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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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meinst du, dass Richi Schwierigkeiten hat? Und wie kann ich ihm behilflich sein?« Ein saurer Nachgeschmack brannte im Hals, aber sie hatte sich wieder im Griff.
    »Ja, entschuldige bitte, dass ich dich damit so überfallen habe. Ich wusste nicht, wen ich sonst kontaktieren könnte. Mir ist es noch nie aufgefallen, aber Richi hat mir offenbar nicht allzu viel von sich erzählt. Du warst die Einzige, von der ich zumindest einen Namen wusste.«
    Klara kniff die Augen zusammen. Der Typ machte es echt spannend. »Nun also. Du hast mich gefunden. Erzählst du mir jetzt, was mit Richi los ist?«
    Sein Lachen klang genauso nett wie seine Stimme. »Entschuldige. Natürlich. Ich plappere immer zu viel, wenn ich nervös bin.«
    »Keine Ursache …« Klara seufzte. Sich in zwei Sätzen gleich zweimal zu entschuldigen, war keine rhetorische Glanzleistung. Er war gerade dabei, wieder etwas von seinem Bonus einzubüßen. Was sie schade fand. Denn seine Nervosität war irgendwie süß.
    »Gestern in aller Früh stand die Polizei vor unserer Tür.«
    Klaras internes Geplänkel war mit einem Schlag wie weggewischt. »Was? Wieso?« Seit Samstag hatte die Erwähnung der Polizei einen bitteren Beigeschmack.
    »Angeblich hatte Richi volltrunken einen Mann angepöbelt und ihn anschließend krankenhausreif geprügelt.«
    »Oh nein!« Klara presste die Hand auf ihren Mund. Sie hatte das Gefühl, als ob ihr der Boden unter den Füßen weggezogen würde. »Das gibt’s doch nicht!« Erst Jonas, und jetzt Richi … Was war nur mit ihren Freunden los?
    »Ich konnte es auch nicht glauben. Richi trinkt nie. Meistens ziehen wir ihn sogar auf, weil er den ganzen Abend bei einem Glas Cola oder Mineralwasser sitzt.«
    »In seinem letzten Eintrag hat er von einer Verabredung geschrieben. Er hat so aufgeregt gewirkt … Hat er dir erzählt, mit wem er sich treffen wollte? Hat er vielleicht etwas Besonderes zu seinem zwanzigsten Geburtstag geplant? Den hat er nämlich in zwei Tagen.« Nervös biss sich Klara auf die Fingerknöchel.
    »Ich weiß von nichts. Er hat sehr geheimnisvoll getan. Erst hab ich gedacht, es wäre wegen eines Mädchens. Er war total aufgekratzt und zappelig. Aber er hat nur gelacht und mir zugezwinkert. ›Wenn alles gut geht, wirst du es als Erster erfahren‹, hat er gesagt und dabei bis zu den Ohren gegrinst. Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen.«
    Klaras Hirn arbeitete auf Hochtouren. Es musste einen Zusammenhang geben. Ihr wollte nur kein einleuchtender Grund einfallen, warum ihre beiden Freunde auf einmal zu brutalen Schlägern mutierten.
    »Ich bin voll deiner Meinung. Richi ist bestimmt keiner, der schnell einmal jemanden zusammenschlägt. Aber warum denkst du, dass ich ihm helfen könnte? Warum erzählst du mir das alles?«
    Klara hockte sich auf die Sofakante. Immer mehr hatte sie den Eindruck, in einem schlechten Film gelandet zu sein.
    »Richi hat dir doch von unserer Seminararbeit erzählt.«
    »Die Forschungsarbeit über die Querdenker? Ja, hat er.«
    »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sein geheimnisvolles Meeting damit zu tun haben könnte. Unter seinen Sachen habe ich eine Visitenkarte gefunden von einem Typen – wart mal, ich hol sie schnell …«
    Klara fixierte einen eingetrockneten Wasserfleck auf dem Couchtisch, den irgendwann einmal ein feuchtes Glas hinterlassen hatte. Mechanisch versuchte sie, ihn mit dem Ärmel ihres Pullis wegzuwischen. Erst als Alens Stimme wieder aus dem Handy drang, ließ sie es bleiben und richtete den Rücken gerade.
    »Dr. Michael Schwarz – Compliance Safety Advisor«, las er vor und Klara runzelte die Stirn.
    »Wer soll denn das sein?« Angestrengt überlegte sie, ob ihr wenigstens einer der Begriffe schon irgendwann einmal untergekommen war. »Safety bedeutet Sicherheit und unter einem Advisor kann ich mir vage was vorstellen. Das ist wahrscheinlich jemand, der etwas beaufsichtigt. Aber das Wort Compliance hab ich echt noch nie gehört.«
    »Der Ausdruck ist vor allem im medizinischen Bereich gebräuchlich. Es gibt dazu mehrere Übersetzungsmöglichkeiten, aber in der Pharmasprache bedeutet es meist Einnahmetreue oder Regelbefolgung. Dieser Dr. Schwarz ist also offenbar dafür zuständig, bei Firmen, die im Forschungsbereich tätig sind, dafür zu sorgen, dass alle Regeln eingehalten werden.«
    »Hmm … das klingt nach einem scharfen Wachhund, oder täuscht mich der Eindruck?« Klara kaute an der Unterlippe. »Was wollte Richi denn mit so einem?«
    »Genau

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