betrieb abgeschaltet.«
»Wie sieht es mit dem GPS in seinem Wagen aus?«, fragte Cruz, der sich immer in der Nähe der Zentrale herumdrückte – ohne jedoch die Aufmerksamkeit von Phoebe auf sich zu ziehen, die ihn ohnehin keines Blickes würdigte.
Zum ersten Mal nach fast einem Tag schenkte sie ihm ein leichtes Lächeln. »GPS? Gute Idee!« Sie gab den Befehl in ihre Tastatur ein und an der Wand hinter ihrem Schreibtisch erschien als Hologramm eine Routenkarte, auf der ein kleiner roter Punkt blinkte.
»Paris, dort hält er sich auf.« Phoebe berührte den Punkt und eine Straßenkarte der Hauptstadt erschien . Das Auto stand i n einer Seitenstraße n a he der Sacre Coure und bewegte sich nicht. Phoebe zoomte die Straße heran und erkannte den Eingang eines Nacht k lubs.
»Nun wissen wir zumindest, wo wir ihn abholen müssen«, meinte Cruz.
»Ich kann ihn verstehen«, sagte Phoebe zu Sara . » D as kann einen schon umhauen, wenn die große Liebe sich als Fake herausstellt.« Dabei bedachte sie Cruz mit einem Seitenblick.
Schritte näherten sich. Maroush betrat die Zentrale , komplett angekleidet mit seiner Kendo - Ausrüstung. Zu seinem indigoblauen Hamaka trug er das passende Kopftuch, unter dem er seine langen schwarzen Haare versteckte.
» Hat j emand Lust auf einen Trainingskampf, um sich schon mal warm zu machen?«, fragte er .
Sara setzte sich in Bewegung. »Gib mir zwei Minuten, ich ziehe mich schnell um.«
Beide verschwanden in Richtung Trainingshalle und überließen Phoebe und Cruz sich selbst.
Cruz startete den Versuch eines Gespräch s .
»Meinst du, Shia ist in Gefahr?«
»Wohl kaum! Vermutlich sind alle in seiner Umgebung mehr gefährdet als er! Dabei könnten wir ihn hier gut gebrauchen. Er ist einer unserer besten Schwertkämpfer, mal abgesehen von Maroush.«
»Machst du dir Sorgen wegen morgen Abend?«
»Ich mache mir immer Sorgen, wenn es gegen die Jäger der Dunkelheit geht.«
»Aber der Überraschungseffekt liegt auf unserer Seite!«
»Hast du eine Ahnung, wie gefährlich Castaway ist?« Phoebe presste die Worte zwischen den Zähnen heraus, sodass die Spitzen ihrer Reißzähne sichtbar wurden.
»Ja, das weiß ich . I ch habe für ihn gearbeitet . « Cruz versuchte die Unterhaltung in ruhige re Bahnen zu lenken . » A ber ich bin auf der Straße aufgewachsen. Ich habe meinen Vater nie kennengelernt, meine Mutter starb, als ich sechszehn war. Sie wurde bei einem Überfall auf einen Lebensmittelladen erschossen, seitdem war ich immer auf mich allein gestellt . D as hat meine Sinne geschärft , b esonders meinen Sinn für das Böse.«
Phoebe rückte einige Dinge auf ihrem Schreibtisch hin und her, ohne wirklich Ordnung zu schaffen. »Ist das der Grund, warum du zur Polizei gegangen bist?«
»Das und mein Sinn für Gerechtigkeit, nur das s die Polizeiarbeit nicht immer viel mit Gerechtigkeit zu tun hat. Phoebe , ich weiß, worauf ich mich einlasse, wenn ich hier bei euch bleibe.«
»Du kannst nicht hierbleiben. Du bist ein Mensch. Werde wach, Cruz! Du kannst nicht mit Vampiren leben.«
»Warum nicht? Ewa lebt auch mit euch!«
Phoebe schnaufte. »Ewa ist eine Vampirin, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.« Sie verdrehte genervt die Augen.
» Sie war aber nicht immer eine Vampirin. Als Shia sie kennenlernte, war sie noch ein Mensch . U nd wer weiß, vielleicht bleibe ich auch nicht immer einer.«
Sie schüttelte unwillig den Kopf. »Hüte dich vor deinen Wünschen, Mensch! Sie könnten schneller in Erfüllung gehen, als dir lieb ist.«
Cruz wagte einen kleinen Vorstoß und lehnte sich an d en Schreibtisch , dicht neben Phoebe. Er beugte sich zu ihr h in unter und sagte leise: »Ich habe nur einen
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