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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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Zeit verlieren«, brummte Lucie und puffte mit der Faust gegen einen Ellenbogen, der sich in ihre Seite bohrte. »Aber passend ist der Termin schon.« Sie gluckste. »Zu Allerseelen über das Ewige Leben zu referieren – das hat was.«
    Im Schlepptau hatte sie Rudi, den sie noch in der Nacht besucht und auf den neuesten Stand gebracht hatten. Natürlich wollte er sich die sensationelle Ankündigung nicht entgehen lassen, obwohl sein Name nicht auf der Probandenliste gestanden hatte.
    »Eigentlich bin ich sauer«, quengelte er und spreizte die gewinkelten Arme ab, um Platz zum Atmen zu bekommen. »Ihr seid doch so was wie die Prototypen. Wahrscheinlich werdet ihr berühmt und man reicht euch von einem Hochglanzmagazin zum nächsten, während nach mir kein Hahn kräht. Dabei bin ich immerhin auch so intelligent, dass ich die Aufnahme in die Popperschule geschafft hab.«
    Lucie drehte den Kopf in seine Richtung, weil mehr nicht möglich war. »Sei doch froh! Deine Klugheit ist echt, während unser Genie aus der Retorte kommt.« Sie rollte mit den Augen und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die dem Glöckner von Notre Dame alle Ehre gemacht hätte. Dazu stieß sie unkontrollierte Affenlaute aus und wippte mit den Armen.
    Klara prustete los. »Wenn du so weitermachst, bringen sie dich noch in den Zoo«, stieß sie hervor, als sie wieder halbwegs Luft bekam. »Autsch!« Sie zog die Brauen zusammen, weil Alen sie hart am Arm packte. »Was hast du?«
    Alen schob sich wie ein Rammbock durch die Menge und zerrte Klara hinter sich her. »Dort drüben steht mein Vater. Dem muss ich nicht unbedingt begegnen«, knurrte er und schleifte sie weiter.
    Klara stemmte sich dagegen. »Jetzt sei nicht kindisch! Denk an das Babyalbum. Begrüß ihn wenigstens. Immerhin hast du es ihm zu verdanken, dass wir dich gefunden haben.«
    Alen machte keine Anstalten, stehen zu bleiben. »Meine Dankbarkeit hält sich in Grenzen. Wenn ich mir vorstelle, dass er für all die Vorfälle der vergangenen Wochen verantwortlich ist … für die Prügeleien, Verletzungen und womöglich auch für Richis Tod …« Sein Griff um Klaras Arm wurde noch eine Spur fester.
    Klara umklammerte sein Handgelenk und rammte die Beine in den Boden. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass dein Vater hinter den Anschlägen auf uns steckt, oder? Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass einer der direkten Konkurrenten von SanaLife daran interessiert war, die Forschungsergebnisse der Neumeiers zu hintertreiben und in Misskredit zu bringen. Was hätte denn dein Vater davon, dich entführen und die anderen der Reihe nach umbringen zu lassen?«
    »Keine Ahnung. Aber er wird schon einen Grund haben. Die Droge, die die Aggressionen auslöst, die kommt bestimmt aus seiner Ecke!« Zorn machte sein Gesicht noch um eine Spur dunkler.
    »Alen, ich hab dir doch schon bei unserem Treffen gesagt, dass es eine solche Droge nicht gibt.«
    Klara fuhr herum. Makame Kutesa überragte sie um mehr als einen Kopf. Sogar Alen musste ein kleines Stück das Kinn heben, um seinem Vater mit zusammengekniffenen Lippen ins Gesicht zu starren.
    »Glaube mir, ich wüsste davon.« Die samtene Stimme jagte Klara einen Schauer über den Rücken. In den schwarzen Augen konnte sie keine Verschlagenheit entdecken.
    Trotzdem zog Alen die Schultern hoch und an seinem Gesicht waren nur zu deutlich Misstrauen und Wut abzulesen. »Danke für das Album«, presste er zwischen den Zähnen hervor, während er knapp am Gesicht seines Vaters vorbeischaute. »Aber mir wäre es lieber, wenn du mir jetzt nicht länger im Weg stehen würdest.«
    Klara zögerte. Sie spürte den Blick, der auf ihr ruhte, wie ein schweres Gewicht. Kurz hob sie die Hand zum Gruß. Dann drehte sie Alens Vater den Rücken zu. Wenn sie Alen nicht verlieren wollte, durfte sie nicht länger bleiben.
    Nur mit Mühe kämpfte sie sich zu ihm durch. Ein Blick auf seine immer noch zusammengezogenen Brauen riet ihr, das Thema besser nicht noch einmal aufzugreifen. Obwohl sie das Gefühl hatte, dass Alen seinem Vater unrecht tat. Sie wunderte sich, warum sie das so störte. Immerhin fand sie die Art und Weise, mit der er sein Geld verdiente, mindestens so abstoßend wie Alen. Trotzdem fiel es ihr schwer, daran zu zweifeln, dass Makame Kutesa vorhin nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    »Vielleicht stammt dieses Teufelszeug ja wirklich nicht aus seinem Stall. Könntest du diese Möglichkeit nicht in Betracht ziehen?«
    Alen reagierte nicht. Sein Blick klebte an

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