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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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der Leitung.
    »Sie haben es vorhin im Radio gesagt. In Innsbruck gab es ebenfalls eine Schlägerei unter Jugendlichen. Am selben Abend. Es wird angenommen, dass vielleicht zu viel Alkohol im Spiel war.« Klara setzte sich gerade auf. »In Innsbruck hast du gesagt?« Sofort fiel ihr Richis Geschichte von der Uni ein.
    »Zumindest in unserem Fall war’s nicht der Alkohol. Das kann ich ausschließen. Jonas hatte sich den ganzen Abend an Cola gehalten …«
    Klara schwirrte der Kopf. Noch ein Grund mehr, warum sie unbedingt mit Richi reden wollte. Sie hatte eben die Station erreicht, an der sie aussteigen musste. »Danke, Rudi, für die Info.« Sie drängte sich zum Ausgang durch und hatte Mühe, dabei nicht das Handy zu verlieren. »Ich hoffe, es geht dir bald wieder besser. Wenn ich dir was bringen kann, sag’s mir. Oder wenn du was Neues erfährst …« Das Schnauben der Bremsen und das Zischen der automatischen Türen übertönte ihre Stimme. Rudis Antwort konnte sie kaum verstehen. Sicherheitshalber wünschte sie ihm noch einmal alles Gute, bevor sie die Verbindung beendete.

    Auf dem Küchentisch lag eine Nachricht.
    Hallo, mein Schatz! Komme später. Habe heute Abendkurs. Essen steht im Kühlschrank, links oben, die gelbe Tupperware-Dose. Fünf Minuten in die Mikrowelle, o.k.? Bussi, Mama.
    Klara blies die Wangen auf. Ihre Mutter hielt sie wohl für völlig lebensuntüchtig. Essen in der Mikrowelle warm zu machen, hatte sie bisher immer noch hingekriegt. Sie lüftete den Deckel. Lasagne. Roch fein! Obwohl sich ihr den ganzen Tag über beim Gedanken an Essen der Magen umgedreht hatte, lief ihr nun doch das Wasser im Mund zusammen.
    Die lebenserhaltenden Funktionen sind also noch intakt.
    Mit einem bitteren Schnauben stieß sie die Luft durch die Nase aus. Während sich die Schale in der Mikrowelle drehte, fuhr sie ihren Computer hoch. Sie nahm die Lasagne an ihren Schreibtisch mit. Gierig stopfte sie eine volle Gabel in den Mund, während sie gleichzeitig ihre Mails abrief.
    Heiß! Heiß! Heiß!
    Fluchend spuckte sie den Bissen in die Tupperdose zurück.
    »Alen Kutesa hat dich als Freund auf Facebook hinzugefügt. Bestätige seine Freundschaftsanfrage.«
    Sie stach ein neues Stück von der Lasagne ab, blies ein paarmal darauf, bevor sie es sich vorsichtig in den Mund schob.
    Alen Kutesa? Wieso wollte er sie adden? Ob er gemerkt hatte, dass sie sein Profil angeklickt hatte? Kann das überhaupt sein?
    Gleich nachdem die Facebook-Seite aufgegangen war, bekam sie einen Hinweis, dass eine Nachricht in ihrem Postfach auf sie wartete.
    »Hallo, Klara, mein Name ist Alen. Ich bin ein Studienkollege von Richi. Er hat mir erzählt, dass ihr alte Freunde seid. Deswegen wende ich mich an dich. Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung. Ich fürchte, Richi steckt in Schwierigkeiten. Ich möchte das aber nicht übers Internet besprechen. Wenn es dir recht ist, ruf mich bitte unter folgender Nummer an …«
    Klara vergaß zu kauen. Was war passiert? Spielten plötzlich alle um sie herum verrückt? Hastig suchte sie nach ihrem Handy und wählte die Nummer.
    Es tutete nur ein Mal.
    »Kutesa?«
    Angenehme, tiefe Stimme. Passte zu seinem Erscheinungsbild. Klara bekam plötzlich feuchte Hände. Zu schnell würgte sie den letzten Bissen hinunter. Verschluckte sich und bekam keine Luft. »Entschuldigung!« Sie hustete ins Telefon. »Hier spricht …« Hektisch versuchte sie, ihre Luftröhre freizubekommen. »Klara Schäfer.« Schweiß brach ihr aus allen Poren. Sie hielt das Handy von sich weg und sprintete in die Küche. Mein Gott, wie peinlich! Sie war versucht, einfach wieder aufzulegen. Aber dafür war es jetzt auch schon zu spät. »Moment noch!« Sie nahm ein paar Schlucke direkt aus dem Wasserhahn.
    »Alles okay?« Die warme Stimme wirkte ehrlich besorgt.
    »Jaja.« Klara kicherte verlegen. »Es tut mir leid. Ich hab gerade etwas in den falschen Hals bekommen. Aber jetzt geht’s wieder.«
    »Das kenn ich. Vor allem bei emotionalen Diskussionen kann das leicht passieren …« Nun hatte die Stimme einen amüsierten Unterton.
    Ah! Einer mit subtilem Humor. Klara stellte fest, dass er eben ein großes Stück in ihrer Achtung gestiegen war. Trotzdem blieb sie zurückhaltend. In ihrer Vorstellung war er ein Frauenheld – so einer, auf den Mama hereingefallen wäre. Aber ihr würde das sicher nicht passieren. Ihr einziges Interesse galt der Andeutung, die er über Richi gemacht hatte.
    »Ich habe deine Nachricht gelesen. Warum

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